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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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Reno und San Juan aufgeteilt.
    Ihr Gesamtgewinn belief sich auf mehr als zwölf Millionen Dollar.

5
    Mit dem Wetten war es vorbei; sie beide wußten das. Er und Frank waren im Gespräch, und kein Buchmacher und kein Casino im ganzen Land hätte eine größere Wette von einem von ihnen akzeptiert.
    Natürlich gab es andere Arten von Wetten, unter vornehmeren Bezeichnungen.
    »…die Buchführung in diesem Büro hier untergebracht und die Rechtsabteilung dort auf der anderen Seite der Halle. Jetzt hier entlang…«
    Frank fand offenbar großes Vergnügen daran, Jeff in der immer noch lediglich halb eingerichteten Bürosuite im fünfzigsten Stock des Seagram Buildings herumzuführen. Er hatte die Örtlichkeit mit Jeffs Billigung ausgewählt und sich um alle notwendigen organisatorischen Einzelheiten gekümmert, angefangen von der eigentlichen Gründung der ›Future Incorporation‹ bis zur Einstellung der Sekretärinnen und Buchhalter. Frank hatte das Jurastudium aufgegeben, und sie waren stillschweigend übereingekommen, daß er die Tagesgeschäfte der Gesellschaft beaufsichtigen würde, während Jeff die weitreichenderen Entscheidungen hinsichtlich der Investitionen und der Gesamtentwicklung der Firma traf. Frank hatte die Gültigkeit von Jeffs Empfehlungen nicht mehr in Frage gestellt, doch seit dem Meisterschaftscoup gab es zwischen beiden Partnern eine merkwürdige Entfremdung. Sie verkehrten wenig miteinander, doch Jeff wußte, daß Frank mehr trank als je zuvor. Seine frühere Neugier war einer sichtlich wachsenden Furcht davor gewichen, wieviel Jeff wußte und woher er es wußte. Über diese Angelegenheiten hatten sie nie wieder gesprochen.
    »…durch diesen Empfangsraum hier – warte mal ab, bist du die Attraktion zu sehen bekommst, die in ein paar Wochen an diesem Schreibtisch sitzen wird – und da… wären… wir!«
    Das Büro war geräumig und dennoch irgendwie gemütlich, eindrucksvoll, ohne einschüchternd zu wirken. Hinter dem großen ovalen Schreibtisch gegenüber einer gutbestückten Bar und einer praktischen Fernseh- und Stereotruhe wartete ein schwarzer Barcelona-Sessel auf seinen Besitzer. An zwei Wänden hatte man durch vom Boden bis zur Decke reichende Fenster auf der einen Seite Aussicht auf den Hudson River und auf die Türme des Zentrums von Manhattan auf der anderen. Mehrere üppige Pflanzen in den Zimmerecken vermittelten luxuriöse Atmosphäre, und die gerahmten Pollocks legten Zeugnis ab vom Wert der menschlichen Kreativität. Amüsanterweise und vollkommen passend war ein Teil der Wand einer Vergrößerung eines blumengeschmückten Pferdes gewidmet: Chateaugay im Siegerkreis nach dem Kentucky Derby. »Alles deins, mein Freund«, sagte Frank lächelnd. Jeff war gerührt davon, was sein Freund getan hatte. »Frank, das ist phantastisch!«
    »‘türlich können wir alles, was dir nicht gefällt, gleich ändern. Der Innenarchitekt hat volles Verständnis dafür, daß alles provisorisch ist – du mußt es gutheißen. Schließlich bist du es, der hier drinnen arbeiten soll.«
    »Alles ist toll, gerade so wie es ist. Ich bin verblüfft. Und du kannst mir nicht erzählen, daß irgendein Innenarchitekt auf die Idee mit diesem Foto von Chateaugay gekommen ist.«
    »Nein«, räumte Frank ein, »das war mein Vorschlag. Hab mir gedacht, es würde dich vielleicht auf Trab bringen.« »Es wird mich inspirieren.«
    »Genau darauf zähle ich.« Frank lachte. »Mein Gott, wenn ich daran denke, wie schnell das alles passiert ist, wie… Na, du weißt schon, was ich meine.« Der Moment jungenhafter Ausgelassenheit war vorüber, so rasch wie er begonnen hatte. Diese ganze Erfahrung ließ Frank altern: die unausgesprochenen und unbeantwortbaren Fragen, der schockierend plötzliche und unerklärliche Erfolg… Das alles war mehr, als er ohne weiteres verkraften konnte.
    »Wie auch immer«, sagte Frank, indem er den Blick abwandte und in Richtung des menschenleeren Empfangsraums sah, »ich habe noch eine ganze Reihe von Dingen, um die ich mich heute kümmern muß. Hab einen ganzen Haufen der neuen Bürorechner von Monroe bestellt; sie hätten vor zwei Tagen hier sein sollen. Wenn du es dir also eine Weile hier gemütlich machen willst, dich an den Raum gewöhnen…«
    »Ist schon gut, Frank; zieh nur los. Ich setz mich wirklich gern hier hin und denk eine Weile nach. Und nochmals danke. Du leistest hervorragende Arbeit – Partner.«
    Sie schüttelten sich die Hand, klopften sich gegenseitig mit befangener

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