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Grimwood, Ken - Replay

Grimwood, Ken - Replay

Titel: Grimwood, Ken - Replay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das zweite Spiel
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nicht einmal bei einer hergelaufenen Pussi hoch, du flippst auf LSD aus, und plötzlich willst du weglaufen, fängst an, mich zu betatschen…«
    »Halt den Mund, Sharla! Sag mir einfach nur, was du gehört hast, und wo.«
    »Mireille hat mir letztes Jahr davon erzählt. Sie meinte, du hättest versucht, sie auf so einen mystischen Trip zu bringen, hättest ihr gesagt, daß du gestorben und wiedergeboren worden wärst. Was für ein Schwachsinn!«
    Die Enthüllung traf Jeff mit beinahe physischer Gewalt. Von allen Menschen, die er in seinen vielen Leben gekannt hatte, hatte er einzig bei Mireille einen Ansatz von Mitgefühl und Verständnis gefunden, der ihn dazu gebracht hatte, sein Geheimnis mit ihr zu teilen. Er hatte geglaubt, sie würde kein Urteil fällen über das, was er ihr sagte, würde es als so vertraulich behandeln, wie es nötig war…
    »Warum…« seine Stimme krächzte – »warum hat sie es dir erzählt?«
    »Weil sie es lustig fand. Alle taten wir das; alle, die wir in Paris kannten, lachten monatelang hinter deinem Rücken.«
    Er barg den Kopf in seinen Händen, versuchte die Implikationen des Gesagten zu begreifen. »Ich habe Mireille vertraut«, sagte er leise.
    Sharla schnaubte höhnisch. »Klar, dein kleiner Spezi, haha. Ich hab’s zuerst mir ihr gemacht, weißt du; wer, glaubst du, hat ihr wohl gesagt, sie sollte mit dir ins Bett gehen, dich aus der blöden trübseligen Stimmung rausholen, die du die halbe Zeit über hattest? Du fingst an, mir auf den Geist zu gehen. Ich wollte einfach meinen Spaß haben und gebumst werden. Mireille hätte sich auch von einem Affen ficken lassen, wenn Claude oder ich es ihr gesagt hätten. Warst du nicht ein richtiger Glückspilz?«
    Eine Frauenstimme rief ihren Flug auf. Jeff bewegte sich mit ungläubiger Benommenheit zum Flugsteig, neben sich Sharla, deren Gesicht ein kleinliches, befriedigtes Lächeln zeigte. Sie fanden ihre Plätze auf der rechten Seite der noch neuen Boeing 707, direkt hinter der Tragfläche. Keiner von beiden sprach, während sie ihr Bordgepäck verstauten und die Sicherheitsgurte anlegten. Eine Stewardeß kam vorbei, bot Süßigkeiten und Kaugummi an; Jeff lehnte schweigend ab. Sharla nahm ein orangefarbenes Bonbon, das sie mit Behagen lutschte.
    »Guten Morgen, sehr verehrte Damen und Herren, und willkommen an Bord des Fluges 843 der Pan American Airways von San Francisco nach Honolulu. Ihr Pilot ist Captain Charles Kimes, und bei ihm im Cockpit sind der Erste Offizier Fred Miller, der Zweite Offizier Max Webb und Flugingenieur Pitch Robertson. Unsere Flughöhe wird annähernd…«
    Jeff starrte durch das Fenster auf die triste graue Rollbahn hinaus, die langsam vorüberzog.
    In Wahrheit hatte er es sich selbst zuzuschreiben. Er hatte den Ton für diese unbedachte, genußsüchtige Wiederholung vorgegeben, als er eigens zu dem Zweck, Sharla ausfindig zu machen, nach Las Vegas gegangen war.
    »…servieren wir den Lunch ungefähr dreißig Minuten nach dem Start. Bitte beachten Sie in ihrem eigenen Interesse die Schilder ›Nicht Rauchen‹ und ›Bitte Anschnallen‹, wenn diese aufleuchten…«
    Was sollte er jetzt empfinden, fragte er sich – Zorn, Niedergeschlagenheit? Keine von beiden Emotionen würde ihm irgend etwas nützen. Offenbar hatte niemand – nicht einmal Mireille – geglaubt, was er ihr in St. Tropez erzählt hatte. Wenigstens bedeutete die Täuschung, die sie und Sharla begangen hatten, keinerlei Gefahr für ihn; sie machte ihn lediglich noch einsamer, als er es bereits gewesen war.
    Das Flugzeug raste die Rollbahn entlang, hob anmutig ab. Er blickte in den Vorderteil der Kabine. Keine Filmleinwand, natürlich; TWA hatte immer noch das Exklusivrecht an Filmvorführungen auf Inlandflügen. Schade. Die Zerstreuung wäre ihm gelegen gekommen.
    Jeff sah aus dem Fenster, während der Jet über dem geschäftigen Bayshore Highway emporstieg. Er hätte ein Buch mitnehmen sollen. Tom Wolfes Bonbonfarbenes tangerin-rot gespritztes Stromlinienbaby war soeben erschienen; er hätte nichts dagegen gehabt, es noch einmal zu lesen…
    Das riesige Flugzeug erbebte plötzlich, erschüttert von einer dumpfen Explosion. Jeff sah voller Entsetzen, wie das rechte Außentriebwerk sich aus seiner Befestigung löste und ein gezacktes Loch in die Tragfläche riß, bevor es zur unter ihnen liegenden Stadt hinunterfiel. Kerosin spritzte aus dem Tank in der Tragflächenspitze, dann explodierte es in einem weißen Flammenwirbel, der Stücke

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