Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
Vom Netzwerk:
in ihrer Gegenwart entspannter zu fühlen, zum ersten Mal seit Jahren überzeugt von seinen Leistungen und stolz darauf. »Ich hab bei ein paar Wetten eine Menge Geld gewonnen, Pferderennen und so was, und ich habe es alles in diese Gesellschaft gesteckt.« Sie musterte ihn skeptisch. »Wie alt bist du eigentlich?« »Dreiundzwanzig.« Er hielt einen Herzschlag lang inne, machte sich klar, daß er zuviel von sich selbst sprach, nicht genug Neugier an ihr bekundet hatte. Sie konnte nicht wissen, daß er bereits alles über sie wußte, mehr – an diesem Punkt ihres Lebens – als sie selbst über sich wußte. »Was ist mit dir; was studierst du?« »Soziologie. Hattest du in Emory Wirtschaftslehre als Hauptfach, oder was?«
    »Geschichte, aber ich bin ausgestiegen. In welchem Semester bist du?«
    »Im Herbst im letzten. Wie groß ist deine Gesellschaft denn nun? Ich meine, hast du eine Menge Leute, die für dich arbeiten? Hast du ein Büro direkt in Manhattan?«
    »Ein ganzes Gebäude, an der Park Avenue. Kennst du New York?«
    »Du hast also dein eigenes Gebäude, an der Park Avenue. Das ist nett.« Sie sah ihn nicht weiter an, malte rund um die Flasche Gänseblümchen-Schnörkel in den Sand. Jeff erinnerte sich an einen Tag, Monate bevor sie geheiratet hatten, als sie unerwartet mit einem Strauß Gänseblümchen vor seiner Tür aufgetaucht war; die Sonne hatte hinter ihrem Haar gestanden, und in ihrem Lächeln lag der ganze Sommer.
    »Nun, es… hat eine Menge Anstrengung erfordert«, sagte er. »Und was hast du vor, wenn du mit der Schule fertig bist?«
    »Oh, ich dachte daran, vielleicht ein paar Warenhäuser zu kaufen. Klein anzufangen, weißt du.« Sie faltete ihr Handtuch, fing an, ihre Sachen von der Decke aufzusammeln und in einen großen blauen Strandbeutel zu stopfen. »Vielleicht könntest du mir zu einem guten Deal mit Saks Fifth Avenue verhelfen, hm?«
    »Hey – warte, bitte geh nicht. Du glaubst, ich verarsche dich, ist es das?«
    »Vergiß es einfach«, sagte sie, indem sie ihr Buch in den Beutel hineinstopfte und Sand von der Decke schüttelte.
    »Nein, sieh mal, ich mein’s ernst. Ich hab dich nicht beschwindelt. Meine Gesellschaft heißt Future Incorporation. Vielleicht hat du sogar schon von…«
    »Danke für das Bier. Vielleicht klappt’s beim nächsten Mal.«
    »Hey, bitte, laß uns einfach noch ein bißchen miteinander reden, okay? Ich habe das Gefühl, als würde ich dich kennen, als hätten wir vieles gemeinsam. Kennst du dieses Gefühl, du wärst mit jemandem in einem früheren Leben zusammen gewesen, oder…«
    »Ich glaube nicht an solchen Unsinn.« Sie warf sich die gefaltete Decke über den Arm und begann in Richtung Highway und der Reihe parkender Autos zu gehen.
    »Hör mal, gib mir doch eine Chance«, sagte Jeff, neben ihr hergehend. »Ich weiß genau, daß wir eine Menge Gemeinsamkeiten entdecken werden, wenn wir uns erst kennenlernen; wir werden…«
    Sie drehte sich auf ihren bloßen Füßen um und funkelte ihn über die Sonnenbrille hinweg an. »Wenn du nicht aufhörst, mir zu folgen, rufe ich nach dem Bademeister. Jetzt hau ab, Freundchen. Gabel dir jemand anderes auf, verstanden?«

    »Hallo?« »Linda? Hier ist Jeff, Jeff Winston. Wir haben uns heute nachmittag am Strand getroffen. Ich…«
    »Wie, um Himmels willen, bist du an diese Nummer gekommen? Ich habe dir nicht mal meinen Nachnamen gesagt!«
    »Das ist unwichtig. Hör zu, ich schicke dir eine kürzlich erschienene Nummer von Business Week. Es steht ein Artikel über mich darin, mit einem Foto. Seite achtundfünfzig. Du wirst sehen, daß ich nicht gelogen habe.« »Du hast auch meine Adresse? Was für eine Masche ist das eigentlich? Was willst du von mir?« »Ich will dich einfach bloß kennenlernen und muß dich dazu bringen, daß du weißt, wer ich bin. Zwischen uns ist so vieles noch offen, so viele wunderbare Möglichkeiten…«
    »Du bist verrückt! Ich meine es, wie ich’s sage; du bist ein Psychopath!«
    »Linda, ich weiß, es hat schlecht angefangen, aber gib mir doch die Gelegenheit, es zu erklären. Laß uns die Zeit, offen und ehrlich aufeinander zuzugehen, um herauszufinden ..,«
    »Ich will dich nicht kennenlernen, wer du auch sein magst. Und es ist mir egal, ob du reich bist, es ist mir egal, ob du der gottverdammte J. Paul Getty bist, okay? Laß – mich – einfach in – Ruhe!«
    »Ich habe Verständnis dafür, daß du verärgert bist. Ich weiß, daß das alles ziemlich komisch für dich klingen

Weitere Kostenlose Bücher