Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
Vom Netzwerk:
und hatte die Hände vor den Mund gepresst.
    „Als Barry zur Arbeit gefahren ist, fiel mir auf, dass sie nicht nach unten gekommen war.“
    Roger warf ihr einen mitfühlenden Blick zu, verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich.
    „Logan hat ihr noch Futter in den Napf getan, bevor er gegangen ist, aber sie hat es nicht angerührt“, fuhr Melinda fort. „Ich habe sie oben in Logans Zimmer gefunden. Sie hat sich auf den Fußboden erbrochen. Einen Moment lang glaubte ich schon … Sie lag so still, dass ich schon dachte … Aber sie hat gezittert und war sehr schwach.“
    Sämtliche Symptome der Hündin waren zurückgekehrt. Für einen Tag hatte sie sich erholt und schien wieder völlig gesund zu sein, und jetzt das. Juliette erinnerte sich daran, wie sie beschlossen hatte, diesen „Sieg“ nicht infrage zu stellen, aber jetzt sah es so aus, als hätte es diese zwischenzeitliche Wende nie gegeben.
    „Ich hatte es für ein Wunder gehalten, dass sie sich wieder erholt hat“, sagte Melinda, die Roxy die ganze Zeit über streichelte. „Wir haben sie von Logans Wagen ferngehalten und gar nicht erst in die Garage gelassen. Darauf haben wir genau geachtet. Wir waren so dankbar und wollten nicht, dass sie so etwas noch einmal durchmachen muss. Aber jetzt … Ich weiß gar nicht, wie ich es Barry und Logan sagen soll … Wie kann ich ihnen das nur beibringen?“
    Juliette legte eine Hand auf den Kopf der kranken Hündin und spürte ihre Körperwärme. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als Melinda dieses Wunder wiedergeben und Roxy wieder gesund machen zu können. Aber der pragmatische Teil ihres Verstandes musste sich eingestehen, dass ihr die Optionen ausgingen, und sie war sich bewusst, dass sie den Bremmers keine falschen Hoffnungen machen durfte. Sie konnte ihnen nur etwas mehr Zeit geben, damit sie sich mit dem abfinden konnten, was gerade geschah.
    „Lassen Sie sie hier bei mir“, sagte Juliette. „Ich werde einige Tests machen, damit wir genau wissen, womit wir es zu tun haben.“
    „O… Okay“, erwiderte Melinda und wischte sich die Tränen von der Wange, wobei sie die Mascara noch mehr verschmierte. „Sie werden mich doch anrufen …? Wenn … Sie wissen schon …“
    Juliette nickte. „Sobald ich etwas Genaueres weiß, rufe ich Sie an.“
    Als sich die Frau zu der Hündin herunterbeugte, sie auf den Kopf küsste und ihr etwas ins Ohr flüsterte, griff Juliette nach einer Taschentuchbox und reichte sie ihr.
    „Danke“, erwiderte Melinda, putzte sich erst die Nase und wischte sich dann mit einem sauberen Taschentuch die Augen aus.
    „Können Sie wirklich fahren?“
    Melinda nickte. „Das schaffe ich schon“, beteuerte sie. „Bei dem Rest bin ich mir nicht so sicher.“
    „Wir stehen das zusammen durch“, versicherte ihr Juliette. „Wir tun, was für Roxy das Beste ist.“
    Melinda drückte sich das von der Mascara verfärbte Taschentuch an die Lippen und unterdrückte ein Schluchzen. Dann nickte sie mehrere Male, während sie versuchte, sich zu sammeln. Juliette nahm sie in die Arme. Das war vermutlich keine sehr professionelle Reaktion, aber eine sehr menschliche. Außerdem war es in diesem Moment das Einzige, was sie für die Frau tun konnte.

K APITEL A CHTZEHN
    Sobald er im Revier eintraf, sah Nick auf seinem Schreibtisch und in seinem Posteingang nach, ob es Neuigkeiten gab. Die erste Nachricht, die er las, enthielt deprimierende Informationen. Auf dem Papier mit den geometrischen Symbolen und den Zahlen oder dem Code, das Nick auf dem unbebauten Grundstück gefunden hatte, waren keine Fingerabdrücke gefunden worden. Vermutlich war es wochenlang den Elementen ausgesetzt gewesen, und nun konnten sie nur noch hoffen, dass sie anhand der Symbole und Zeichen darauf etwas herausfanden. Allein die Tatsache, dass er es in der Nähe der Fundstellen der Knochen entdeckt hatte, stellte eine Verbindung zwischen dem Blatt und den Morden dar. Aber im Grund genommen hätte jeder, der an dem Gelände vorbeikam, das Papier dort hinterlassen haben können. Möglicherweise war es auch schon wochenlang in der Gegend herumgeweht, bevor es überhaupt dort gelandet war.
    Captain Renard hatte einen Konferenzraum als Einsatzzentrale für die Ermittlungen im Fall des Knochenmörders eingerichtet. Darin standen zwei große Pinnwände nebeneinander, eine für den Park und die andere für das unbebaute Gelände, und blockierten die Sicht zum Fenster. Als die zahnärztlichen Untersuchungsergebnisse nach

Weitere Kostenlose Bücher