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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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Übung fiel er auf den Boden und rollte von seiner Matte.
    „Verdammte Dreckscheiße!“
    „Decker“, flüsterte Monroe peinlich berührt.
    „Alles okay, mir geht’s gut“, sagte Decker und winkte dem Rest der Klasse zu, die alle aufgehört hatten und ihn anstarrten. „Kümmert euch nicht um mich.“
    Als sich Decker bei der „Seitlichen Biegung“ mit über dem Kopf ausgestrecktem Arm zur Seite drehte, hätte Monroe am liebsten die Augen geschlossen, aber er konnte es einfach nicht.
    Decker wackelte erst in die eine, dann in die andere Richtung, um dann laut brüllend umzukippen und sich mit frustriertem Knurren zu verwandeln. Einen Moment lang befürchtete Monroe schon, der
Blutbader
würde die Klasse angreifen. Einige der anderen drehten sich um und starrten ihn an, andere ignorierten seinen Ausbruch einfach auf eine Art und Weise, die ihn noch wütender machte.
    „Decker!“, zischte Monroe.
    Aber Decker ignorierte Monroes Beschwichtigungen. Er stand auf und kickte seine Schaumstoffmatte über den Boden. Sie wirbelte herum und traf eine Frau, die ein Stück von ihnen entfernt ihre Übungen machte.
    „Hey!“, schrie die Frau aufgebracht.
    Die Kursleiterin, eine junge Frau, die eine eher sanfte, beruhigende Stimme hatte, wirkte auf einmal ganz und gar nicht mehr friedfertig.
    „Sir, Sie müssen jetzt gehen!“, beharrte sie.
    Decker knurrte, hob seine Matte auf und nahm seine restlichen Habseligkeiten wieder an sich. Als er an der Frau vorbeiging, fauchte er: „Und Sie müssen mir den Arsch küssen, Lady.“
    Verstört packte Monroe ebenfalls alles zusammen und eilte seinem Freund hinterher. Er entschuldigte sich kurz bei der Frau, die von der Matte getroffen worden war, und sprach auch mit der Kursleiterin. Normalerweise machte Monroe seine Pilatesübungen alleine zu Hause und besuchte keine Kurse, aber er wollte auch nicht auf Dauer aus diesem Studio verbannt werden.
    „Er hatte einen schlechten Burrito zum Frühstück“, sagte er kopfschüttelnd. „Sonst ist er nicht so. Aber Sie wissen ja, was diese Dinger im Bauch so anstellen. Das haben wir doch alle schon erlebt, nicht wahr?“
    Bevor irgendjemand etwas sagen konnte, verließ Monroe den Raum, lief durch den Flur und verließ das Studio, wo Decker auf ihn wartete.
    Als er näher kam, hielt Decker eine Hand hoch.
    „Hör mal“, begann er, „bevor du irgendwas sagst: Das war meine Schuld. Okay, Bruder? Ich hab die Fassung verloren. Tut mir echt verdammt leid.“
    „Ich bin nicht ganz unschuldig“, gab Monroe zu. „Vielleicht war ein Kurs nicht der beste erste Schritt für dich. Etwas weniger Publikum wäre vielleicht besser geeignet. Wir werden einen neuen Termin machen … in einem anderen Studio … vielleicht eine Privatklasse …“
    Monroes Stimme wurde immer leiser, da sich Deckers Miene zunehmend verfinsterte.
    „Oder …“, begann Monroe und suchte nach Worten. „Vielleicht ist Pilates ja nicht das Richtige für dich. Nur weil es bei mir funktioniert, muss es ja nicht bei jedem so sein, nicht wahr? Wir werden schon etwas finden, für das du dich begeisterst.“
    „Ja“, erwiderte Decker und nickte. „Etwas, wo man schlagen und treten kann.“
    „Das behalten wir erst einmal im Hinterkopf, während wir uns einige andere Optionen ansehen, die weniger blutrünstig und destruktiv sind.“
    Decker schlug sich mit einer Hand auf den Bauch.
    „Hast du Hunger?“, erkundigte er sich. „Ich bin jedenfalls am Verhungern.“ Er grinste breit und zog an der Krempe seines Caps. „Das war zumindest nicht völlig umsonst. Nach meinem Wutausbruch hab ich erst richtig Appetit bekommen.“ Decker drückte Monroe die Matte in die Hand, als hätte er vor, sie nie wieder zu berühren. „Gehen wir“, meinte er dann. „Ich brauche jetzt dringend ein Steak.“
    Sie überquerten die Straße, und Monroe warf die Matten auf den Rücksitz seines Wagens … um dann mit der Tür in der Hand innezuhalten. Einen Augenblick lang überlegte er, ob er nicht einfach einsteigen und so schnell er konnte wegfahren sollte. Bei dieser Vorstellung spürte er sofort Erleichterung und Zufriedenheit. Aber er war nicht so weit gekommen, indem er immer den leichtesten Weg genommen hatte. Niemand hatte behauptet, dass es einfach wäre, einem
Blutbader
dabei zu helfen, abstinent zu werden. Ihm war es auch nicht leicht gefallen, und es war immer wieder ein Ringen mit sich selbst, um nicht vom Weg abzukommen. Pilates war also für Decker nicht das Richtige. Sie würden

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