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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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wollte, dass sein altes und sein neues Leben kollidierten. Er wollte sich auch auf keinen Fall an die damalige Zeit erinnern, doch genau das würde geschehen, wenn seine beiden Welten aufeinandertrafen.
    „Nein, Nick ist kein
Wesen
“, versicherte er Decker jetzt und zog es dann vor, das Gespräch über Nick zu beenden, ohne zu erwähnen, dass er ein Grimm war. Decker würde womöglich ausrasten, einen Rückfall erleiden oder … Eigentlich hatte Monroe keine Ahnung, wie er reagieren würde, und er wollte es auch lieber nicht herausfinden. Aber Decker weigerte sich, das Thema zu wechseln.
    „Interessant“, meinte er. „Dann hast du in deinem neuen Leben also Freunde bei der hiesigen Polizei. Hältst du dich an das alte Sprichwort, dass man seine Feinde noch näher bei sich halten soll als seine Freunde?“
    „Nick ist kein Feind“, erklärte Monroe und wurde langsam sauer, dass Deckers Weltsicht derart eingeschränkt zu sein schien. „Hör mal, er ist einfach nur ein Freund, nichts weiter. Wir haben uns kennengelernt, als er bei einem Fall meine Hilfe gebraucht hat. Ich hatte das nicht geplant. Das war nur einer dieser Zufälle, die manchmal passieren, verstehst du? Du lernst doch auch neue Leute kennen. So was passiert einfach. Ich habe noch andere Freunde, die keine
Wesen
sind.“
    „Wen zum Beispiel?“
    „Na ja, beispielsweise Juliette“, erwiderte Monroe.
    „Und sie ist …?“
    „Nicks Freundin.“
    „Ah, verstehe. Noch jemanden?“
    „Klar“, antwortete Monroe, dem allerdings langsam die Ideen ausgingen. „Hank Griffin.“
    „Okay“, meinte Decker. „Und wie genau hast du diesen Hank kennengelernt?“
    „Ich bin ihm zufällig begegnet“, berichtete Monroe, der sich daran erinnerte, wie Hank seine Verwandlung im Wald zum ersten Mal beobachtet hatte.
    „Und dann …?“
    „Okay, er ist Nicks Partner.“
    „Noch ein Cop“, murmelte Decker. „Mann, bist du etwa so eine Art Informant?“
    „Was …? Nein, ich bin kein Informant. Worüber sollte ich sie denn informieren? Außerdem wohnen Cops doch wohl kaum mit ihren Informanten unter einem Dach, oder?“
    „Was weiß denn ich, Bruder.“
    „Wir sind da“, stellte Monroe erleichtert fest.
    Er nahm den ersten Parkplatz, der ihm ins Auge fiel, und hoffte, dass die Belegschaft nicht auf Facebook mit der des Pilatesstudios befreundet war und sie sofort rauswarf, bevor die erste Stunde überhaupt begonnen hatte.
    Als sie sich der Eingangstür näherten, massierte sich Decker mit beiden Händen das Kreuz und zuckte kurz vor Schmerz zusammen. Dann merkte er, dass Monroe ihn anstarrte.
    „Was ist?“
    „Bist du bereit dafür?“
    „Klar“, erwiderte Decker. „Warum nicht?“
    „Hast du Schmerzen?“
    „Ich bin nur ein bisschen angeschlagen“, beschwichtigte ihn Decker. „Hab ein paar harte Nächte hinter mir und wenig geschlafen. Das ist alles.“
    Auch hier gingen sie in den hinteren Teil des Übungsraums, weil Monroe verhindern wollte, dass Decker als Anfänger zu vielen neugierigen Blicken ausgesetzt wurde. Außerdem konnte er von hier aus die anderen beobachten und musste sich keine Sorgen machen, dass niemand seine Form kritisieren würde.
    „Entspann dich“, meinte Decker. „Bleib locker. Ich krieg das hin.“
    Monroe glaubte ihm.
    Er hätte es besser wissen müssen.
    Dieses Mal hielt Decker etwa fünf Minuten durch. Aber es war nicht der Schwierigkeitsgrad der Bewegungen oder Haltungen, der ihn auf die Palme brachte, es waren die Bewegungen selbst, die unglaublich langsam und ruhig ausgeführt werden mussten. Er begann, alles zu übertreiben und eine spöttische Pantomime daraus zu machen. Die Kursleiterin versuchte, ihn zu korrigieren, da sie davon ausging, Decker würde das nur tun, weil er es nicht besser wusste oder nicht begriff, was hier erwartet wurde, anstatt sich über all das lustig zu machen. Doch dann ging Decker zu weit, verlor das Gleichgewicht und fiel gegen Monroe, der ebenfalls taumelte und die Frau neben sich anrempelte.
    Bei diesem Tumult sahen alle kurz auf, wandten sich dann jedoch sofort wieder der Kursleiterin zu. Decker schüttelte frustriert den Kopf.
    „Seht euch nur an! Was zum Geier machen wir hier? Jeder tänzelt hier in Zeitlupe herum! Ihr seht echt dämlich aus, wisst ihr das? Ihr seht aus, als würdet ihr unter Wasser tanzen und unter einem heftigen Juckreiz leiden, dürftet euch aber nicht kratzen.“
    „Decker!“ Monroe packte seinen Arm und versuchte, ihn wieder an seinen Platz

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