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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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zuerst musste er die Koreanerin ausbluten.
    In ihren Augen loderte erneut das Feuer auf. Sie versuchte, auf allen vieren zur Tür zu gelangen, war jedoch zu langsam. Ein nicht wirklich heftiger Schlag auf den Hinterkopf mit dem Totschläger bewirkte, dass ihr Kampfgeist erlahmte und ihre Glieder erschlafften. Als sie wieder zu Bewusstsein kam, hing sie kopfüber in der Luft und er stand neben ihr, sodass sie durch die offene Tür die weitere offen stehende Tür am Ende des Ganges sehen konnte.
    Sie sah ihn mit Panik in den Augen an und nahm sein unmenschliches Erscheinungsbild in Augenschein. Es gelang ihr gerade lange genug, ihre Furcht zurückzudrängen, um ein Wort hervorzupressen: „Warum?“
    „Weil ich noch nicht fertig bin.“
    „Nein.“
    „Ich werde noch mal da reingehen.“
    „Oh nein, bitte nicht, nein.“
    Er hockte sich neben sie, sodass sich sein
Wesen
-Gesicht direkt vor ihrem befand – das umso seltsamer wirkte, da sie es verkehrt herum sah. „Doch.“
    „Nein, Sie krankes Schwein! Sie dreckiger Bastard!“
    „Ich werde den Jungen holen.“
    Sie kniff die Augen zu und schrie ihn an …
    Doch dann bohrte sich die Spitze seiner Klinge in ihren Hals.
    Sie riss schockiert die Augen auf, aber ihr Schrei hatte aufgehört. Ihre Stimme brach, und sie konnte nur noch ein ersticktes Gurgeln und Keuchen ausstoßen. Dann hörte ihr Gemecker endlich auf.
    Während sie ausblutete, marschierte er ein weiteres Mal durch den Flur und holte den Jungen.

K APITEL S IEBZEHN
    Nick hätte sehr erholsam geschlafen, wenn Juliette nicht ihr Wort gehalten und ihn im Laufe der Nacht regelmäßig geweckt hätte, um zu überprüfen, ob er auch wach wurde. Seine Kopfverletzung bedeutete schließlich, dass es das Risiko innerer Blutungen und Schwellungen am Gehirn gab, und das wäre sehr gefährlich. Allerdings war Nick zuversichtlich, dass er sich schnell wieder erholen würde. Seine genähte Wunde schmerzte nur noch leicht, und er hatte nicht mal mehr richtige Kopfschmerzen – sein Kopf tat bloß noch weh, weil er verletzt und wieder zusammengenäht worden war.
    Trotz seines unterbrochenen Schlafs war Nick gerührt von Juliettes Sorge. Sie hatte sich ihm gegenüber so lange Zeit ambivalent verhalten. Und „ambivalent“ war teilweise noch milde formuliert. Ihr Gedächtnisverlust hatte ihre Beziehung gefährdet, was auch Adalind Schades Plan gewesen war, daher war diese Veränderung wohltuend und fast schon berauschend.
    Er hatte ihr bereits ein Mal einen Heiratsantrag gemacht, doch sie hatte ihn abgelehnt, da sie gespürt hatte, dass er etwas vor ihr verbarg. Wie konnte sie einen Mann heiraten, den sie nicht richtig kannte und dem sie daher auch nicht vertrauen konnte? Aber dank ihrer Genesung waren auch die Geheimnisse verschwunden, die zwischen ihnen gestanden hatten. Ihre Beziehung stand nun auf einem sehr viel besseren Fundament als früher. Dafür und für ihre Sorge war er ausgesprochen dankbar.
    Am Morgen frühstückten sie zusammen und tranken sehr viel Kaffee, um den Schlafmangel auszugleichen. Nick drückte die Finger vorsichtig auf die genähte Wunde, konnte jedoch keine Schwellung spüren. Es tat auch nicht besonders weh, sondern fühlte sich eher empfindlich an. Er fühlte sich gut.
    „Ich finde, du solltest dir heute freinehmen“, meinte Juliette, während sie ihre Kaffeetasse ausspülte.
    „Das ist nicht nötig.“
    „Nick, jemand hat dir mit einer Brechstange auf den Kopf geschlagen“, erwiderte sie. „Du solltest das nicht auf die leichte Schulter nehmen.“
    „Er hat mich doch gar nicht richtig getroffen.“
    „Aber es war eine Brechstange!“
    „Ich kann mich auch auf dem Revier ausruhen“, beharrte er und schob sich das letzte Stück Toast in den Mund. Dann brachte er seine Tasse zum Spülbecken, vor dem sie mit verschränkten Armen stand. Er legte ihr die Hände auf die Hüften, beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: „Mir geht es gut.“
    „Wirklich?“
    „Ja.“
    „Lass mich mal sehen“, forderte sie ihn auf.
    „Was?“, fragte er. „Meinen Kopf?“
    Sie nickte.
    Er zog sein Kinn an die Brust, damit sie seine Kopfhaut untersuchen konnte. Einige Sekunden vergingen, in denen sie vorsichtig seine Wunde berührte und das Haar über dem genähten Bereich zur Seite schob.
    „Hmmm … Man kann die Stiche kaum noch erkennen“, stellte sie fest.
    „Es hat schlimmer ausgesehen, als es ist“, erwiderte Nick. „Oder es heilt schnell.“
    „Na gut, ich werde dich zum Revier

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