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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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Decker mit „Treffer“ meinte. Wie gut kannte er den Mann eigentlich? „Es gibt noch so viele andere.“
    „Ja, das stimmt“, bestätigte Decker. „Ziehen wir das jetzt durch oder was?“
    „Das ist der Plan“, entgegnete Monroe und versuchte, optimistischer zu klingen, als er sich fühlte. Manchmal trennten die Theorie und die Praxis Welten. „Ich habe dir eine Matte mitgebracht.“
    Decker starrte die zusammengerollte Matte an, die Monroe ihm reichte.
    „Ist die für das Nickerchen gedacht?“, fragte er.
    „Eher für die Hände und die Knie auf dem Hartholzboden“, erwiderte Monroe. „Nach einer Weile wirst du ein kleines Polster zu schätzen wissen.“
    „Oh, verstehe“, sagte Decker und grinste verschmitzt. „Ist schön weich, was?“
    Monroe blieb stehen und wartete, dass Decker weitersprach.
    Auf einmal fing der größere Mann an zu lachen und schlug Monroe auf die Schulter.
    „Ach, Bruder! Ich zieh dich doch nur auf“, rief er und schüttelte ungläubig den Kopf. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen, Mann. Man wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass du geläutert bist.“
    „Das ist eine ernste Sache“, entgegnete Monroe.
    „Ist ein Herzinfarkt auch“, konterte Decker. „Hab dich erwischt. Voll ins Schwarze. Du kennst mich.“
    „Denk daran, Decker“, sagte Monroe, als sie sich der Glastür mit den goldenen „Ps“ näherten. „Beim Pilates geht es um Geduld, Präzision und Atmung.“
    „Atmen kann ich.“
    „Aber du machst es vermutlich nicht richtig“, meinte Monroe eher zu sich selbst, aber Deckers
Blutbader
-Ohren hatten es dennoch mitbekommen.
    „Willst du damit sagen, dass ich es all die Jahre falsch gemacht habe?“, hakte Decker nach. „Dann ist es ja ein echtes Wunder, dass ich noch am Leben bin.“
    „Okay, du machst es nicht auf Pilatesart“, korrigierte sich Monroe.
    „Ich weiß alles über Pilates“, sagte Decker, als ihm Monroe die Tür aufhielt.
    „Wirklich?“, fragte Monroe, der es nicht unterlassen konnte, erstaunt die Augenbrauen hochzuziehen.
    „Ja“, entgegnete Decker grinsend und betrat das Studio. „Ich kann’s kaum abwarten, den Medizinball herumzuwerfen. Ich wette, ich treffe deinen Hintern, Mr. Veggie-Burger.“
    Monroe seufzte. „Das ist kein Medizinball“, erklärte er und eilte hinter Decker her. „Das ist ein Übungsball. Und man wirft damit nicht auf andere.“
    „Nicht?“, fragte Decker. „Was macht man dann mit dem verdammten Ding?“
    „Größtenteils sitzt man darauf“, erwiderte Monroe.
    „Willst du mich verarschen?“ Decker blieb abrupt stehen. „Was in aller Welt ist nur aus dir geworden, Mann?“
    Erneut seufzte Monroe. „Mach dir deswegen keine Sorgen. Wir sind für die Anfängerklasse angemeldet. Auf die Bälle wirst du noch eine Weile verzichten müssen.“
    „So wie du schon seit längerer Zeit auf deine Eier verzichtest, was?“
    „Ach, vergiss, dass ich was gesagt habe.“
    Monroes anfänglicher Optimismus war verschwunden und hatte purem Pflichtgefühl Platz gemacht, und er wollte beenden, was er angefangen hatte. Aber er beschloss, den Schein zu wahren und weiterhin zu hoffen, dass Decker die Kurve kriegen und einen Nutzen aus dem Unterricht ziehen konnte.
    „Bleib locker, Bruder“, beruhigte ihn Decker. „Ich bin bereit, einige ordentliche Pilatestritte anzubringen.“
    Es gibt auch keine Tritte
. Die Worte schossen Monroe durch den Kopf, aber er zog es vor, sie lieber nicht auszusprechen.
    Aus Sorge, dass Decker in der Gruppe unsicher werden könnte, hatte ihn Monroe ans hintere Ende des Raumes geführt. Sie waren ein Dutzend Schüler, acht Frauen und vier Männer. Mit Ausnahme des Mannes im mittleren Alter, dem man „kürzlich geschieden“ förmlich ansehen konnte, hatten die anderen ganz offensichtlich bereits Erfahrungen mit den Haltungen, was bewies, dass Monroes Plan doch nicht so gut war, wie er geglaubt hatte. Wenn die anderen die Übungen sofort ausführen konnten, dann fiel Decker sofort als blutiger Anfänger auf, und das konnte nicht gut enden.
    Decker hielt ganze zehn Minuten durch, doch dann begannen die Probleme. Die ersten Haltungen bekam er noch relativ gut hin, selbst in seinem Flanellhemd und der Jeans. Das Beinkreisen, die Rolle und der Schwanentaucher waren machbar, aber das doppelte Beinstrecken und „Einhundert“ ließen ihn aufkeuchen, und er murmelte leise Flüche vor sich hin. Beim „Teaser“ konnte er gegen Ende der Halteperiode nicht mehr, und bei der nächsten

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