Größenordnung Götterwind
Güter tatkräftig unterstützte. Wenn wir ferner von ihm mit einem U-Boot abgeholt werden, rundet sich das Bild zum Kreisbogen der Logik. Alles verstanden, Kleines?«
»O ja, sehr gut sogar, Sir. Sie werden doch hoffentlich nicht eines Tages zum Gegner der Menschheit werden? Ihre Überlegungen sind irgendwie erschreckend. Aber vielleicht ist Vollkommenheit immer mit einem Schock für Normalmenschen verbunden.«
»Philosophiere nicht, Mädchen. Ich bin nicht vollkommen. Ende.«
8.
Infolge der eingeleiteten Maßnahmen war es selbstverständlich gewesen, den von Australien beanspruchten Quadranten der Antarktis aufzusuchen.
Hier, im Süd-Viktoria-Land, in der Nähe des magnetischen Südpols, türmten sich eisbedeckte Gebirge bis zur Höhe von 2213 Meter.
Namenslose Gipfel ragten in den wolkenverhangenen Himmel. Ein Schneesturm brauste über das Land, denn auf der südlichen Hemisphäre der Erde hatte der Winter begonnen.
Wir schrieben den 22. Juni 2011. Es war 16:45 Uhr.
Wir hatten zehn Tage zur Vorbereitung des Einsatzes gebraucht. Der Flug nach Südafrika war im Handumdrehen geschehen, aber dann hatten wir auf Framus G. Allison warten müssen.
Er war mit einem großen, hochmodernen Sport-U-Boot allein angekommen. Anschließend hatten wir wiederum Zeit gebraucht, um trotz höchster Unterwasser-Fahrtstufe schnell genug den Viktoria-Quadranten zu erreichen.
Der Wintereinbruch hatte Packeis verhärtet und die Treibeisgrenze weit ins Meer hinausgeschoben. Dennoch war die Tauchfahrt schnell und gezielt erfolgt.
Wir waren während der gesamten Reise von einem sehr schnellen Boot verfolgt worden. Die Auswertung seiner elektronischen Suchimpulse erlaubte den Schluß, daß es sich um ein Kampf-U-Boot handelte.
Jagd-U-Boote mit kernchemischen Atom-Wasserstaustrahltriebwerken konnten auch die Calthur-Priester nicht auf dem freien Markt erwerben. Und wenn sie die Möglichkeit besessen hätten, währen sie intelligent und vorsichtig genug gewesen, sich auf keinen Fall dazu hinreißen zu lassen.
Eine Kontrolle durch einen U-Kreuzer der ISK hätte zu schwersten internationalen Verwicklungen und unter Umständen zum Verbot der Sekte geführt.
Danach zu urteilen, mußte man einen Weg gefunden haben, die kommandierenden Offiziere der Marine zu interessieren und sie unter einem stichhaltigen Vorwand dazu zu bringen, unser Sportboot zu verfolgen. Bei den außergewöhnlichen Beziehungen der Calthur-Priester zu höchsten Regierungsstellen war das wahrscheinlich problemlos gewesen. In der Tat hatten wir über Kiny erfahren, daß der Kommandierende Admiral des Sektors »Indischer Ozean« von den Anhängern des Sehenden Calthur betrogen worden war.
Der Admiral war auf Grund der von den Priestern vorgelegten Unterlagen der festen Meinung, einen die Weltsicherheit bedrohenden Gesetzesbrecher zu verfolgen. Das berechtigte ihn nach den international abgestimmten Kompetenzen, ein schwerbewaffnetes Jagdboot des Großasiatischen Staatenbundes auslaufen zu lassen.
Uns war es recht gewesen. Dann aber, als uns Allison mit einem Blitzmanöver ausgeschleust hatte, waren die hochwertigen Ortungsanlagen des asiatischen Bootes gefährlich geworden.
Wir waren mit surrenden Rückenhubschrauben zwischen den Eismassen verschwunden. Ehe der Verfolger ebenfalls Erkunder ausschicken konnte, hatte uns bereits eine Maschine der GWA aufgenommen und ins Landesinnere gebracht.
Nur eine Viertelstunde später waren die asiatischen Marineleute von GWA-Offizieren gebeten worden, die Aktion der Abwehr nicht zu stören. Man wäre »diesem Toterlay« ebenfalls auf den Fersen. Das hatte der U-Boot-Kommandant anstandslos akzeptiert. Die Trennung war freundschaftlich gewesen.
Allison war allein mit Hilfe seiner Vollautomatiken nach Australien zurückgefahren. Wir waren inmitten der ungeheuren Nachschubmengen abgesetzt worden. Hier hatte der Weltraumtransmitter ALPHA IV ebenfalls unübersehbare Mengen von Teilprodukten abgeladen.
Die Vorbereitungen der GWA waren exzellent wie immer gewesen. Steamers hatte das Kommando übernommen und uns kurz nach der Ankunft erklärt:
»Ihre Planung ist gut; wir haben sie noch weiter ausgefeilt. Wenn Sie schon vorgeben, nahe dem magnetischen Südpol einen betriebsbereiten Marstransmitter zu besitzen, dann müssen Sie der GWA gestatten, die Schockwelle ebenfalls anzumessen. Das erkennt der Gegner an. Da wir nicht dumm sind, werden wir sofort nach der Schockfront-Ortung angreifen und eine bereitstehende
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