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Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition)

Titel: Grimm 2: Die Schlachtbank (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Passarella
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„Was zum Beispiel?“
    „Es ist definitiv Nierenversagen?“
    „Ja“, bestätigte Juliette und zuckte mit den Achseln. „Sie zeigt alle klassischen Symptome. Und die Testergebnisse belegen es.“
    „Und die Laborwerte waren immer gleich?“
    „Ja … größtenteils zumindest“, meinte Juliette. „Sie waren nicht komplett identisch. Einige Indikatoren unterschieden sich.“
    „Inwiefern?“
    Juliette hatte die Ergebnisse mehrmals überprüft und sah sie ganz deutlich vor Augen. Sie schloss die Augen und hatte die Zahlen wieder vor sich: Natrium 128. Kalium 6,9. Blutzucker 56 mg/dl.
    „Der Natriumwert war sehr niedrig, der Kaliumwert sehr hoch und der Blutzuckerwert ebenfalls sehr niedrig. Das war vorher nicht so.“
    „Und was sagen dir diese unterschiedlichen Werte?“
    „Tja, dass sie sich unmöglich mit Frostschutzmittel vergiftet hat, wovon wir ursprünglich ausgegangen waren. Und dass es keine Anzeichen für eine Infektion gibt.“
    „Der Teil klingt doch gut“, meinte Rosalee. „Aber was hat das alles zu bedeuten?“
    „Es bedeutet, dass ich mit meinem Latein am Ende bin“, gestand Juliette. „Das ist zwar alles ziemlich merkwürdig, ändert aber nichts am Endresultat.“
    „Vielleicht doch“, sagte Rosalee und biss noch einmal in ihren Wrap.
    „Aber es läuft immer wieder auf Nierenversagen hinaus. Und das ist tödlich.“
    „Juliette, was bin ich?“
    „Du bist eine Freundin. Rosalee Calvert. Geschäftsinhaberin. Unternehmerin.“
    „Und?“
    „Und ein
Wesen
“, fügte Juliette lächelnd hinzu. „Ein
Fuchsteufel
.“ Diese Enthüllung war ein Wendepunkt bei Juliettes Einführung in die Welt der Grimms und
Wesen
gewesen. Und jetzt aßen sie hier zusammen Mittag, als wäre all das ohne Bedeutung, und das war es im Grunde genommen auch.
    „Es ist nicht immer alles so, wie es an der Oberfläche zu sein scheint“, fuhr Rosalee fort. „Wie lange hast du mich schon gekannt, bevor du das von mir erfahren hast? Und du hättest es vielleicht nie herausgefunden …“
    Eine verborgene Natur unter der Oberfläche
, dachte Juliette. Litt Roxy vielleicht an etwas, das nur wie Nierenversagen aussah, aber etwas ganz anderes war?
    „Ich muss ein paar Nachforschungen anstellen.“
    „Das ist eine gute Idee“, fand Rosalee und aß ihren Wrap auf. „Ich wünschte, ich könnte dir helfen, aber das ist leider überhaupt nicht mein Fachgebiet.“
    „Du hast mir vielleicht schon mehr geholfen, als du ahnst“, entgegnete Juliette. „Ich muss los.“
    „Danke für das Mittagessen!“, rief Rosalee ihr nach, als sie aus dem Laden eilte.
    Auf dem Weg zum Laden rief Juliette Melinda Bremmer an.
    „Melinda, ich bin so froh, dass ich Sie noch erwische.“
    „Hat sich Roxys Zustand verschlechtert?“
    „Nein“, antwortete Juliette und hoffte, dass das auch der Wahrheit entsprach. „Es geht ihr noch genauso wie heute Morgen.“
    „Sie werden doch auf uns warten, bis Sie … bis Sie …?“
    „Ja, natürlich“, versicherte ihr Juliette. „Aber ich würde gern noch etwas überprüfen, bevor wir … diesen Weg einschlagen.“
    „Okay“, erwiderte Melinda. „Aber ich weiß nicht genau, was Sie …“
    „Ich möchte mir gerne noch einige der … ungewöhnlichen Testergebnisse genauer ansehen“, erklärte Juliette, die erneut versuchte, den schmalen Weg zwischen dem Ausschöpfen aller Möglichkeiten und dem Wecken falscher Hoffnungen zu beschreiten.
    „Was wollen Sie damit sagen?“
    „Ich möchte gern einige Werte überprüfen“, sagte Juliette. „Und abhängig von dem, was dabei herauskommt, muss ich möglicherweise noch einige Tests mit Roxy machen.“
    Juliette musste sich etwas mehr Zeit verschaffen, damit sie die Ursache für ihr Misstrauen in Bezug auf die Diagnose finden konnte, durfte den Bremmers dabei aber auch nicht zu viel versprechen, was sie möglicherweise nicht halten konnte. Selbst wenn sie etwas anderes entdeckte, was für den Zustand der Hündin verantwortlich war, konnte es ebenso tödlich sein.
    „Noch mehr Tests?“, fragte Melinda. „Aber sie leidet doch jetzt schon, oder nicht?“
    Juliette blieb abrupt stehen, obwohl sie gerade den Schlüssel ins Schloss ihres Wagens stecken wollte.
    „Ja“, gab sie zu. Dann holte sie einmal tief Luft und stieß sie langsam wieder auf. „Aber … Ich möchte Roxy noch nicht aufgeben, solange nicht alle offenen Fragen beantwortet sind.“
    Melinda schwieg so lange, dass Juliette schon glaubte, die Verbindung wäre unterbrochen

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