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Grisham, John

Grisham, John

Titel: Grisham, John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Anw
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mit Problemen. Sobald wir drin sind,
verschwinden Sie von der Bildfläche."
     
Was, keine Schießerei? Kyle wollte einen Witz reißen, spürte aber plötzlich,
wie ihm die Knie weich wurden.
    "Verstanden?",
knurrte Booth. "Verstanden. Gehen wir."
      
Kyle trat in den Gang hinaus und marschierte so selbstbewusst wie möglich auf
Zimmer 551 zu. Er klingelte, holte tief Luft und sah sich um. Booth und Hardy
standen sprungbereit in fünf Metern Entfernung, die glänzenden schwarzen
Pistolen im Anschlag. Vom anderen Ende des Ganges näherten sich zwei weitere
Agenten, die ebenfalls ihre Waffen gezogen hatten.
     
Vielleicht hätte ich doch die Weste nehmen sollen, dachte Kyle.
     
Er klingelte erneut. Nichts. Keine Stimme von drinnen, kein Laut.
      
Seine Lungen versagten ihm den Dienst, und sein Magen rebellierte. Die
Aktentasche schien tonnenschwer, offenbar besaßen die gestohlenen Daten
ungeheures Gewicht.
    Stirnrunzelnd
sah er Booth an, der ebenfalls verwirrt wirkte.
    Kyle
klingelte zum dritten Mal, dann klopfte er an die Tür und rief laut. "He,
Mr Wright! Hier ist Kyle McAvoy."
    Nichts.
Er klingelte ein viertes und ein fünftes Mal.
     "Es
ist ein Einzelzimmer", flüsterte Booth. Dann gab er den anderen ein
Zeichen, eine offenbar gut eingeübte Formation einzunehmen. "Treten Sie
bitte beiseite", sagte er zu Kyle. "Warten Sie da hinten."
      
Hardy zückte eine elektronische Schlüsselkarte und schob sie in den Schlitz.
Das grüne Licht leuchtete auf, und die vier FBI-Agenten stürmten das Zimmer,
bellten Kommandos, schwenkten die Waffen in alle Richtungen, suchten in allen
Ecken. Joe Bullington stürzte, gefolgt von weiteren Beamten, hinter ihnen
hinein.
      
Der Raum war leer, zumindest was die Verdächtigen anging, und falls sich dort
kürzlich jemand aufgehalten hatte, hatte er keine Spuren hinterlassen.
Bullington erschien wieder im Gang und brüllte "Gebäude abriegeln!"
in ein Mobiltelefon oder Funkgerät. Als Kyle seinen völlig entgeisterten Blick
sah, sank ihm der Mut. Beamte liefen hektisch durcheinander, Unentschlossenheit
und Verwirrung beherrschten das Bild. Einige rannten zur Treppe, die anderen zu
den Aufzügen.
     
Aus Zimmer 562 kam eine alte Frau und brüllte "Ruhe!", aber als zwei
bewaffnete Agenten mit finsteren Mienen herumführen, verließ sie der Mumm.
Hastig trat sie den Rückzug an, unversehrt, aber vermutlich für den Rest der
Nacht hellwach.
    "Mr
McAvoy, hierher bitte." Bullington winkte ihn ins Zimmer. Die Aktentasche
fest umklammernd, betrat Kyle den Raum. "Bleiben Sie ein paar Minuten
hier. Diese beiden Herren leisten Ihnen Gesellschaft."
     
Kyle setzte sich, die Aktentasche zwischen den Füßen, auf das Bett, während
seine beiden Bewacher die Tür schlossen und die Waffen wegsteckten. Die Minuten
vergingen, während er sich Hunderte von Szenen und Szenarios ausmalte, die ihm
allesamt nicht sehr verlockend erschienen. Dann fiel ihm Roy Benedict ein, und
er rief ihn an. Benedict war noch im Büro und wartete auf Nachricht.
    "Sie
sind entkommen", sagte Kyle mit langsamer, schwacher Stimme.
    "Was
soll das heißen?"
    "Wir
sind im Hotelzimmer, und es ist leer. Sie sind weg, Roy."
    "Wo
sind Sie?"
    "Zimmer
551, Oxford Hotel, unter Bewachung, glaube ich.
    Das
FBI durchsucht das Hotel, aber die werden niemanden finden."
    "Ich
bin in einer Viertelstunde da."
    Während
das Hotel durchsucht wurde, drangen drei FBI - Agenten in Kyles Wohnung in
Chelsea ein. Da sie seinen Schlüssel hatten, öffneten sie die Tür leise und
begannen eine Razzia, die vier Stunden dauern und drei versteckte Kameras, eine
Wanze im Wandtelefon und sechs andere Abhörvorrichtungen zutage fördern sollte.
Jede Menge Material für eine Anklage. Ein erfolgversprechender Fall für das
FBI, nur fehlten leider die Tatverdächtigen.
     
    Kapitel
39
           
Roy Benedict traf um dreiundzwanzig Uhr ein. Er wurde von Joe Bullington am
Eingang in Empfang genommen und durch die Lobby eskortiert. Das Hotel war immer
noch abgesperrt. Ein Zimmer nach dem anderen wurde durchsucht, was den Gästen
überhaupt nicht gefiel, und am Empfang herrschte Chaos.
    "Wie
geht es Kyle?", lautete Benedicts erste Frage.
     "Der
ist ziemlich fertig", erwiderte Bullington. "Wir müssen die Treppe
nehmen. Die Aufzüge sind blockiert. Verdammt, wir sind alle ziemlich
fertig."
    Die
zweite Frage lag auf der Hand. "Was ist passiert?"
    "Ich
weiß es nicht, Roy. Die Sache gibt mir Rätsel auf." Kyle saß noch im
Trenchcoat und mit der Aktentasche

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