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Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition)

Titel: Grimms Märchen, Vollständig überarbeitete und illustrierte Ausgabe speziell für digitale Lesegeräte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm Carl Grimm , Jacob Ludwig Carl Grimm
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nicht lang, trat frisch auf ihn zu sagte: »mein Herr, ich suche Dienste bei einem großen Herrn, sinds Ew. Majestät selbst, so ist es mir am liebsten, ich kann und weiß alles, was dazu gehört, kurz und lang, wies befohlen wird.«
     
    Der Herr sagte: »recht, mein Sohn, das wäre mir lieb, sag an, was ist anjetzt mein Verlangen?« Fix und Fertig ohne zu antworten drehte sich um, lief eilend und brachte eine Pfeife und Taback. »Recht, mein Sohn, du bist mein Bedienter, aber nun gebe ich dir auf, mir die Prinzessin Nomini zu schaffen, die schönste auf der Welt, die will ich zu meiner Gemahlin haben.« – »Wohlan«, sagte Fix und Fertig, »das ist mir ein kleines, die sollen Ew. Maj. bald haben, geben Sie mir nur eine Chaise bespannt mit Sechsen, einen Leibkutscher, Haiducken, Laufer, Lakaien, Koch und einen völligen Staat, mir selbst aber fürstliche Kleider, und jedermann muss meinen Befehlen gehorchen.«
     
    Nun, fuhren sie ab, der Herr Bedienter saß in der Kutsche und es ging immer dem königlichen Hof zu, wo die schöne Prinzessin war. Als die Chaussee zu Ende war, fuhren sie ins Feld hinein und kamen bald vor einen großen Wald, der war voll von vielen tausend Vögeln, da war ein grausamer Gesang, prächtig in die blaue Luft hinein. »Halt! Halt!«, rief der Fix und Fertig, »die Vögel nicht gestört! Die preisen ihren Schöpfer und wollen mir wieder einmal dienen, links um!«, der Kutscher musste also umdrehen und um den Wald herumfahren. Darnach währte es nicht lang, so kamen sie an ein großes Feld, da saßen an die tausend Millionen Raben, die schrien nach Speise überlaut.
     
    »Halt! Halt!«, rief der Herr Fix und Fertig, »bind eins von den vordersten Pferden los, führ es aufs Feld und stichs tot, dass die Raben gespeist werden, die sollen meinetwegen keinen Hunger leiden.« Nachdem die Raben gesättigt waren, ging die Reise weiter und sie kamen an ein Wasser, darin war ein Fisch, der klagte erbärmlich: »um Gotteswillen! Ich habe keine Nahrung in diesem schlechten Sumpf, setzt mich in ein fließendes Wasser, dafür will ich euch einmal gegendienen.« Eh er noch ausgeredet, hatte Fix und Fertig »halt! Halt!«, gerufen; »Koch nimm ihn in die Schürze, Kutscher fahr zu nach einem fließenden Wasser.«
     
    Fix und Fertig stieg selber aus und setzte ihn hinein, dass der Fisch vor Freude mit dem Schwanz schlug. Herr Fix und Fertig sprach: »lasst nun die Pferde rasch laufen, dass wir zu Abend noch an Ort und Stelle sind.« Als er in der königlichen Residenz anlangte fuhr er gerade nach dem besten Gasthof, der Wirt und alle seine Leute kamen heraus, empfingen ihn aufs beste und meinten, ein fremder König sei angekommen, und es war doch nur ein Herr Bedienter. Fix und Fertig aber ließ sich gleich bei dem königlichen Hof anmelden, suchte sich beliebt zu machen und hielt um die Prinzessin an. »Mein Sohn«, sagte der König, »dergleichen Freier sind schon viele abgewiesen worden, weil keiner hat ausrichten können, was ich ihnen auferlegt hatte, um meine Tochter zu gewinnen.«
     
    »Wohlan, sprach Fix und Fertig, geben Ew. Majestät mir nur was rechtes auf.« Der König sagte: »ich habe ein Viertel Mohnsamen säen lassen, kannst du mir denselben wieder herbei schaffen, dass kein Korn fehlt, so sollst du die Prinzessin für deinen Herrn haben.« Hoho! Dachte Fix und Fertig, das ist ein geringes für mich. Nahm darauf ein Maaß, Sack und schneeweiße Tücher, ging hinaus, und die letztern breitete er neben das besäte Feld hin.
     
    Gar nicht lange, da kamen die Vögel, die im Walde bei ihrem Singen nicht waren verstört worden, und lasen den Samen, Körnchen für Körnchen auf und trugen ihn auf die weißen Tücher. Als sie alles aufgelesen hatten, schüttete es Fix und Fertig zusammen in den Sack, nahm das Maaß unter den Arm, ging zu dem König und maaß ihm seinen ausgesäten Samen wieder zu, gedachte nun die Prinzessin wäre schon sein – aber gefehlt: »noch eins, mein Sohn«, sagte der König, »meine Tochter hat einstmals ihren goldnen Ring verloren, denselben musst du mir erst wiederschaffen, eh du sie bekommen kannst.«
     
    Fix und Fertig machte sich keine Sorgen: »lassen Ew. Majestät mir nur das Wasser und die Brücke zeigen, wo der Ring verloren worden, so soll er bald herbeigeschafft sein.« Als er hingebracht war, sah er hinab, da schwamm der Fisch herzu, den er auf seiner Reise in den Fluss gesetzt hatte, streckte den Kopf in die Höhe und sagte: »wart einige Augenblicke,

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