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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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Saver, betrachtete Jeff mit seinen kalten blauen Augen. »Also schön«, sagte er. »Wir sprechen nach dem Dinner weiter.«
    Jeff setzte an, ihm ein weiteres Mal zu erklären, daß es nichts nützen würde, weil die Welt jetzt eine seltsame und ungewisse neue Bahn eingeschlagen hatte, über die weder er noch Pamela irgendwelche Ratschläge anbieten konnten, doch er wußte, daß Protestieren zwecklos war. Hedges glaubte immer noch, daß sie eine Art von Psibegabung besäßen, daß sie die zukünftigen Ereignisse ausgehend von jeder beliebigen Anordnung von Gegenwartsumständen vorhersagen konnten. Als sich ihr Vorauswissen angesichts des drastisch veränderten Weltgeschehens zu verflüchtigen begann, hatte er ihnen stillschweigend aber deutlich den Vorwurf gemacht, sie würden Informationen zurückhalten. Sogar die Sitzungen mit Natriumpentothal und Lügendetektor, zu denen man sie gezwungen hatte, erbrachten inzwischen wenig brauchbare Daten, doch sie hatten aufgehört, sich gegen die Befragungen unter Drogen zu sträuben; vielleicht, dachten sie, würde man sie in Ruhe lassen, wenn der Wert ihrer Antworten weiter abnahm, sie eines Tages vielleicht sogar aus dieser andauernden »Sicherheitsverwahrung« entlassen. Diese Hoffnung war unbegründet, wie sie beide wußten, auch wenn sie sich immer noch daran klammerten; es war besser als die Alternative, die bedeutet hätte, die offensichtliche Wahrheit zu akzeptieren, daß sie hier bleiben mußten, bis sie wieder starben.
    Das Wasser war ruhig und blau, und während sie an den Dünen entlangspazierten, konnten sie den Höcker der Insel Poplar vor der Ostküste erkennen. Eine Gruppe von Booten rollte zwischen den Markierungsbojen, fischte auf den ergiebigen Muschelbänken der Chesapeake Bay. Jeff und Pamela schöpften soviel Trost aus der trügerischen Heiterkeit des vertrauten Anblicks, wie sie konnten, und taten ihr Bestes, die Paare dunkelgekleideter Herren zu ignorieren, die im gleichbleibenden Abstand von zwanzig Metern vor und hinter ihnen gingen.
    »Warum lügen wir ihnen nicht etwas vor?« fragte Pamela. »Erzählen ihnen, daß es einen Krieg geben wird, wenn wir unsere militärische Präsenz im Iran aufrecht erhalten. Herrgott noch mal, nach allem, was wir wissen, könnte es wirklich dazu kommen.«
    Jeff beugte sich vor, um ein schmales Stück Schwemmholz aufzuheben. »Sie würden es durchschauen, zumal wenn sie uns unter Pentothal setzen.«
    »Wir sollten es trotzdem versuchen.«
    »Aber wer weiß, welche Auswirkungen eine solche Lüge haben würde? Reagan könnte sich sogar dazu entschließen, einen Präventivschlag zu veranlassen. Es könnte dazu führen, daß wir einen Krieg anfangen, der sich immer noch vermeiden läßt.«
    Pamela schauderte. »Stuart McCowan ist bestimmt glücklich«, sagte sie bitter, »wo er auch sein mag.«
    »Wir haben getan, was wir für das Richtige hielten. Niemand hätte voraussehen können, daß es so ausgehen würde. Und es war auch nicht alles schlecht; wir haben auch eine Menge Leben gerettet.«
    »Man kann Menschenleben nicht so gegeneinander aufwiegen!« »Nein, aber…«
    »Sie unternehmen nicht einmal mehr etwas gegen die Unwetter und Flugzeugunglücke«, sagte sie voller Abscheu, indem sie gegen einen Sandklumpen trat. »Sie wollen, daß alle, besonders die Sowjets, glauben, wir seien einfach verschwunden, deshalb lassen sie all diese Menschen erbarmungslos sterben… Es schert sie einen Dreck!«
    »Genauso, wie sie immer schon gestorben sind.«
    Sie wirbelte zu ihm herum, das Gesicht voller Wut, wie er sie noch nie bei ihr gesehen hatte. »Das macht es nicht ungeschehen, Jeff! Wir wollten die Welt diesmal zu einem besseren, sichereren Ort machen – aber in Wirklichkeit ging es uns nur um uns selbst, darum, herauszufinden, wie weit sich unsere eigenen wertvollen kleinen Leben noch verlängern würden; und nicht einmal das haben wir geschafft.«
    »Es ist immer noch möglich, daß die Wissenschaftler herausfinden, wie…«
    »Ich scheiß drauf! Wenn ich mir die Nachrichten ansehe, all den Tod, den wir durch das, was wir Hedges gesagt haben, verursachten: die Terrorakte, die Militäraktionen, vielleicht einen kommenden großen Krieg… Wenn ich das sehe, wünschte ich… ich wünschte, ich hätte diesen gottverdammten Film nie gemacht, ich wünschte, du wärst nie nach Los Angeles gekommen und hättest mich nie gefunden!«
    Jeff schleuderte das Stück Schwemmholz fort, sah sie mit schmerzhaftem Unglauben an. »Das meinst du

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