Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)
fahren“, gab sie nach. „Aber denk daran: Wenn du Kopfschmerzen bekommst, dir schwindlig wird oder du Sehprobleme hast …“
„Dann gehe ich zum Arzt.“
Hank hatte Nicks Land Cruiser vor dem Revier stehen lassen, daher war Juliette einverstanden, ihn bei der Arbeit abzusetzen. Da er sich noch umziehen wollte, bat er sie, vorher noch bei Monroes Haus vorbeizufahren. Er war noch nicht wieder nach Hause zurückgezogen, da sie es langsam angehen lassen wollten, jetzt, wo sie sich wieder an alles erinnerte, aber er hoffte, dass es bald so weit sein würde.
Juliette wartete in ihrem Subaru Outback, während Nick in Monroes Haus lief und fast mit Monroe und Bud, dem
Eisbiber
-Kühlschrankmonteur, zusammenprallte, zwei der
Wesen
, die sich für Juliette verwandelt hatten.
„Entschuldigt“, murmelte Nick peinlich berührt, da er nicht damit gerechnet hatte, so früh am Morgen schon Besuch bei Monroe anzutreffen.
„Oh, hi, Nick“, grüßte ihn Bud. „Kein Problem. Ich bin nur vorbeigekommen, um die alte Taschenuhr meines Urgroßvaters abzuholen.“ Er hielt die reparierte Antiquität hoch.
„Diese 1887er Elgin ist eine echte Schönheit“, stellte Monroe fest. „Jetzt läuft sie wieder wie am ersten Tag.“
„Noch mal vielen Dank, Monroe“, sagte Bud und nickte Nick beim Hinausgehen freundlich zu. „Ich wünsch dir einen schönen Tag, Nick.“
„Danke, Bud“, erwiderte Nick und fügte dann noch verspätet hinzu: „Wünsch ich dir auch.“
„Hey, Nick“, meinte Monroe. „Was macht dein Kopf?“
„Woher weißt du denn davon?“
„Juliette hat es Rosalee gegenüber erwähnt, und natürlich hat Rosalee … nur beiläufig, nicht, dass du denkst, wir würden über dich …“
Nick hielt eine Hand in die Luft. „Ist schon okay, Monroe. Ich bin bloß hier, um mich umzuziehen, das ist alles. Juliette wartet im Wagen. Sie fährt mich zum Revier.“
„Okay“, entgegnete Monroe. „Aber eine Gehirnerschütterung ist keine Kleinigkeit, Nick. Vielleicht solltest du heute lieber freinehmen.“
„Hat Juliette dir das eingetrichtert?“, fragte Nick grinsend.
„Nein, natürlich nicht“, rechtfertigte sich Monroe schnell. „Aber es wäre nicht verkehrt, wenn du auf sie hören würdest.“
„Mir geht es gut, Monroe. Wirklich.“
„Stellst du mich deinem Freund vor, Monroe?“
Nick drehte sich erschrocken um, als ein großer, muskulöser Mann in einer schwarzen Baseballkappe, einem Flanellhemd, einer abgetragenen Jeans und Stiefeln ins Zimmer kam. Er sah aus wie ein Biker oder ein Hafenarbeiter. Da er auf Nick wie ein
Wesen
wirkte, fragte er sich, ob er womöglich noch einen
Blutbader
vor sich hatte. Vielleicht hatte er diesen Eindruck aber auch nur, weil viele von Monroes Freunden
Wesen
waren.
„Natürlich. Nick, das ist ein alter Freund, Decker“, sagte Monroe. „Ich habe ihn Jahre nicht gesehen. Wir sind gerade dabei … uns auszutauschen. Decker, Nick ist Detective bei der Mordkommission hier in Portland.“
„Was du nicht sagst“, murmelte Decker und zog die Augenbrauen hoch. „Bei der Mordkommission. Beeindruckend.“
„Womit verdienen Sie Ihren Lebensunterhalt, Decker?“, wollte Nick wissen.
„Meist mit Gelegenheitsjobs“, antwortete Decker und zuckte mit den Achseln. „Körperliche Arbeit. Ich habe schon alles Mögliche gemacht, für das man nichts als Muskelkraft und Entschlossenheit braucht. Woher kennen Sie Monroe?“
„Ich habe Nick mal bei einem Fall geholfen“, mischte sich Monroe ein. „Er wohnt für eine Weile bei mir, bis … bis sich einige Dinge geklärt haben.“
„Freunde helfen einander nun mal“, erkannte Decker. „Darum geht es doch, Mann.“
„Genau“, meinte Nick. „Ich wollte gar nicht stören und bin in ein paar Minuten wieder weg.“
„Kein Problem, Nick“, sagte Monroe. „Decker und ich wollten sowieso gerade zu einem Tai-Chi-Kurs.“
„Tai Chi“, wiederholte Nick. „Nicht Pilates?“
„Es hat sich herausgestellt, dass Decker nicht wirklich was mit Pilates anfangen kann“, erklärte Monroe. „Aber irgendwann werden wir für ihn das Richtige gefunden haben.“
Nick spürte, dass hinter diesem Kommentar eine ganze Geschichte steckte, aber er war schon spät dran und Juliette wartete draußen, daher nickte er nur, entschuldigte sich und ging in sein Zimmer. Als er sich umgezogen hatte und wieder nach unten kam, waren Monroe und Decker aufgebrochen. Nick ging ebenfalls und schloss hinter sich die Tür ab.
Nachdem er auf dem
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