Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
groß in Form

groß in Form

Titel: groß in Form Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
nein, sie wollte sich einfach an Mamsell rächen, die ihr so bitter unrecht getan hatte. Sie ging hinterher, wenn die Erstklässlerinnen mit der Lehrerin fortgingen, und folgte ihnen zu dem Steinbruch, in dem die Zwillinge vor Weihnachten ihr großes Abenteuer erlebt hatten: Hanni war gekidnappt worden, und Nanni war hingegangen, um die Entführer zu täuschen. Dort stand Fabbris Wohnwagen. Und da Hanni und Nanni sich natürlich auch bei denen umgesehen hatten, bemerkten sie eines Tages Marianne.
    „Nanu, was treibt dich denn her?“, fragten sie erstaunt.
    „Wieso? Darf man hier nicht entlanggehen?“, fragte Marianne schnippisch zurück.
    „Natürlich! Es war ja nur eine freundschaftliche Frage.
    „Und ich gebe euch einen freundschaftlichen Rat: Seid vorsichtig mit den Leuten dort drin und auch mit allen, die zu ihnen gehen. Es geschehen merkwürdige Dinge. Ich kann bis jetzt nichts beweisen, aber das kommt noch.“
    „Marianne, glaub es doch: Hier geschieht nichts Arges. Du musst nicht so misstrauisch sein.“
    „Ich weiß, was ich weiß. Doch ich kann euch nichts weiter sagen als: Seid auf der Hut und nicht zu gutgläubig.“
    Die Zwillinge gaben es auf. Marianne von einer vorgefassten Meinung abzubringen war schwer. Das wussten sie.
    Sie selber waren wenige Tage nach dem Besuch bei Lachners zu Familie Fabbri in den Wohnwagen gegangen. Wie Pütti und Cindy berichtet hatten: Die Fabbris waren wirklich in Not. Frau Fabbri selber ging es freilich besser. „Die Frau Doktor war hier“, erzählte sie, „die Frau vom Landrat. Die hat mir Arzneien gegeben, die gut geholfen haben. Aber was sollen wir nur anfangen, wenn mein Mann nicht bald Arbeit findet?“
    Da hatten die Zwillinge beschlossen zu handeln. Sie wollten zum Landrat gehen, ohne dass Corni davon erfuhr. „Mehr als rauswerfen kann er uns nicht“, meinte Hanni.
    Und ihre Schwester sagte: „Das wird er bestimmt nicht tun.“ Sie mussten vorher Herrn Fabbri genau fragen, wovon er etwas verstand und ob er vielleicht sogar ein Handwerk erlernt hatte. Bis dahin hatten sie ihn nie angetroffen.
    Als sie ihn endlich erwischten, war die Auskunft nicht gerade tröstlich. Puppenspieler war er gewesen, hatte es von seinem Vater gelernt. Und dann hatte er Tiere dressiert. „Aber meine Frau versteht das besser“, erzählte er. „Sie hat es von klein auf getan. Ihre Eltern hatten eine Tierschau. Das ist ja unser Unglück: Seit sie mit den Tieren nicht mehr üben konnte, waren wir am Ende.“
    „Aber Cindy erzählte, dass Sie sich auf Schlosserarbeiten verständen?“
    „Mehr auf mechanische Reparaturen. Das braucht man als Puppenspieler. Ja, darin bin ich ganz gut. Aber mir ist es gleich, was ich arbeite. Ich finde mich schnell in etwas hinein und faul bin ich nicht. Hauptsache, ich kriege überhaupt eine Beschäftigung.“
    Die Zwillinge sahen sich an. Der Landrat!, dachten beide. Ob er helfen wird?
    Als sie nach Hause gingen, sahen sie von Weitem eine riesige Schafherde heranziehen. Die erste in diesem Jahr! Aber da schrie doch jemand? Sie gingen in die Richtung, aus der die Herde kam, und entdeckten bald etwas Drolliges: Mitten in der Herde versuchte ein kleiner Esel, sich durch die Menge der widerspenstigen Schafe zu kämpfen. Sie wichen und wankten kaum, so sehr der Esel auch mit den Hufen um sich schlug. Und an dem Hals des Grautieres hing eine klägliche Gestalt, klammerte sich verzweifelt an dem Tier fest und hob nur ab und zu den Kopf um „Hilfe“ zu schreien. Der Anblick war so komisch, dass die Zwillinge stehen blieben und erst einmal von Herzen lachten. Sie hatten sofort Bert erkannt, den gar nicht mehr stolzen, siegesbewussten Reiter. Wie sollten sie ihm nur helfen? Der Schäfer musste kommen und sein Hund die Schafe auseinander treiben. Wo blieben die beiden nur? Weit hinten entdeckten sie Herr und Hund.
    Der Schäfer war ein alter Mann, der anscheinend kaum noch gehen konnte. Sie liefen zu ihm und baten ihn den Hund loszuschicken, damit er die Schafe von dem Esel wegtrieb. „Ja, ja“, sagte der Alte, „ich tauge eben nicht mehr für diese Arbeit, hab’s ja gleich gesagt. Aber in der Stadt haben sie keinen anderen, der sie übernehmen will.“
    Herr Fabbri! Die Zwillinge hatten beide den gleichen Gedanken. Zunächst einmal liefen sie mit dem Hund zurück zur Herde. Das Tier hatte seinen Auftrag begriffen. Bert und sein Esel waren bald wieder frei.
    „Wo kommst du bloß her?“, fragten die Zwillinge den kleinen Burschen, als er verlegen

Weitere Kostenlose Bücher