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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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Angst derart angestachelt, dass sie nahezu gelähmt waren. Einige von ihnen glaubten, dass sie die Unannehmlichkeiten einfach überstehen mussten, um zu überleben, als würden sie sich an der Armlehne des Zahnarztstuhls festhalten, während dieser eine Wurzelkanalbehandlung durchführte. Irgendwann würden das Unbehagen und die Angst vergehen. Aber jetzt wollte er ihnen diesen Gedanken austreiben. Überleben war für sie keine Option. Sie mussten begreifen, dass es für sie keine Hoffnung mehr gab. Bevor er die Treppe hinunterging, verwandelte er sich, damit sie sehen konnten, was sich nicht aussitzen ließ: Er zeigte ihnen seinen mit Hörnern besetzten
Dickfellig
-Kopf.
    Als er zwischen ihnen herumging, rasselten ihre Ketten, da sie vor ihm zurückwichen und sich an die Wand kauerten. Einige hockten reglos da und hielten während der schicksalhaften Augenblicke, in denen er seine Wahl traf, sogar den Atem an.
    Eine der Frauen, Alice, bemerkte schließlich sein
Wesen
-Erscheinungsbild und schrie laut los. Manche flüsterten, er würde eine Maske tragen, und einer von jenen, die leise gebetet hatten, wisperte: „Dämon!“
    Er stand mitten im Keller, ein wenig in sich zusammengesunken, um nicht mit dem Kopf gegen hervorstehende Steine zu stoßen, und ballte die Fäuste, während er den Blick durch den schummrigen Raum schweifen ließ.
    „Gute Neuigkeiten“, teilte er ihnen mit. „Euer Leiden hat bald ein Ende.“
    Bis auf einige wenige, die noch immer beteten, schwiegen alle. Inzwischen wussten die, die schon länger als ein paar Tage angekettet waren, dass man ihm nicht trauen konnte, und rechneten damit, dass er sie hereinlegen wollte. Die Neuankömmlinge waren ahnungslos und vertrauten ihm verständlicherweise auch nicht. Doch er hatte nicht gelogen, und ihr Leiden würde bald ein Ende haben. Aber nicht auf die Art und Weise, die sie sich ersehnten. Sein Sehvermögen hatte sich inzwischen so weit angepasst, dass er die auserkorenen Personen erkennen konnte.
    „Für einige von euch“, fuhr er fort und richtete den Blick auf einen Auserwählten, „endet die Gefangenschaft jetzt.“
    „Nein, tun Sie das nicht“, sagte eine Koreanerin und starrte auf ihre Hände herab, die sie im Schoß gefaltet hatte. „Bitte, tun Sie das nicht.“
    Er starrte einen indischen Jungen an, der hinter ihr hockte. Er war nicht viel älter als zwölf Jahre und vermied es, ihm in die Augen zu sehen.
    Als sie bemerkte, wen er anblickte, schrie die Frau auf.
    „Nein!“ Sie hob die Hand, um den Jungen vor ihm abzuschirmen. „Er ist doch noch ein Kind!“
    Farley griff in die Tasche seiner blutbefleckten Schürze und holte den Totschläger heraus. Er versetzte dem Chinesen, der der Frau gegenübersaß, einen schnellen, heftigen Schlag. Eine andere Frau schrie nun ebenfalls. Er traf den Mann mittleren Alters an der Schläfe, und dieser brach zusammen.
    Rasch nahm Farley dem benommenen Mann den eisernen Kragen ab. Dann packte er die Fesseln an seinen Handgelenken und schleifte ihn aus dem Raum und den Gang hinunter, um ihn an den Querbalken zu hängen. Mit einer geübten Bewegung schlitzte er dem Mann die Kehle auf und ließ ihn ausbluten. Inzwischen würden sich die anderen bestimmt fragen, warum er die Tür nicht abgeschlossen hatte, nachdem er hinausgegangen war.
    Einige von ihnen kannten die Antwort.
    Farley kehrte mit dem Totschläger und den Schlüsseln zurück.
    Dieses Mal wurde das Mähen der Schafe noch lauter.
    Erneut baute er sich vor der Koreanerin auf.
    „Du kannst entscheiden“, sagte er zu ihr. „Du oder der Junge.“
    „Nein“, jammerte sie und weinte leise.
    „Entscheide dich!“
    Sie schluchzte und gab ihm keine Antwort.
    „Okay“, beschloss er. „Dann du.“
    Sie schrie und schlug wie wild um sich, als er ihre Ketten löste, aber er war gute einhundertfünfzig Pfund schwerer als sie. Er legte ihr einen Arm um die Taille und schleuderte sie gegen die Zementwand, sodass ihr die Luft aus den Lungenflügeln gepresst wurde.
    Als sie hustete und keuchte, packte er die Ketten an ihren Handgelenken und zerrte sie durch den Flur, sodass ihre nackten Füße hinter ihr her schleiften. Auch jetzt ließ er die Kellertür offen.
    Im Schlachtraum nahm er den Chinesen herunter und trug den leblosen Körper durch den Raum, wobei er einen großen Bogen um die Blutlache machte, die in Richtung des mit einem Metallgitter verschlossenen Abflusses rann. Er warf den Mann auf den Tisch, wo er ihn später zerlegen wollte. Aber

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