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Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Groheim - Stadt der Magier (German Edition)

Titel: Groheim - Stadt der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker
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befreit hatten, wusste niemand so genau und er befürchtete das Schlimmste.
    Bis auf zwei Soldaten eilten nun alle vom Dach ins Gebäude und bald darauf waren sie und einige andere Wachen auf der Straße zu hören, wie sie in Richtung des Palastes eilten.
    „Jetzt?“, fragte Filius, der schon seit einiger Zeit unruhig neben Hogelesh gelegen hatte und darauf wartete endlich loszulegen.
    Hogelesh hingegen hatte völlig bewegungslos verharrt, so wie er es früher bei den Einbrüchen mit seinem Bruder zusammen getan hatte. Sie hatten gelernt, dass es nötig sein konnte lange auf den passenden, den perfekten Augenblick zu warten. Das war schon immer das Geheimnis für einen erfolgreichen Diebstahl gewesen, glaubte Hogelesh.
    „Jetzt“, nickte er und sie rutschten auf dem Dach zu dessen Rand. Dann schlenderten die beiden verbleibenden Wachen etwas weiter, so dass sich eine provisorische Barrikade zwischen sie und Hogelesh schob. Dort waren diverse Speere, Pfeile und Bögen aufgestapelt, um im Notfall sofort verfügbar zu sein. Jetzt bot es ihnen Sichtschutz.
    Hogelesh stand auf und Filius folgte seinem Beispiel. Mit einem beherzten Sprung war er auf dem breiten Fenstersims gegenüber auf der Seite des Fog‘wa-Gebäudes. Von dort aus gelangten sie auf einen Balkon.
    Lilarif hatte ihnen beschrieben, wo im Gebäude das Arbeitszimmer Ishfashirs war und Hogelesh hatte daraus geschlossen, welches Fenster es von außen sein musste. Er fühlte sich wieder jünger bei dem, was er so gut konnte. Und er musste sich dabei nicht einmal moralische Fragen stellen.
    Ich sollte öfter die Bösen ausrauben, ging es ihm durch den Kopf und er musste grinsen. Dann zwang er seine Gedanken ins Hier und Jetzt. Der Balkon war über eine hölzerne Tür mit dem Arbeitszimmer verbunden, in die ein Fenster in Schulterhöhe eingelassen war, das aus neun ovalen Glasstücken bestand, die in allen Farben schillerten und mit einer metallenen Fassung in der Tür befestigt waren.
    Er rüttelte an der Tür. Sie war abgeschlossen. Es war ein modernes Schloss, das Hogelesh eigentlich nur von Eingangstüren kannte. Sowohl von außen als auch von innen konnte es mit einem passenden Schlüssel geöffnet werden.
    „Wieso ein Türschloss?“, murmelte er.
    „Was?“, fragte Filius.
    „Ich meine, das ist ein Türschloss, wieso sollte man das bei einem Balkon einbauen. Es sei denn, er benutzt das hier auch als Ein- und Ausgang. Macht sich vielleicht Sorgen, dass das noch jemand tut“, überlegte Hogelesh, während er einen kleinen Beutel öffnete, den er an einer Kordel um die Hüfte trug. In ihm waren verschieden lange Metallstücke, einige davon an der Spitze gebogen.
    Er sah sie sich prüfend an, nickte dann und nahm zwei mit gebogenen Enden. Er führte sie sacht in das Schloss ein und Filius beobachtete gespannt, wie er sie langsam im Schloss bewegte. Hin und wieder runzelte Hogelesh die Stirn und legte den Kopf schief, bevor er sie erneut bewegte. Dann klackte es. Er ließ eines der gebogenen Stücke im Schloss stecken und nahm ein weiteres. Er schob es ebenfalls hinein und rüttelte leicht, daraufhin war wieder ein deutliches Klacken zu hören. Hogelesh grinste. „Ich kann‘s noch“, stellte er zufrieden fest und öffnete die Tür einen Spalt weit. Drinnen war niemand zu sehen, der Raum lag im Halbdunkel, weil die Sonne den Raum inzwischen nicht mehr voll beleuchtete.
    Hogelesh betrat das Arbeitszimmer gefolgt von Filius und lehnte die Tür so weit an, dass sie nicht ins Schloss fiel. Seine Erfahrung sagte ihm, dass man immer einen Fluchtweg offen haben sollte.
    „Du hast so etwas schon öfter getan, nicht wahr?“, fragte Filius nun. Hogelesh nickte abwesend, während er sich an den Schreibtisch von Ishfashir setzte und sich die vielen Pergament- und Papierstücke ansah, die hier zusammen mit einigen Büchern verstreut lagen.
    „Früher habe ich mit meinem Bruder Frar zusammen im Auftrag reicher Herren andere bestohlen“, erzählte er. „Es ging manches Mal um einen Kunstgegenstand, etwas besonders Gefertigtes oder einfach darum, etwas zu stehlen, um jemanden zu demütigen und ihm zu zeigen: ‚Ich kriege, was ich will.‘ Alles in allem recht einträglich. Aber es war nichts, das ich den Rest meines Lebens machen wollte“, erklärte er. Dabei sah er auf und Filius nickte abwesend. Er hatte angefangen, die Bücher im Schrank neben dem Schreibtisch herauszunehmen und nach Verstecken beziehungsweise ihrem Inhalt durchzugucken.
    In einem wurde er

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