Grolar (German Edition)

verschwunden. Als Nächstes hatte sie das Brüllen des Grolars gehört, ein lautes Klatschen und ein sekundenlanges Britzeln. Seitdem herrschte Stille. Absolute Stille.
    Nur ihr Atmen, Cliffs und ihres, dazu das Summen der Insekten in der Luft.
    Kein Stapfen, kein Schnaufen, kein Brüllen.
    Kein Laut von Jon.
    Was sollte sie tun? Hier warten? Wie lange? Bis der Bär wiederkommen würde?
    Sie rief, »Jon, Jon?«
    »Daddy?«, kam es leise von Cliff.
    Sie drückte ihn an sich, rief noch einige Male den Namen ihres Mannes.
    Vergeblich, keine Antwort.
    Tara hielt sich die Hand vor den Mund, sie wollte sich nicht völlig gehen lassen. Sie würde hier noch eine Weile liegen bleiben mit Cliff.
    Vogelgezwitscher.
    Sie überlegte, ob sie noch einmal Jon rufen sollte, aber wenn es ihm gutgehen würde, wäre er zu ihnen gekommen. Sie wusste nicht, was er getan hatte, sie vermutete es. Weder er noch der Bär hatten überlebt.
    Tara streichelte über Cliffs Wange, der nicht aufhörte zu schluchzen. Sie schmeckte Blut und roch feuchten Stahl, das Seewasser und das Öl in ihrer Kleidung und den ausgebrannten Wohnwagen.
    Über ihr die zahllosen rostigen Löcher der Stahltrommel, durch die sie das friedliche Blau des Himmels sah. Keine Wolke.
    Sie waren alleine.
    Irgendwann hörte sie mehrere Wagen oben auf dem Platz bremsen. Türen klappten auf und zu, jemand hupte.
    »Daddy?«
     
     
     
    - Ende -
     
     

Liebe Leserin, lieber Leser:
 
Hat Ihnen die Geschichte gefallen? Dann nehmen Sie sich doch bitte kurz Zeit und bewerten Sie den Roman mit ein paar Sätzen im Internet, denn die persönliche Empfehlung ist die einzig mögliche Werbung für diesen Roman.
Vielen Dank, -tn
 

----
    Sollte Ihnen »Grolar« gefallen haben, könnte Ihnen auch mein Roman »Die Lokomotive« gefallen:
 
»Die Lokomotive«
 
Inhalt:
Der Aktienbroker Thomas Ochs wacht unter den Trümmern eines Zuges auf. Entgleist ist der Zug auf dem Hindenburgdamm zwischen Sylt und dem Festland. Er liegt auf dem Boden, und die Flut kommt...

Poe‘s Pendel trifft Kafkas Käfer.
 
Der Roman wurde mit dem Hörspielstipendium der Film und Medien Stiftung NRW gefördert, Johannes Steck produziert und spricht zurzeit das Hörspiel ein.
 
 

----
     
Wenn Sie mehr über meine anderen Romane oder mich als Autor und Mensch erfahren wollen, dann verbinden Sie sich doch mit mir auf Facebook: TheNesch oder Twitter: TheNesch oder besuchen Sie meine Homepage www.thorsten-nesch.com