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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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unglückseligen Treffen am Strand gesagt hatte, auch so gemeint. Seine Briefe an sie waren ungeöffnet zurückgekommen, und die Geschenke, die er ihr geschickt hatte, waren alle abgelehnt worden. Nach einigen Monaten hatte er seine Versuche, mit ihr in Kontakt zu treten, schließlich aufgegeben, auch wenn er ihren Namen der mit ›Personen/Dringlich‹ überschriebenen Liste der Individuen hinzufügte, die von dem Zeitungsausschnitt verfolgt werden sollten, auf den er abonniert war. Auf diese Weise hatte er im Mai 1970 erfahren, daß Linda einen Architekten aus Houston geheiratet hatte, einen Witwer mit zwei kleinen Kindern. Jeff wünschte ihr Glück, konnte aber nichts daran ändern, daß er sich verlassen vorkam… von jemandem, der ihn nie gekannt hatte.
    Wiederum hatte er Trost in seiner Arbeit gesucht. Sein neuester Coup war der Verkauf seiner Ölfelder in Venezuela und Abu Dhabi mit enormem Profit und ihr sofortiger Ersatz durch gleichartige Besitzungen in Alaska und Texas plus der Kontrakte für ein Dutzend Offshore-Bohrtürme. Wobei natürlich alle Transaktionen ausgeführt waren, kurz bevor die OPEC zugeschlagen hatte.
    Die Frauen, deren Gesellschaft er gesucht hatte, glichen in mehrfacher Hinsicht Diane: attraktive, gutsituierte Gefährtinnen, versiert selbst in den verfeinertsten gesellschaftlichen Fertigkeiten, gebildet und manchmal phantastisch im Bett. Töchter des Glücks, eine Schwesternschaft, die als amerikanische beau monde galt. Frauen, die die Grundregeln kannten, die von Geburt an die Grenzen und Verpflichtungen begriffen hatten, denen die Besitzer großer Vermögen unterworfen waren. Sie waren jetzt seine Gleichrangigen; sie stellten den Pool dar, aus dem er mit voller Überlegung eine Partnerin auswählen sollte. Daß er unter ihnen Diane gewählt hatte, war beinahe ein Zufall gewesen. Sie genügte den erforderlichen Kriterien. Wenn etwas Größeres aus ihrer Partnerschaft entstehen sollte, gut und schön… und wenn nicht, dann war er die Ehe wenigstens nicht mit unrealistisch hohen Erwartungen eingegangen.
    Jeff reinigte seinen Gaumen mit einem Stück Käse und probierte einen halbsüßen Fleuri Blanc. Diane enthielt sich diesmal, tätschelte zur Erklärung ihren angeschwollenen Bauch.
    Vielleicht würde das Kind doch noch eine Veränderung bringen. Man konnte nie wissen.

    Die pummelige orangefarbene Katze jagte in einem stürmischen Lauf über den Hartholzboden, der es mit der besten Vorstellung O. J. Simpsons hätte aufnehmen können. Ihre Beute, ein leuchtend gelbes Seidenband, war bereits außer Gefecht gesetzt und würde bald zerfetzt werden, wenn die Katze so mit ihm weitermachte.
    »Gretchen!« rief Jeff. »Wußtest du, daß Chumley eins von deinen gelben Bändern zerreißt?«
    »Macht nichts, Daddy«, antwortete seine Tochter aus der gegenüberliegenden Ecke des großen Wohnzimmers, nahe dem Fenster, von dem aus man auf den Hudson sah. »Ken ist jetzt zu Hause, und Chumley und ich helfen beim Feiern.« »Wann ist er nach Hause gekommen? Ist er nicht mehr in dem Krankenhaus in Deutschland?«
    »Aber nein, Daddy; er hat den Ärzten gesagt, er wäre nicht krank und müßte auf der Stelle nach Hause. Deshalb hat ihm Barbie ein Ticket für die Concorde geschickt, und kaum daß er durch die Tür hereingekommen war, machte sie ihm sechs Blaubeermuffins und vier Hot Dogs.«
    Jeff lachte laut, und Gretchen warf ihm den vernichtendsten Blick zu, dessen ihr großäugiges Fünfjährigengesicht fähig war. »Im Iran gibt es keine Hot Dogs«, erklärte sie. »Und auch keine Blaubeermuffins.«
    »Ich glaube nicht«, sagte Jeff, sein düster blickendes Gesicht sorgfältig unter Kontrolle haltend. »Ich nehme an, er war inzwischen richtig hungrig auf amerikanisches Essen, hm?«
    »Natürlich war er das. Barbie weiß, wie sie ihn glücklich machen kann.«
    Die Katze schoß in die andere Richtung, das zerfetzte Band mit den Pfoten vor sich hertreibend, dann legte sie sich in einem Flecken Sonnenlicht auf die Seite, um ihre Eroberung verzückt zu betrachten und in gelegentlichen Gefühlsausbrüchen mit den Hinterbeinen nach ihr zu schlagen. Gretchen wandte sich wieder ihren eigenen Spielen zu, von der anderen Wirklichkeit des erlesenen Puppenhauses in Anspruch genommen, das zu bauen und es nach ihren Angaben zu erweitern Jeff ein Jahr Arbeit gekostet hatte. Die Miniaturbäume in seinem grünen Filzvorgarten waren heute mit hellgelben Bändern geschmückt, und die letzte Woche über hatte sie die

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