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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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Gespräche ringsum, deren Worte die dicken Vorhänge und das vornehme Leder des Raumes verschluckten.
    »Nicht unbedingt die Art Laden, in dem ich in meinem ersten Jahr Jurastudium herumzuhängen erwartet hätte.« Frank strahlte.
    »Von Moe’s und Joe’s ist es ein Schritt nach oben«, stimmte Jeff zu.
    »Ist Sharla hier bei dir?«
    »Sie sieht sich heute abend Beyond the Fringe an. Ich habe ihr gesagt, dies wäre eine geschäftliche Unterredung.«
    »Ihr kommt beide gut miteinander aus, nehme ich an?« »Sie ist leicht zu nehmen. Spaß.«
    Frank nickte, rührte den neuen Drink um, den der Ober vor ihn hingestellt hatte. »Ich nehme an, du hast das kleine Mädchen aus Emory, von dem du mir erzählt hast, dann nicht mehr gesehen.«
    »Judy? Nein, das war zu Ende, bevor wir beide nach Las Vegas fuhren. Sie ist ein nettes Mädchen, lieb, aber… naiv. Sehr jung.«
    »Gleich alt mit dir, nicht wahr?«
    Jeff blickte ihn scharf an. »Du spielst wieder großer Bruder, Frank? Versuchst mir zu sagen, daß ich mich mit Sharla vergriffen habe oder was?«
    »Nein, nein, es ist bloß… Du überraschst mich immer wieder, das ist alles. Als ich dich kennenlernte, dachte ich, du wärst so ein grüner Junge, der noch eine Menge über Pferderennen lernen müßte, unter anderem; aber du hast mir selbst ein oder zwei Dinge gezeigt. Ich meine, mein Gott, all dieses Geld zu gewinnen und in diesem Avanti rumzugondeln und mit einer Frau wie Sharla nach Europa zu fliegen… Manchmal kommst du mir viel älter vor, als du wirklich bist.«
    »Ich glaube, jetzt ist wirklich der Moment gekommen, das Thema zu wechseln«, sagte Jeff kurzangebunden.
    »Hey, hör mal, ich wollte niemanden beleidigen. Sharla ist wirklich in Ordnung; ich beneide dich. Ich habe bloß das Gefühl, du wärst… ich weiß nicht, schneller erwachsen geworden als jeder, den ich sonst kenne. Ohne jede Wertung. Ich schätze, du kannst das als Kompliment auffassen. Es ist bloß irgendwie komisch, das ist alles.«
    Jeff zwang die Spannung aus seinen Schultern heraus, lehnte sich mit seinem Drink zurück. »Ich glaube, ich habe einen großen Hunger nach dem Leben«, sagt er. »Ich möchte eine Menge Dinge tun, und ich möchte sie bald tun.«
    »Nun, du hast einen Riesenvorsprung gegenüber den Randfiguren der Welt. Viel Erfolg! Ich hoffe nur, es klappt weiterhin so gut wie bisher.«
    »Danke. Darauf werde ich einen trinken.« Sie erhoben ihre Gläser, stillschweigend übereingekommen, den Moment der Spannung zwischen ihnen zu ignorieren.
    »Du erwähntest, du hättest Sharla gesagt, dies wäre eine geschäftliche Besprechung«, sagte Frank.
    »Das stimmt.«
    Frank nippte an seinem Scotch. »Und, ist es das?«
    »Hängt davon ab.« Jeff zuckte die Achseln.
    »Wovon?«
    »Ob du an dem, was ich vorzuschlagen habe, interessiert bist.«
    »Nach dem, was du diesen Sommer zuwege gebracht hast? Du glaubst, ich würde nicht jeder verrückten Idee zuhören, die du vorschlagen könntest?«
    »Diese hier wird noch verrückter klingen, als du dir vorstellst.«
    »Versuch’s.«
    »Die Baseball-Meisterschaft. In zwei Wochen.«
    Frank hob eine Augenbraue. »Wie ich dich kenne, willst du bestimmt auf die Dodgers setzen.«
    Jeff machte eine Pause. »Das stimmt.«
    »Hey, jetzt aber mal im Ernst, ich meine, das mit dem Derby und mit Belmont hast du prima gemacht, aber komm schon! Mit Mantle und Maris im Rückstand und den ersten beiden Spielen hier in New York? Unmöglich, Mann. Vollkommen unmöglich.«
    Jeff beugte sich vor, sprach leise, aber eindringlich. »Genauso wird es kommen. Ein Zu-Null-Sieg, mit den Dodgers viermal hintereinander vorn.«
    Frank sah ihn stirnrunzelnd an. »Du bist wirklich verrückt.«
    »Nein. Es wird so kommen. Eins-zwei-drei-vier. Wir könnten ein Leben lang gemachte Leute sein.«
    »Du meinst, wir könnten wieder bei Moe’s und Joe’s sitzen und uns betrinken.«
    Jeff stürzte den Rest des Drinks hinunter, lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. Frank fuhr fort, ihn anzustarren, als suchte er nach dem Ursprung von Jeffs Wahnsinn.
    »Vielleicht eine kleine Wette«, räumte Frank ein. »Sagen wir, ein paar Tausend, fünf vielleicht, wenn du wirklich in diese Idee vernarrt bist.«
    »Alles«, konstatierte Jeff.
    Frank zündete sich eine Tareyton an, ohne seine Augen dabei von Jeffs Gesicht abzuwenden. »Was ist mit dir eigentlich los? Hast du’s darauf abgesehen, zu verlieren? Man soll sein Glück nicht versuchen, weißt du.«
    »Ich irre mich nicht, Frank.

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