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Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Titel: Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Carl Grimm , Jacob Ludwig Carl Grimm
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Lorbeerblätter nur einen Kreuzer kosten mag, sodass das krankes Kind, einen kranken Ehemann, eine kranke Frau, einen kranken Vater, eine kranke Mutter einen kranken Bruder oder wer es auch immer sei, recht bald gesund werden mag. Und so bekam ich vom Pfarrer den Sack für die Lorbeerblätter und den Kreuzer und machte mich schon auf den Weg.«
     
    »Höre, mein Freund«, sagte der Eierkrämer zum Bauern, »bist du denn so närrisch so einem Hirngespinst glauben zu schenken? Weiß du nicht, was all dies bedeutet? Der Pfarrer will doch nur einen ganzen Tag allein mit deiner Frau sein, also gab er dir diesen Auftrag, um dich aus dem Wege zu wissen.«
     
    »Meiner Seel’«, sagte der Bauer, »Wie gern wüsst’ ich, ob dies der Wahrheit entspricht«
     
    »Komm’ nur«, meinte der Pate, »ich sage dir, was zu tun. Steig in meinen Eierkorb und ich werde dich ’gen Hause tragen, dann wirst du selbst sehen.« Also war es abgemacht und der Pate nahm den Bauern in seinen Eierkorb und trug ihn zurück.
     
    Als sie nun das Heim erreichten, was für ein Tollhaus, wie bunt es dort herging. Die Frau hatte schon alles geschlachtet, was auf dem Hofe einstmalig kreuchte und fleuchte, und machte gerade Pfanneküchlein, und der Pfarrer war auch da, der hatte seine Geige mitgebracht. Der Pate kopfte und die Frau fragte, wer dort sein? »Ich bin es, der Pate von deinem Mann«, rief der Eierkrämer, »Lass mich diese Nacht Unterschlupf bei dir finden. Ich habe heute keine Eier verkauft und muss sie deshalb unverrichteter Dinge wieder nach Hause tragen, und die wiegen so schwer, dass ich es kaum schaffen mag, wo es doch schon dunkelt.«
     
    »Für Wohl, mein Freund«, sagte die Frau, »Du magst an einem schlechten Zeitpunkt erscheinen, aber wo du nun schon einmal da bist, so mag ich schlecht meine Hilfe versagen, setze dich dort auf die Bank am Ofen.« Worauf sie den Paten und seinen Korb, den er noch auf seinen Schultern wusste, gleich zur Bank neben den Ofen führte. Der Pfarrer aber und die Bäuerin waren recht bald wieder lustig bei der Sache. Schließlich ließ sich der Pfarrer vernehmen, »Meine Freundin, du kannst so wundervoll singen, warum stimmst du kein Lied für mich an?«
     
    »Nein«, sprach die Frau, »ich kann nun nicht mehr singen, als ich deereinst noch jung war, da war meine Stimme zum Singen gemacht, aber das war einmal«
     
    »Nun, komm’«, blieb der Pfarrer hartnäckig, »Sing für mich, nur eine kleine Weise«
     
    Also begann die Frau zu singen:
     
»i hab mein Mon wohl ausgesandt
aufm Göckerliberg in Wälischland«
     
    Drauf singt der Pfarrer:
     
»i wollt, er blieb da a ganzes Jahr,
was fragt i nach dem Lorbersack.
Halleluja!«
     
    Darauf fängt nun der Pate an einzustimmen (sagte ich schon, dass er Hildebrand hieß?), da singt er also:
     
»ei du, mein lieber Hildebrand,
was machst du auf der Ofenbank?
Halleluja!’«
     
    Und jetzt singt der Bauer in Korb drinnen:
     
»hietzt kann i das Singa nimmermehr leiden,
hietzt muss i aus mein Buckelkorb steigen.«
     
    Worauf er aus dem Korb steigt und den Pfarrer zur Türe hinaus prügelt.
     

De drei Vügelkens (Plattdeutsch)
     
    E t is wul dusent un meere Jaare hen, da wören hier im Lanne luter kleine Künige, da hed auck einer um den Keuterberge wünt (gewohnt), de gink sau geren up de Jagd. Ase nu mal mit sinen Jägern vom Schlotte heruttrok, höen (hüteten) unner den Berge drei Mäkens ire Köge (Kühe), un wie sei den Künig mit den vielen Küen seien, so reip de ölleste den anner beden Mäkens to, un weis up den Künig: »helo! Helo! Wenn ik den nig kriege, so will ik keinen!«, da antworde de tweide up de annere Side vom Berge, un weis up den, de dem Künige rechter Hand gink: »helo! Helo! Wenn ik den nig kriege, so will ik keinen!«
     
    Da reip de jüngeste un weis up den, de linker Hand gink: »helo! Helo! Wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.« Dat wören averst de beden Ministers. Dat hörde de Künig alles un ase von der Jagd heime kummen was, leit he de drei Mäkens to sik kummen un fragete se, wat se da gistern am Berge sagd hedden. Dat wullen se nig seggen, de Künig frog averst de ölleste, ob se ün wol tom Manne hewen wulle? Da segde se ja, un ere beiden Süstern friggeten de beiden Ministers, denn se wören alle drei scheun un schir (klar, schön) von Angesicht, besunners de Künigin, de hadde hare ase Flass. De beiden Süstern averst kregen keine Kinner, un ase de Künig mal verreisen moste, let he se tor Künigin

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