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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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weißen Betongebäude. Anstatt ein Schild aufzuhängen oder aufzustellen, hatten die Besitzer den Namen ihres Geschäfts mit roter Farbe direkt auf eine breite Wand gemalt, die jedoch mit der Zeit verblasst und nahezu unleserlich geworden war: Swartley Bros. Autoreparaturwerkstatt.
    Nick sah die Straße hinunter, an der sich noch eine Reihe von Lagerhäusern und Betriebsstätten befand, deren Geschäfte ebenfalls nicht so gut zu laufen schienen. Angesichts der wenigen Autos, die auf den viel zu großen Parkplätzen vor den Gebäuden in der Nähe parkten, waren überall nur die unbedingt erforderlichen Mitarbeiter im Einsatz, und einige Betriebe schienen längst aufgegeben worden zu sein.
    Hätte die Werkstatt nicht offen gestanden, und hätte Nick den rauchenden Mechaniker nicht gesehen, dann wäre er davon ausgegangen, dass auch diese Firma pleitegegangen war. Der Parkplatz davor war übersät von Schlaglöchern und Rissen und schien eine Gefahr für jeden Reifen und jede Achse darzustellen. So konnte man potenzielle Kunden natürlich auch entmutigen. Die Fenster zum Büro- und Empfangsbereich waren außerdem völlig verdreckt.
    Langsam ging Nick zur offenen Werkstatt und warf einen Blick hinein, wobei seine Augen erst einen Moment brauchten, um sich an das dämmrige Innere zu gewöhnen. Ein rostiger goldener Camaro stand auf der einzigen Hebebühne. In der unordentlichen Werkstatt lag allerhand Gerümpel auf dem Boden herum, und einige der Maschinen schienen nicht mehr zu funktionieren. Einige Handgeräte wie eine Druckluftpistole, einige Schraubenschlüssel und eine Mechanikerlampe waren einfach auf dem Boden liegen geblieben.
    Ein Mechaniker mit einer Baseballkappe in Tarnfarben, einem blauen Jeanshemd und einer schmutzigen, ausgefransten Jeans stand in der Nähe eines großen, roten Werkzeugkastens auf Rädern an der linken Wand, dessen Schubladen geschlossen waren und der das Einzige in der ganzen Werkstatt war, das nicht völlig verwahrlost wirkte.
    „Was kann ich für Sie tun, Mister?“
    Nicks Hand rutschte zu seiner Dienstmarke, die an seinem Gürtel hing.
    „Detective Burkhardt, Polizei von Portland“, sagte er. „Ich würde Ihnen gern ein paar Fragen stellen.“
    Der Mann entfernte sich von der Wand und kam auf Nick zu, blieb jedoch neben der Hebebühne stehen. Das bestickte Namensschild an der Brusttasche seines Jeanshemds wies ihn als Ron aus. Er hatte tief liegende Augen, ein schmales Gesicht und ein spitzes Kinn, auf dem sich deutliche Bartstoppeln abzeichneten. Während er sich mit einem dreckigen Lappen die Hände abwischte, deutete er mit dem Kinn auf das unbebaute Grundstück.
    „Ist ja eine wilde Party da drüben.“
    „Das ist keine Party“, erwiderte Nick, „das ist ein Tatort.“
    „Auch gut“, meinte Ron nickend. „Hier kommen sonst nicht gerade viele Streifenwagen raus.“
    „Haben Sie vielleicht in letzter Zeit jemanden auf dem Grundstück gesehen?“
    „Ein paar Jungs auf ihren Mountainbikes.“
    „Und davor?“, fragte Nick genervt. „In den letzten Wochen?“ Er sah zu der Tür, die von der Werkstatt in den Bürobereich führte. „Sind Sie Ron Swartley?“
    „Der bin ich, Detective.“
    „Ist Ihr Bruder hier?“
    „Wie kommen Sie auf die Idee?“
    „Ich habe jemanden rauchend vor dem Haus stehen sehen.“
    „Ist das jetzt gegen das Gesetz?“
    „Beantworten Sie die Frage.“
    „Vielleicht habe ich ja auch da draußen gestanden“, meinte Ron. „Ich kann diese dumme Angewohnheit einfach nicht aufgeben.“
    „Aber das waren nicht Sie“, entgegnete Nick. „Der Mann, den ich gesehen habe, trug einen blauen Overall.“
    „Ja, das klingt ganz nach Ray“, stimmte ihm Ron zu. „Ich hab ihn allerdings nicht gesehen.“
    Nick sah sich in der kleinen Werkstatt um, die mit den vielen Geräten und all den Werkzeugen ziemlich überfüllt wirkte.
    „Wie das?“
    Ron zuckte mit den Achseln. Dann sah er zu dem Camaro auf der Hebebühne hinüber.
    „Ich hab aufgeräumt.“
    Die dämlichste Ausrede aller Zeiten
, dachte Nick. Seine Verärgerung und seine Besorgnis wurden immer größer, und er zog langsam seine Glock 17.
    Doch bevor er seine Waffe ganz in der Hand hatte, sah er im Augenwinkel eine schnelle Bewegung. Nick wirbelte herum und hob instinktiv den linken Unterarm, um sich vor dem Schlag zu schützen, bevor er überhaupt registrierte, was gerade geschah.
    Ray, der rauchende Mechaniker in dem blauen Overall, kam mit einer Brechstange in der Hand auf ihn zu

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