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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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schnauzte Jeff ihn an. »Sie werden genauso ›überzeugend‹ wie all die anderen sein, hab’ ich recht?«
    Der schweigsame junge Mann in dem dunklen Anzug kehrte mit zwei großen Tassen ins Wohnzimmer zurück. Jeff nahm seine entgegen, rührte sie verärgert mit einem duftenden Zimtstengel um.
    »In Bethesda möchte man noch ein paar Gewebeproben«, sagte Hedges nach einem vorsichtigen Schluck von dem heißen Apfelmost. »Eine der Arbeitsgruppen glaubt, die Zellstruktur könnte…«
    »Wir gehen nicht wieder nach Bethesda«, teilte Jeff ihm mit Entschiedenheit mit. »Sie haben schon genug, womit sie arbeiten können.« »Es besteht keine Veranlassung für Sie, wieder ins Krankenhaus zu gehen«, erklärte Hedges. »Alles, was sie brauchen, sind ein paar Hautabschabungen. Sie haben eine Ausrüstung geschickt; wir können es gleich hier machen.«
    »Wir fliegen zurück nach New York. Ich habe Nachrichten eines ganzen Monats, die ich noch nicht gesehen habe; es könnte etwas Brauchbares dabei sein. Können Sie uns für heute abend ein Flugzeug ab Andrews besorgen?«
    »Es tut mir leid…«
    »Nun, wenn keine Regierungsmaschine verfügbar ist, dann nehmen wir eben einen Linienflug. Pamela, ruf Eastern Airlines an. Frag sie, zu welcher Zeit…«
    Der Mann, der den Apfelmost gebracht hatte, trat einen Schritt vor, eine Hand vor seinem offenen Jackett in der Schwebe haltend. Ein zweiter Wächter kam wie heimlich herbeigerufen durch die Vordertür herein, und ein dritter erschien auf der Treppe.
    »Das habe ich nicht gemeint«, sagte Hedges behutsam. »Ich fürchte, wir… können Ihnen nicht erlauben, abzureisen. Weder so noch so.«

17
    »…versuchten die amerikanische Botschaft in Teheran zu stürmen, wurden jedoch von Einheiten der zweiundachtzigsten Luftlandedivision zurückgeschlagen, welche die diplomatische Niederlassung seit vergangenem Februar umstellt hatte. Mindestens einhundertzweiunddreißig iranische Revolutionäre sollen bei den Kämpfen ums Leben gekommen sein, und die Verluste der Amerikaner belaufen sich auf siebzehn Tote und sechsundzwanzig Verwundete. Präsident Reagan hat weitere Luftangriffe gegen Rebellenstützpunkte in den Bergen östlich von Tabriz angeordnet, wo Ayatollah Khomeini sich angeblich aufhalten soll…«
    »Stellen Sie das verdammte Ding ab«, sagte Jeff zu Russell Hedges.
    »…das revolutionäre Oberkommando. Hier in den Vereinigten Staaten stieg die Zahl der Todesopfer vom Bombenattentat im Madison Square Garden am letzten Wochenende inzwischen auf einhundertzweiundachtzig, und ein Kommunique der sogenannten ›Gruppe November‹ droht solange mit einer Fortsetzung der Angriffe, bis sich alle US-Streitkräfte aus dem Mittleren Osten zurückgezogen haben. Der sowjetische Außenminister Gromyko erklärte, sein Land hege ›Sympathie für die Freiheitskämpfer des islamischen Dschihad‹, und Gromyko sagte, die Anwesenheit der Sechsten US-Flotte im Arabischen Meer sei gleichbedeutend mit…‹«
    Jeff beugte sich vor, stellte den Fernseher ab. Hedges zuckte die Achseln, ließ einen Kaugummi Marke Life Saver im Mund platzen und fummelte mit einem Kugelschreiber herum, den er auf die Art hielt, wie er immer seine einst allgegenwärtigen Zigaretten gehalten hatte.
    »Was ist mit dem sowjetischen Aufmarsch in Afghanistan?« fragte Hedges. »Planen sie eine Konfrontation mit unseren Kräften im Iran?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Jeff mürrisch. »Wie stark sind die Anhänger Khomeinis? Können wir den Schah an der Macht halten, wenigstens bis zu den Wahlen nächstes Jahr?«
    »Verflucht noch mal, ich weiß es nicht!« explodierte Jeff. »Wie könnte ich auch? Reagan war letztesmal nicht einmal Präsident, jedenfalls nicht 1979; mit diesem Schlamassel mußte sich Carter herumschlagen, und wir haben niemals Truppen in den Iran geschickt. Alles ist anders geworden. Ich habe verdammt noch mal keine Ahnung, was jetzt passieren wird.«
    »Sie haben doch bestimmt eine Vorstellung davon, ob…«
    »Hab’ ich nicht! Ich habe keinerlei Vorstellung!« Er sah Pamela an, die dasaß und Hedges anstarrte. Ihr Gesicht war abgespannt, bleich; in diesen paar Jahren hatte es seine weibliche Rundlichkeit verloren, war fast so eckig geworden wie Jeffs. Er nahm ihre Hand, zog sie auf die Füße. »Wir machen einen Spaziergang«, teilte er Hedges mit.
    »Ich habe noch ein paar weitere Fragen.«
    »Stecken Sie sich Ihre Fragen irgendwohin. Mir sind die Antworten ausgegangen.«
    Hedges saugte an dem Life

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