Größenordnung Götterwind
Sendeimpuls einjustiert.«
»Ja, ich weiß. ZONTA kann ich mit Hilfe meines Kodators nicht dazu zwingen, weil das Gehirn dann ganz genau wissen würde, daß der GWA-Schatten, Brigadegeneral HC-9, gar nicht in Genf verbrannt ist. Das könnte man ZONTA beichten, wenn wir nicht wüßten, daß unser GWA-Rechner PLATO vom Mond aus manipuliert wird. Da das jedoch nur über die Verbundleitung geschehen kann, steckt der marsianische Gigantroboter faustdick in der Sache drin. Also kann ich ihn nicht anrufen und ihn anweisen, gefälligst einen Empfangstransmitter einzuschalten, nur damit wir dem Naahrgar eine Hyperschockwelle vorführen können.«
»Roboterlogik! Ich komme nicht mehr mit. Großer, eines Tages werde ich meinen Kram allein machen. Du bist zu strapaziös.«
»Das ehrt mich. Nein, du sollst nicht dazwischenreden, wenn Männer denken.«
»Ha! Männerfilialen, eh?«
»Werde nicht unverschämt. Natürlich können wir das GWA-Gerät nicht verwenden. Wir können aber eine marsianische Luftflutbombe zünden! Sie wird haargenau jene fünfdimensionale Schockwelle erzeugen, die auch ein Materietransmitter ausstrahlt.«
»Ich werde wahnsinnig.«
»Keine leeren Versprechungen, Kleiner. Gib das an Kiny durch. Ich habe zu überlegen. Die Bombe geht in der Antarktis hoch, denn dort wimmelt es ebenfalls von marsianischen Nachschubgütern. Offiziell starten wir von dort aus mit einem heimlich gefundenen und betriebsbereit gemachten Transmitter. Die geographische Position muß stimmen. Ich habe dem Naahrgar nicht verraten, wo das Gerät steht. Es kann ebensogut in der Antarktis sein.«
Hannibal überlegte angestrengt.
»Okay, einverstanden. Wir werden garantiert beobachtet. Also haben wir uns tatsächlich in die Antarktis zu begeben. Von dort können wir unauffällig mit einem GWA-Raumschiff verschwinden, doch erst müssen wir einmal dort sein. Das muß so heimlich geschehen, daß die Calthur-Leute größte Schwierigkeiten haben, uns überhaupt zu beschatten.«
»Sehr gut. Und weiter?«
»Wir müssen darauf achten, daß sie nicht wirklich unsere Spur verlieren, wenigstens nicht während der Reise. Dann geht die Lichtflutbombe hoch. Im gleichen Moment verschwinden wir. Es muß so aussehen, als wären wir von einem Transmitter abgestrahlt worden. Unsere Leute bringen uns in Sicherheit. Anschließend starten wir blitzartig mit der ›1418‹ zum Mond. Flugdauer fünfzehn Minuten. In Zonta-City muß alles vorbereitet werden.«
»Kein Problem.«
»Anzunehmen. Unsere Leute haben Zeit. Wie kommen wir in die Antarktis?«
»Flug nach Südafrika, ganz offiziell. Dort erscheint Allison mit einem schnellen Privat-U-Boot. Dann sehen wir weiter.«
»Allison!« sagte der Kleine laut. »Zum Teufel, schon wieder Allison. Aber er ist genau der richtige Mann für einen solchen Einsatz.«
»Eben. Und vor allem ist er kein GWA-Wissenschaftler. Wir müssen ihn noch schnell präparieren. Weiße Weste nach außen, obwohl er mit Toterlay hier und da gefeiert hat. Das muß der Alte managen. Okay, rufe Kiny an.«
»Sie ist schon da, Sir«, vernahm ich ihre telepathische Stimme. »Ich habe mir erlaubt, auf Ihrer Frequenz mitzuschwimmen. Der Chef ist bereits informiert. Ich soll ausrichten, er näherte sich bedenklich einem Schlaganfall, und eine Disziplinarstrafe bekämen Sie wahrscheinlich auch; aber sonst ist er einverstanden. Die Planung läuft bereits. Allison wird soeben über GWA-Ultrafunk angerufen. Der afrikanische Zentralgeheimdienst wird eingeschaltet. Sie wollen doch nach Südafrika? Wie wäre es mit Oberst Graham G. Maykoft?«
»Bestens geeignet. Er darf uns aber nicht erkennen.«
»Dafür müssen Sie durch Ihr Auftreten sorgen. Wenn er argwöhnisch wird, denken Sie daran, daß er ein wirklicher Freund ist. Er wird schweigen.«
Hinter uns tauchten einige Calthur-Priester auf. Wir ignorierten sie und schrittet auf ein Lufttaxi zu.
»Sie müssen in Colombo Ihre Brillanten verkaufen, Sir«, mahnte Kiny. »Die fünftausend Geschenk-Dollar dürften fast aufgebraucht sein. Erste-Klasse-Flugreisen sind teuer.«
»Ich denke daran. Grüße den Chef, Kleines. Erinnere ihn auch daran, daß er mir Alpha-Vollmachten gegeben hat. Die disziplinarischen Maßnahmen soll er sich aus dem Kopf schlagen. Was Dr. Allison betrifft, so soll sein negatives Erscheinungsbild mit Toterlay und dessen Aufenthalt in Australien verknüpft werden. Es könnte durchaus geschehen sein, daß der Wissenschaftler Allison Toterlay beim Abtransport der gestohlenen
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