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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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vermissen würde.“
    Hank nickte. „Menschen, die sich für eine Weile nicht bei der Arbeit und ihren Familien melden würden.“
    „Deren Verschwinden so schnell nicht auffällt“, fügte Wu hinzu. „Selbst Urlaubspostkarten brauchen eine Weile, bis sie ankommen.“
    „Dann, vor zwei Wochen, geht er aufs Ganze“, fuhr Nick fort. „Und er wechselt den Abladeort.“
    „Vielleicht zwei verschiedene Teams“, mutmaßte Wu. „Zuerst war das eine am Zug, danach das andere.“
    „Das kann es nicht sein“, widersprach Nick. „Die Knochen werden auf dieselbe Weise behandelt und begraben. Dieser Teil ist gleich geblieben.“
    „Er hat etwas geändert, weil er nervös geworden ist“, meinte Hank. „Da waren zu viele Leichen an einem Ort begraben. Er wollte da nicht noch einmal hinfahren.“
    „Vielleicht hat ihn auch jemand bemerkt“, warf Wu ein. „Und ihm Angst eingejagt.“
    „Das sind beides gute Gründe“, stellte Nick fest. „Aber er wählt jetzt auch andere Opfer aus und tötet auf einmal Einheimische.“
    „Menschen, die man schneller vermissen wird“, merkte Hank an.
    „Er wird ungeduldig“, vermutete Wu. „Beschleunigt seine Abläufe.“
    „Nein“, widersprach Nick. „Das ist es nicht. Dafür sind am ersten Fundort zu viele Leichen. Er ist nicht schneller geworden. Er war von Anfang an schon schnell.“
    „Was ist es dann?“, wollte Hank wissen. Als Nicks Partner hatte er Erfahrung darin, zu erkennen, wann Nick einer Lösung nahe war.
    „Es ist ihm nicht mehr wichtig.“
    „Ob er erwischt wird?“, fragte Wu verwirrt.
    Nick schüttelte den Kopf. „Die flachen Gräber haben mich zuerst irritiert“, meinte er. „Darin würden die Knochen nur kurze Zeit verborgen bleiben. Ein Sturm, heftiger Regen, Tiere, selbst spazieren geführte Hunde könnten sie freilegen. Diese Skelette mussten früher oder später gefunden werden.“ Nick tippte auf die Pinnwand für den Claremont Park. „Er nimmt jetzt Einheimische, weil sein Zeitrahmen knapp wird.“
    „Was für ein Zeitrahmen?“, fragte Hank und sah Nick irritiert an, nachdem er Wu einen kurzen Blick zugeworfen hatte, um sich zu vergewissern, dass dieser noch mitkam.
    Vermutlich fragt er sich, ob ich eine psychische Intuition als geheime Grimm-Kraft besitze, von der er noch nichts weiß
, dachte Nick. Aber er stellte ebenso wie Hank und Wu nur Mutmaßungen an.
    „Keine Ahnung“, erwiderte Nick. „Ich weiß es zumindest nicht genau. Aber ich schätze, der Grund dafür, dass er sie umbringt, ist, dass es fast vorbei ist.“
    Wu runzelte die Stirn. „Was ist, wenn er sie nur aus dem Grund tötet, weil er ein den Mond anjaulender, lebende Käfer fressender Irrer ist?“
    Hank deutete auf die beiden Pinnwände.
    „Es gibt keinen bestimmten Opfertyp“, meinte er dann. „Erwachsene, Teenager, sogar Kinder sind darunter. Männer und Frauen. Verschiedene ethnische Hintergründe.“
    „Vielleicht geht es ja auch genau darum“, überlegte Nick. „Um Variation.“
    Auf einmal klingelte das Telefon im Konferenzraum. Nick beugte sich vor und nahm den Hörer ab.
    „Detective Burkhardt.“
    „Hallo, Detective. Hier spricht Doktor Harper.“
    Nick deckte mit einer Hand die Sprechmuschel ab. „Die Gerichtsmedizinerin“, sagte er zu Hank. Dann, wieder ins Telefon: „Dr. Harper. Ich hoffe, Sie haben gute Neuigkeiten.“
    „Ich habe etwas im Fall mit den blanken Knochen entdeckt, das Sie sich ansehen sollten.“
    „Ich bin schon unterwegs.“
    „Nun erzähl’s schon, Bruder“, sagte Decker.
    Er saß neben Monroe auf dem Beifahrersitz des Beetles während sie zum Tai-Chi-Center fuhren, und sein linkes Knie wackelte vor lauter Nervosität auf und ab. Jetzt fing er auch noch an, mit einer Hand auf dem Knie herumzutrommeln, als würde er den Takt einer Melodie mitschlagen, die er allein im Kopf hörte.
    „Was?“
    „Wie in aller Welt hast du es geschafft, dich mit einem echten Detective der Mordkommission von Portland anzufreunden? Seit wann kennt ihr euch?“
    „Noch nicht lange“, erwiderte Monroe. „Aber lange genug.“
    „Ist er …?“
    „Was?“
    „Du weißt schon. Einer von uns?“
    „Ein
Blutbader
? Nick?“, entgegnete Monroe und kicherte. „Nein. Definitiv nicht.“
    „Auch kein
Fuchsteufel
?“, hakte Decker nach. „Wie deine kleine Freundin? Wie hieß sie doch gleich, Rosemarie?“
    „Rosalee“, korrigierte ihn Monroe automatisch. Er hatte Rosalee nur beiläufig erwähnt, eigentlich eher versehentlich, da er nicht

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