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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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diesem Stück, Vermesser II? Das mit der großen Stahlplatte flach auf dem Boden, und der anderen darüber an der Decke festgeschraubt? Ich konnte an nichts anderes denken, als was passieren würde, wenn sich die obere losreißen und herabfallen würde. Alle die darunter stünden, würden totgequetscht werden.«
    Er konnte nicht dastehen und mit ihr Museums-Smalltalk reden; im Geiste sprang er von Bild zu Bild ihrer gemeinsamen Leben: Sie, aus der Kabine eines nahen Segelflugzeugs heraus lächelnd – sie, in der Küche auf Mallorca –, sie in den vielen Betten, die sie sich im Laufe der Jahre geteilt hatten… es war, als hätte er durch bloße Erinnerung eine innere Kopie der Videoinstallation über ihre Leben erschaffen, die sie einmal als Ausstellungsstück zusammengestellt hatte.
    »Und das da drüben«, fuhr sie fort, »das mit dem Titel Umlauf II… Ich weiß, die Wirkung davon sollte die einer interessanten Raumaufteilung sein, aber diese scharfen Rechtecke, die aus den Ecken hervorkommen, erwecken in mir das Gefühl, von Guillotinen-Klingen umgeben zu sein.« Sie schenkte ihm ein leichtes, selbstironisches Lachen. »Oder vielleicht, eine besonders morbide Phantasie zu haben, ich weiß nicht.«
    »Nein«, sagte Jeff, der allmählich seine Fassung wiederfand. »Ich weiß, was Sie meinen. Ich empfinde das gleiche. Er hat einen sehr aggressiven Stil.«
    »Zuviel davon, glaube ich. Er läuft meiner Fähigkeit zuwider, die Formen auf einer objektiven Ebene zu beurteilen.«
    »Das hier sieht aus, als könnte es jede Sekunde umkippen«, sagte Jeff.
    »Genau! Und in diese Richtung!«
    Er lachte widerwillig, empfand einen Ansturm des gleichen leichten Selbstvertrauens ihr gegenüber, das er empfunden hatte, als… Er brachte seine Gedanken erneut willentlich zum Halten. Es würde nichts nützen, diese alten Zeiten wieder wachzurufen, Zeiten, die er mit jemandem verbracht hatte, der diese Frau bloß äußerlich ähnlich sah. Und dennoch… und dennoch: Sie hatte immer noch den gleichen nüchternen Verstand, die gleiche Aura von Wärme unter einer kühl-analytischen Sensibilität… es war ein Vergnügen, sich mit ihr zu unterhalten, auch wenn sie niemals auch nur die kleinste Erinnerung haben würde an das, was sie alles gemeinsam erlebt hatten.
    »Hören Sie«, sagte er, »möchten Sie unter diesem Ding hervorkommen, bevor es auf uns fällt, und vielleicht etwas essen?«

    Sie aßen in dem Café mit Aussicht auf den Skulpturengarten, lachten noch ein wenig über den offenkundig bedrohlichen Charakter der Serra-Skulpturen, beklagten die zunehmende Abneigung des Museums, neuere Künstler auszustellen. Jeff half ihr die Jacke anzuziehen, als der Schatten des Wohnturms über dem Museum auf den Garten fiel; seine Hand streifte dabei über ihr Haar, und es fiel ihm schwer, sich davor zurückzuhalten, dieses vertraute, langverlorene Gesicht zu liebkosen.
    Sie sprachen über ihre aufgegebene Karriere als Künstlerin, über die Enttäuschungen und Freuden, ihre Kinder großzuziehen. Er sah die Ruhelosigkeit in ihren Augen, das nagende Gefühl, ihr Leben nicht ganz gelebt zu haben; ein Leben, das, wie Jeff wußte, bald enden würde. Es drängte ihn, ihr zu erzählen, was sie früher einmal erreicht hatte.
    Es kam ein Moment, da das Essen beendet, das Gespräch an einer peinlichen Pause angelangt war.
    »Also«, sagte sie mit dem Wunsch, das Zusammensein zu verlängern, ohne jedoch zu wissen wie. »Es war sehr nett mit Ihnen.«
    »Ja, das war es«, stimmte er zu, unbehaglich mit seinem Kaffeelöffel spielend.
    »Kommen Sie oft in die Stadt?«
    »Ein paarmal im Monat. Vielleicht könnten wir…« Seine Stimme verlor sich; er war sich nicht sicher, ob er überhaupt etwas vorschlagen sollte.
    »Könnten was?« fragte sie in das Schweigen hinein.
    »Ich weiß nicht. Ein anderes Museum besuchen. Wieder zusammen essen.«
    Sie spielte mit dem Löffel. »Ich bin verheiratet, wie Sie wissen.«
    »Ich weiß.«
    »Ich kann nicht… Ich meine, ich bin nicht…«
    Er lächelte, reichte ihr eine Papierserviette.
    »Wofür ist die?« fragte sie verblüfft.
    »Um sie in ganz kleine Stücke zu zerreißen.«
    Pamela lachte auf, dann starrte sie ihn mit einem merkwürdigen Blick an. »Woher wußten Sie, daß ich…« Sie schüttelte langsam den Kopf. »Manchmal habe ich das Gefühl, Sie könnten meine Gedanken lesen. Wie als Sie fragten, ob ich jemals Delphine gemalt hätte. Ich hatte Ihnen vorher gar nicht gesagt, wie sehr ich Wale und Delphine

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