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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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aber wir können uns später treffen. Wie wäre es mit Meditation und Abendessen? Ich koche. Ein stressfreier Abend wäre doch ein guter Anfang.“
    „Gute Idee, Bruder.“
    Monroe mangelte es an Deckers Enthusiasmus, und er dachte längst an das Unausweichliche, was kommen würde.
Drei Fehlschläge und ich bin raus. Wenn Decker auch nicht meditieren will, dann bin ich der falsche Mentor für ihn. Auf die eine oder andere Weise ist die Sache für mich nach heute Abend erledigt
.
    Seltsamerweise musste er auf einmal an Deckers Worte denken, die die Vorfreude auf seine bevorstehende Erlösung verwässerten:
Ich mag es einfach, weißt du. Die ganze Aufregung … Theoretisch könntest du betrügen. Und es wäre in Ordnung
.
    Monroe kam der bestürzende Gedanke, dass seine eigene Verderbtheit noch lange nicht besiegt war, und die Selbstzweifel, Anfälligkeit für Versuchungen sowie die Rationalisierung noch immer in ihm lauerten. Dann schoss ihm noch etwas viel Verstörenderes durch den Kopf: Wer änderte hier eigentlich gerade wen?
    Er legte die Hände fester um das Lenkrad.
    Nick kehrte aufs Revier zurück und informierte Renard und Hank über das, was die Gerichtsmedizinerin herausgefunden hatte. Wie erwartet, erklärte Renard sofort, dass das Wort „Kannibale“ gegenüber der Presse auf keinen Fall benutzt werden durfte.
    „Das ist nur eine Theorie“, sagte er. „Nichts weiter. Wir stellen keine Spekulationen in Bezug auf die Gründe für die Morde an.“
    Nick und Hank hatten auch gar nicht vor, mit der Presse darüber zu reden. Das war das Vorrecht des Captains, das er auch gern ausüben durfte. Aber die Reporter umgingen für gewöhnlich die offiziellen Pressekonferenzen und überraschten einen unangemeldet mit der Bitte um ein Interview. Daher sorgte Renard dafür, dass seine Detectives wussten, was sie sagen durften.
    „Haben wir es jetzt mit einem
Wesen
-Kannibalen oder einem menschlichen Kannibalen zu tun?“, fragte Hank, als sie wieder im Konferenzraum waren.
    „Ist das wichtig?“, entgegnete Nick, den nur das Endresultat interessierte.
    „Für mich als Nicht-Grimm schon“, stellte Hank klar. „
Wesen
spielen nach anderen Regeln. Ich will nicht mit einem Messer bei einer Schießerei auftauchen.“
    „Ich würde auf ein
Wesen
tippen“, gestand Nick, sprach jedoch nicht weiter, als er Wu entdeckte, der mit mehreren Aktenordnern unter dem Arm auf den Konferenzraum zuhielt.
    „Weitere zahnärztliche Unterlagen?“, fragte Nick den Sergeant.
    „Nein“, antwortete Wu. „Das ist etwas anderes.“
    „Schießen Sie los.“
    „Der Anstieg der Vermisstenfälle hat mich ins Grübeln gebracht“, berichtete Wu. „Wann ging die ganze Sache los?“
    „Vor einem Monat“, antwortete Hank und sah Nick fragend an. „Etwa zu der Zeit, als unsere Urlauber vom unbebauten Grundstück verschwunden sind.“
    „Genau“, bestätigte Wu. „Aber der Trend begann eigentlich schon etwas früher. Mir ist etwas Seltsames in den Akten von vor fünf Wochen aufgefallen.“
    „Inwiefern seltsam?“, wollte Nick wissen. Schließlich arbeiteten sie momentan noch an einem Fall, bei dem zwei Tote wieder zum Leben erweckt worden waren und ein
Cracher-Mortel
frei herumlief, da war „seltsam“ durchaus relativ.
    „Ein Lieferant ist verschwunden“, fuhr Wu fort. „Er sollte eine topmoderne Küche in einem Restaurant abliefern, das demnächst eröffnet, aber die Lieferung ist nie dort angekommen. Der Lkw wurde umgekippt auf dem Boden einer Schlucht gefunden, verlassen und leer geräumt. Keine Spur vom Fahrer.“
    „Ausgeraubt?“, wollte Hank wissen.
    „So lautete damals die Theorie“, sagte Wu. „Es deutete alles darauf hin. Der Restaurantausstatter vermutete, dass der Fahrer ermordet und der Raub von einem Insider geplant worden war.“
    „Eine Küchenausstattung“, überlegte Nick. „Selbst wenn er das Geld vom Verkauf auf dem Schwarzmarkt nur mit einem Komplizen teilen muss, bekommt er doch maximal zehn- bis zwanzigtausend dabei, oder?“
    „Das reicht kaum aus, um ein Leben in Luxus zu führen“, stellte Hank fest.
    „Hatte der Fahrer Spielschulden?“
    „Es wurde nichts Derartiges festgestellt“, berichtete Wu. „Seine Konten sahen alle gut aus, und seine Kreditkarte war auch nicht drastisch überzogen.“
    „Eine professionelle Küchenausstattung“, wiederholte Nick und schüttelte den Kopf. „So etwas lässt sich nicht leicht transportieren oder zu Geld machen. Da stimmt doch was

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