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Grisham, John

Grisham, John

Titel: Grisham, John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Anw
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zwischen den Beinen auf dem Bett, starrte
mit ausdruckslosem Blick auf den Boden und ignorierte die beiden Beamten, die
ihn bewachten. Roy Benedict legte ihm die Hand auf die Schulter und kniete sich
hin, damit er ihm ins Gesicht sehen konnte.
    "Kyle,
geht es Ihnen gut?"
     "Sicher."
Es war zumindest tröstlich, einen Menschen zu sehen, dem er vertraute.
    Bullington
sprach in sein Telefon, klappte das Gerät zu und wandte sich an die anderen.
"Im ersten Stock gibt es eine Suite. Die ist leichter zu sichern und viel
größer. Wir ziehen um."
    "Haben
Sie das gehört, Roy?", flüsterte Kyle seinem Anwalt zu, als sie das Zimmer
verließen. "Leichter zu sichern. Ich brauche Schutz."
    "Machen
Sie sich keine Sorgen, Kyle."
      
Die Suite bestand aus drei Räumen, von denen einer über einen Schreibtisch,
Fax, drahtloses Internet, bequeme Sessel und einen kleinen Besprechungsbereich
in der hinteren Ecke verfügte und damit als Büro geeignet war.
     "Das
muss reichen", sagte Bullington, während er Trenchcoat und Sakko ablegte,
als wollte er sich für längere Zeit einrichten. Kyle und Roy Benedict folgten
seinem Beispiel. Sie nahmen Platz und ließen sich häuslich nieder. Zwei jüngere
Beamte blieben an der Tür stehen.
     "Fassen
wir den aktuellen Wissensstand zusammen", begann Bullington als leitender
Special Agent. "Das Zimmer wurde heute Nachmittag von einem Mr Randall
Kerr unter falschem Namen und mit gefälschter Kreditkarte reserviert. Gegen
20.45 Uhr erscheint Mr Kerr ohne Begleitung, mit einer kleinen Reisetasche und
einem schwarzen Aktenkoffer und checkt ein, wobei er der Empfangsdame beiläufig
erzählt, dass er gerade aus Mexico City kommt. Wir haben uns das Video
angesehen. Es ist Bennie Wright, und er versucht in keiner Weise, sich zu
tarnen. Er fährt also nach oben und öffnet laut elektronischer Zugangskontrolle
um 20.58 Uhr die Tür zu Zimmer 551. Achtzehn Minuten später wird diese Tür
erneut geöffnet, offenbar verlässt er den Raum, denn danach wird sie nicht mehr
benutzt. Niemand kann sich erinnern, ihn auf dem Weg nach draußen gesehen zu
haben. Im Gang und in der Lobby gibt es mehrere Videokameras, aber die haben
bisher nichts ergeben. Er ist verschwunden."
     "Natürlich
ist er verschwunden", sagte Kyle. "Den finden Sie nicht mehr."
    "Wir
versuchen es zumindest."
     "Was
haben Sie heruntergeladen, Kyle?", fragte Roy Benedict.
     "Dokumente
der Kategorie A. Fünf- oder sechsmal. Ansonsten hab ich nichts angefasst."
    "
Und das lief glatt?"
    "Ich
glaube schon. Solange ich im Raum war, gab es jedenfalls keinerlei
Probleme."
    "Wann
haben Sie mit dem Download angefangen?", erkundigte sich Bullington.
"Gegen 20.45 Uhr."
    "Und
wann haben Sie Wright angerufen?"
    "Kurz
vor zweiundzwanzig Uhr."
     
Bullington überlegte eine Sekunde und fasste dann die Tatsachen zusammen.
"Wright wartet also, bis er Ihr Signal empfangt, und sobald er weiß, dass
Sie Dokumente herunterladen, checkt er ein. Achtzehn Minuten später ergreift er
die Flucht. Das ergibt doch keinen Sinn."
    "Wenn
man Bennie Wright kennt, schon", erwiderte Kyle. "Da kann ich Ihnen
nicht folgen", erwiderte Bullington. "Jemand hat Wright unseren
kleinen Plan verraten, das
    liegt
auf der Hand. Ich war es nicht. Mein Anwalt auch nicht. Und ansonsten waren nur
Sie, Mr Bullington, das FBI sowie Mr Wingate und seine Leute im
Justizministerium involviert. Im Augenblick wissen wir gar nichts, und das wird
vermutlich auch so bleiben. Klar ist nur, dass Wright einen Tipp bekommen haben
muss und mit uns seine Späßchen treiben wollte. Er wusste, dass ich Sie zu ihm
führen wurde, was bedeutet, dass alles nur Show war. Bennie Wright sitzt
vermutlich ein paar Häuser weiter, sieht zu, wie einhundert FBI-Agenten um das
Hotel herumwuseln, und lacht sich einen Ast."
    Bullingtons
Gesicht verfärbte sich dunkelrot. Ganz plötzlich musste er dringend
telefonieren und verließ das Zimmer. "Regen Sie sich nicht auf,
Kyle", sagte Roy Benedict leise. Kyle verschränkte die Finger hinter
seinem Kopf und beugte sich vor. Die Aktentasche klemmte noch immer zwischen
seinen Füßen. Er schloss die Augen und versuchte vergeblich, seine Gedanken in
den Griff zu bekommen.
     
Roy Benedict beobachtete ihn, sagte aber nichts. Er ging zur Minibar und
entnahm ihr zwei Wasserflaschen.
    "Wir
müssen reden", meinte Benedict, während er Kyle eine Flasche reichte.
"Ein paar dringende Entscheidungen stehen an."
    "Von
mir aus. Was tun wir mit dem Ding?" Kyle klopfte auf die

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