Grimwood, Ken - Replay
Dollar erhöht, von denen er Jeff generös ein Drittel dafür anbot, daß in erster Linie er dieses Unternehmen finanziert hatte. Zusammen hatten sie jetzt fast fünfundzwanzigtausend Dollar im Hotel hinterlegt; und Frank willigte unter einigen Bedenken in Jeffs Vorschlag ein, alles bei einem einzigen Rennen zu setzen.
Als an jenem Samstag die Startzeit näherrückte, befand sich Jeff mit Sharla am Swimmingpool des Flamingo.
»Willst du es dir nicht mal im Fernsehen anschauen?« fragte sie, als er keine Anstalten machte, sich von seiner Schilfmatte zu erheben.
»Muß ich nicht. Ich weiß, wie’s ausgeht.«
»Ach, du!« Sie lachte, versetzte ihm einen Klaps auf den Hintern. »Reicher Collegejunge, du glaubst, du wüßtest alles.«
»Ich werde nicht reich sein, wenn ich mich irre.«
»Der Tag wird kommen«, sagte sie und griff nach der Coppertone-Flasche.
»Was? Daß ich mich irre, oder daß ich arm bin?«
»Ach Dummerchen du, ich weiß nicht. Hier, schmier mir die Rückseite der Beine ein.«
Jeff war in der Sonne fast eingenickt, als Frank mit einem schockierten Ausdruck im Gesicht aus dem Hotel kam. Jeff sprang auf die Füße, als er das Gesicht seines Freundes sah; Herrgott, vielleicht hätten sie nicht alles setzen sollen.
»Was ist los, Frank?« fragte er gespannt.
»Das ganze Geld«, krächzte Frank. »Das ganze Scheißgeld.«
Jeff packte ihn an der Schulter. »Was ist passiert? Sag mir endlich, was passiert ist!«
Frank fletschte die Zähne in einem halbverrückten Lächeln. »Wir haben gewonnen«, flüsterte er.
»Wieviel?«
»Hundertundsiebenunddreißigtausend Dollar.«
Jeff entspannte sich, löste seinen Griff um Franks Arm.
»Wie machst du das?« fragte Maddock, Jeff hart in die Augen blickend. »Wie, zum Teufel, machst du das? Dreimal hintereinander hast du sie jetzt richtig vorausgesagt.«
»Reine Glückssache.«
»Glück, Scheißdreck. Du hast alles getan, außer den Familienschmuck zu verpfänden, um beim Derby auf Chateaugay zu setzen. Du weißt etwas, das du verschweigst, oder?«
Sharla biß sich auf die Unterlippe und blickte nachdenklich zu Jeff auf. »Du hast gesagt, du wüßtest, wie’s ausgehen würde.«
Jeff gefiel die Wendung nicht, die das Gespräch nahm. »Hey«, sagte er mit einem Lachen, »beim nächsten Mal verlieren wir bestimmt wieder alles.«
Frank grinste wieder, seine Neugier war offenbar verschwunden. »Mit dieser Erfolgsliste werde ich dir überallhin folgen. Wann wagen wir’s noch einmal? Hast du irgendwelche guten Vorahnungen?«
»Klar«, sagte Jeff. »Ich habe eine Vorahnung, daß sich Sharlas Zimmergenossin heute krank melden wird und wir alle vier eine Riesenfeier veranstalten werden. Das ist alles, worauf ich im Moment wetten würde.«
Frank lachte und ging zur Pool-Bar, um eine Flasche Champagner zu holen, während Sharla weglief, um ihre Freundin anzurufen. Jeff sank wieder auf die Matte zurück, verärgert darüber, daß er soviel gesagt hatte, und mit der Frage beschäftigt, wie er Frank beibringen sollte, daß es mit ihrer Wettgemeinschaft aus war, zumindest für diese Saison.
Er würde jedenfalls bestimmt nicht zugeben, daß er in diesem Jahr deshalb keine Wetten auf Rennen mehr abschließen würde, weil er sich nicht erinnern konnte, wer sie gewonnen hatte.
Jeff verteilte eine dünne Schicht Marmelade über das warme Croissant, biß eine flockige Ecke davon ab. Vom Balkon über der Avenue Foch aus konnte er den Arc de Triomphe und die grünen Rasenflächen des Bois de Boulogne sehen, beide einen kurzen Spaziergang von der Wohnung entfernt.
Sharla lächelte ihn von der anderen Seite des leinengedeckten Frühstückstisches aus an. Sie nahm eine große rote Erdbeere von ihrem Teller, stippte sie erst in die Sahneschale und dann in den Puderzucker und begann langsam an der reifen Beere zu saugen, den Blick unverwandt in Jeffs Augen gesenkt, während ihren Lippen die Frucht umschlossen.
Er legte seinen Hügel von einer International Herald Tribune beiseite und sah ihrer improvisierten Vorstellung mit der Erdbeere zu. Die Nachrichten jedenfalls waren deprimierend vertraut; Kennedy hatte seine ›lch bin ein Berliner‹-Rede in der geteilten Stadt östlich von hier gehalten, und in Vietnam hatten buddhistische Mönche damit begonnen, sich aus Protest gegen das Diem-Regime an Straßenecken zu verbrennen.
Sharla tunkte die Erdbeere wieder in die dicke Sahne, hielt sie sich über den geöffneten Mund, während sie die weißen Tropfen mit der
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