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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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Früchte trug. Im Jahre 1970 schränkten sie die Anzahl der Publikationen ein, in denen sie erschien; in der Mitte des Jahrzehnts wurde sie nur noch einmal im Monat abgedruckt, in weniger als einem Dutzend der Zeitungen und Magazine mit der weitesten Verbreitung.
    Ihr Apartment in der Bank Street, im Westen des Village, wurde allmählich von Reihen von Aktenschränken beherrscht. Jeff und Pamela bewahrten selbst die allervagesten Antworten auf die Anzeige auf, zusammen mit Ausschnitten aus voluminösen Stapeln der Periodika, die sie täglich auf der Suche nach potentiellen Anachronismen studierten, die ihnen einen Hinweis auf das Wirken eines anderen Wiederholers irgendwo auf der Welt geben könnten. Häufig war es schwer zu entscheiden, ob irgendein unbedeutenderes Ereignis oder Produkt oder Kunstwerk in den früheren Wiederholungen existiert hatte oder ob nicht; sie hatten nie zuvor so intensiv auf solche Kleinigkeiten geachtet. Viele Male kontaktierten sie Erfinder oder Unternehmer, deren neutral publizierte Produkte ihnen nicht vertraut waren; die offenkundigen Hinweise erwiesen sich ausnahmslos als falsch.
    Im März 1979 entdeckten Jeff und Pamela diesen Artikel in der Chicago Tribüne:

    MÖRDER VON WISCONSIN FREIGELASSEN: VON ÄRZTEN FÜR »GESUND« ERKLÄRT

    Crossfield, Wise. (AP) Der anerkannte Massenmörder Stuart McCowan, nach der Ermordung vierer junger Collegestudentinnen im Jahre 1966 in einem Verbindungshaus in Madison wegen Unzurechnungsfähigkeit für schuldunfähig erklärt, wurde heute aus der privaten psychiatrischen Anstalt entlassen, in der er die vergangenen zwölf Jahre über festgehalten wurde. Dr. Joel Pfeiffer, Direktor des Crossfield-Heims, sagte, ›McCowan ist von seinen Wahnvorstellungen vollkommen genesen und bedeutet heute keine Gefahr mehr für die Allgemeinheit.«

    McCowan wurde der Ermordung der vier Studentinnen und deren Verstümmelung angeklagt, nachdem ein Zeuge seinen Wagen als den identifiziert hatte, der den Parkplatz des Kappa Gamma-Verbindungshauses in den frühen Morgenstunden des 6. Februar 1966 verlassen hatte, des Tages, an dem die Leichen entdeckt wurden. Die Bundespolizei von Wisconsin nahm McCowan im Verlauf des gleichen Tages außerhalb der Stadt Chippewa Falls fest. Sie entdeckte im Kofferraum seines Wagens einen blutverschmierten Eispickel, eine Bügelsäge und eine Reihe von Folterinstrumenten.
    McCowan gab offen zu, die jungen Frauen ermordet zu haben, und behauptete, von außerirdischen Wesen dazu angespornt worden zu sein. Desweiteren behauptete er daran zu glauben, mehrmals wiedergeboren worden zu sein und in seinen ›früheren Leben‹ weitere Morde begangen zu haben.
    Er wurde ähnlicher Mehrfachmorde in Minnesota und Idaho in den Jahren 1964 und 1965 verdächtigt, doch wurde seine Verbindung mit diesen Verbrechen niemals nachgewiesen. Am 11. Mai 1966 wurde McCowan für nicht verhandlungsfähig erklärt und in das Bundeskrankenhaus von Wisconsin für kriminelle Geistesgestörte überwiesen. Er wurde im März 1967 auf eigene Kosten in das Crossfield-Heim verlegt.

    Pamela zog den Gummiriemen um Jeffs Arm fester, zeigte ihm, welche Vene er treffen mußte und wie er die Injektionsnadel mit der Schräge nach oben und dem schlanken Schaft parallel zur Vene seitlich einstechen mußte.
    »Wie steht es aber mit der psychischen Abhängigkeit?« fragte er. »Ich weiß, daß unsere Körper davon frei sein werden, wenn wir zurückkommen, aber werden wir nicht auch weiterhin ein Verlangen nach dem Gefühl haben?«
    Sie schüttelte den Kopf, während sie beobachtete, wie er die Übungsinjektion machte und die harmlose Salzlösung gleichmäßig in die hervortretende blaue Vene in seiner Armbeuge floß. »Nicht, wenn wir es nur ein paarmal benutzen«, sagte sie. »Warte bis zum Morgen des Achtzehnten: Nimm nur soviel, um dich ruhig zu halten. Dann verdopple die Dosis bis zu der Menge, die ich dir gezeigt habe, und injizier das ein paar Minuten vor ein Uhr. Du müßtest bewußtlos sein bis zu dem Zeitpunkt wo… es zum Herzstillstand kommt.«
    Jeff entleerte die Spritze in seinen Arm, wartete einen Herzschlag lang, bevor er die Nadel herauszog. Er warf die Spritze in den Papierkorb, rieb den Einstich mit einem alkoholgetränkten Wattebausch ab. Zwei gleiche Lederbehälter lagen auf dem Kaffeetisch; jeder enthielt einen Vorrat neuer steriler Nadeln und Spritzen, ein aufgewickeltes Stück Gummiband, ein kleines Fläschchen Alkohol, eine Schachtel Wattebäusche und vier

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