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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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Ich setze alles, was ich übrig habe, und ich biete dir das gleiche Geschäft an wie beim letzten Mal: Mein Geld, du plazierst die Wetten, geteilt wird siebzig zu dreißig. Du riskierst nichts, wenn du nicht willst.«
    »Weißt du, welche Quoten du bekommen würdest?« »Nicht genau. Du?«
    »Nicht aus dem Kopf, aber – es wären Wahnsinnsquoten, weil nur ein Wahnsinniger eine solche Wette abschließen würde.«
    »Warum rufst du nicht mal an, findest heraus, wie wir stehen würden?«
    »Könnte ich machen, aus reiner Neugier.«
    »Mach schon! Ich warte hier, bestelle uns einen neuen Drink. Denk dran, nicht bloß ein Sieg; ein Durchmarsch der Dodgers.«
    Frank blieb dem Tisch weniger als zehn Minuten fern. »Mein Buchmacher hat mich ausgelacht«, sagte er, als er sich setzte und nach dem frischen Scotch griff. »Er hat mich am Telefon tatsächlich ausgelacht.«
    »Wie stehen die Quoten?« fragte Jeff ruhig.
    Frank stürzte die Hälfte seines Whiskys hinunter. »Hundert zu eins.«
    »Willst du die Wetten für mich abschließen?«
    »Du wirst es wirklich tun, nicht wahr? Du machst nicht bloß Spaß.«
    »Ich mein’s todernst«, sagte Jeff.
    »Wie kannst du dir bei diesen Sachen bloß so gottverdammt sicher sein? Was weißt du, was niemand sonst auf der Welt weiß?«
    Jeff blinzelte, ließ seine Stimme unverändert klingen. »Ich kann dir das nicht sagen. Alles was ich sagen kann, ist, daß dies weit mehr als eine Ahnung ist. Es ist eine Gewißheit.«
    »Das klingt verdächtig nach…«
    »Ich schwöre, es ist nichts Illegales mit im Spiel. Du weißt, daß man heutzutage keine Serie festlegen könnte, und wenn man es könnte, wie, zum Teufel, sollte ich davon wissen?«
    »Du redest, als wüßtest du eine Menge.«
    »Ich weiß soviel: Wir können diese Wette nicht verlieren. Es ist absolut unmöglich, daß wir sie verlieren.«
    Frank sah ihn intensiv an, stürzte seinen restlichen Scotch hinunter und bestellte einen neuen. »Nun gut«, murmelte er. »Bevor ich dich letzten April kennenlernte, dachte ich, ich würde dieses Jahr von einem Stipendium leben.«
    »Das heißt?«
    »Das heißt, ich schätze, ich mache bei deinem Wahnsinnsplan mit. Frag mich nicht, warum, und wahrscheinlich werde ich mir nach dem ersten Spiel eine Kugel durch den Kopf jagen. Aber da ist noch was.«
    »Sag.«
    »Schluß mit diesem Siebzig-zu-dreißig-Quatsch und daß du das ganze Geld vorlegst. Wir versuchen beide unser Glück, schmeißen zusammen, was wir von Vegas übrig haben – einschließlich dem, was ich an den Tischen eingesackt habe – und mit dem Gewinn machen wir halbe-halbe. Top?« »Top, Partner.«

    Es war der Oktober von Koufax und Drysdale.
    Jeff nahm Sharla zu den ersten beiden Spielen ins Yankee Stadion mit, aber Frank konnte sich nicht einmal dazu aufraffen, sie sich im Fernsehen anzusehen.
    Die Dodgers gewannen das Eröffnungsspiel 5:2, mit Koufax als Werfer. Am nächsten Tag stand Johnny Podres auf dem Abwurfmal, und mit Unterstützung von Starläufer Ron Perranoski ließ er den Yankees nicht mehr als einen Lauf, während die Dodgers vier von zehn Schlägen nach Hause brachten.
    Das dritte Spiel, in LA, war typisch für Drysdale: ein 1:0 Sieg, bei dem ›Big Don‹ dafür sorgte, daß kaum einer der Yankees auch nur das dritte Base erreichte. In sechs der neun Innings gewann Drysdale nur gegen die Mindestzahl von drei Schlägern.
    Spiel Nummer Vier war eng; sogar Jeff, der es sich im Pierre in New York in Farbe ansah, begann zu schwitzen. Whitey Ford, der für die Yankees warf, war wieder gegen Koufax aufgestellt, und beide wollten sie Blut sehen. Mickey Mantle und Frank Howard aus LA legten beide einen Homerun hin und brachten das Spiel gegen Ende des siebten Innings zu seinem 1:1 Gleichstand. Dann machte Joe Pepitone bei einem Wurf des dritten Yankee-Malhüters Clete Boyer einen Fehler, und Jim Gilliam von den Dodgers stürmte zum dritten Base. Als nächster war Willie Davis dran, und Gilliam schaffte den entscheidenden Lauf nach Davis’ Flugball ins tiefe Center.
    Die Dodgers hatten die Yankees bei der Meisterschaft besiegt, das war dem New Yorker Club zum ersten Mal passiert, seit die Giants es 1922 geschafft hatten. Es war eine der großen Überraschungen der Baseballgeschichte, ein Ereignis, das Jeff ebensowenig hätte vergessen können wie seinen eigenen Namen.
    Auf Jeffs Drängen hin hatte Frank ihre 122.000 Dollar-Wette auf dreiundzwanzig Buchmacher in sechs Städten und elf verschiedene Casinos in Las Vegas,

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