Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
Frage. »Es ist zumindest ein Anfang«, stimmte sie zu. »Ich werde ihn suchen.«
»Ich werde warten.«
Die Verbindung wurde unterbrochen. »Ärger?« fragte Winter.
»Möglich«, sagte Leia. Sie sah Jacen an, mit einem seltsamen Kribbeln im Hinterkopf. Da war es wieder: das unheimliche Gefühl, daß eine lebenswichtige Information im Dunkeln wartete, greifbar nah und dennoch unerreichbar. Es hatte mit Luke und Mara zu tun, soviel war ihr inzwischen klar. Konnte es auch mit Karrde zu tun haben? »Er ist wegen Mara gekommen… und ich glaube nicht, daß es ihm gefallen wird, wenn er entdeckt, daß sie fort ist. Kümmere dich um die Zwillinge – ich muß Ghent suchen und hinunter in den Kriegsraum.«
Die Datencheckliste endete. »Sieht okay aus«, sagte Ghent zu Leia, während er auf das Display starrte und eine letzte Veränderung am Chiffrierplan vornahm. »Sie werden jedenfalls nicht mehr als hier und da eine Silbe verlieren. Fangen Sie an.«
»Seien Sie mit Ihren Worten bloß vorsichtig«, warnte Bel Iblis sie. »Dort draußen könnte es immer noch Sondendroiden geben, die alle Gespräche abhören, und wir haben keine Garantie, daß die Imperialen Karrdes Chiffrierkodes nicht geknackt haben. Sagen Sie nichts, was sie nicht schon wissen.«
»Ich verstehe«, nickte Leia. Sie setzte sich und drückte den Schalter, den ihr der Kommoffizier gezeigt hatte. »Wir sind bereit, Karrde.«
»Ich auch«, erwiderte Karrdes Stimme. Sie klang etwas tiefer als normal, war aber ansonsten klar zu verstehen. »Warum steht Mara unter Arrest?«
»Vor ein paar Wochen ist ein imperiales Kommandoteam in den Palast eingedrungen«, sagte Leia. »Der Anführer des Teams behauptete, Mara wäre ihre Komplizin.«
»Das ist absurd«, ereiferte sich Karrde.
»Ganz meine Meinung«, sagte Leia. »Aber ein derartiger Vorwurf muß untersucht werden.«
»Und was haben Ihre Untersuchungen ergeben?«
»Was einige von uns bereits wußten«, sagte Leia. »Daß sie einst zum persönlichen Stab des Imperators gehört hat.«
»Halten Sie sie deshalb immer noch fest?« fragte Karrde. »Wegen Dingen, die sie vor Jahren getan oder vielleicht auch nicht getan hat?«
»Über ihre Vergangenheit machen wir uns keine Sorgen«, sagte Leia und begann ein wenig zu schwitzen. Sie haßte es, Karrde auf diese Weise in die Irre zu führen, vor allem, nachdem er ihnen so sehr geholfen hatte. Aber wenn Sondendroiden mithörten, mußte sie den Eindruck erwecken, daß Mara noch immer unter Verdacht stand. »Bestimmte Mitglieder des Rates und des Oberkommandos fragen sich, wem im Moment ihre Loyalität gehört.«
»Dann muß es sich bei diesen Mitgliedern um Idioten handeln«, stieß Karrde hervor. »Ich möchte mit ihr sprechen.«
»Ich fürchte, das ist unmöglich«, sagte Leia. »Sie hat keine Erlaubnis, externe Kommunikationssysteme zu benutzen.«
Ein leises Geräusch drang aus dem Lautsprecher; ein verschlüsseltes Stöhnen oder Seufzen, wie Leia vermutete. »Sagen Sie mir, warum ich nicht landen darf«, forderte Karrde. »Ich habe Gerüchte gehört. Sagen Sie mir die Wahrheit.«
Leia sah Bel Iblis an. Auf seinem Gesicht lag ein säuerlicher Ausdruck, aber er nickte widerwillig. »Die Wahrheit ist, daß wir belagert werden«, berichtete sie Karrde. »Der Großadmiral hat eine große Anzahl getarnter Asteroiden in den Orbit um Coruscant gebracht. Wir kennen weder ihre Umlaufbahnen noch ihre genaue Zahl. Bis wir alle aufgespürt und vernichtet haben, muß der planetare Schild aufrechterhalten werden.«
»Interessant«, murmelte Karrde. »Ich habe von den Blitzangriffen des Imperiums gehört, aber von irgendwelchen Asteroiden war nie die Rede. Die meisten Gerüchte deuteten lediglich an, daß Coruscant schwer zerstört wurde und Sie versuchen, es geheimzuhalten.«
»Das klingt nach der Sorte Geschichte, die Thrawn in Umlauf bringen würde«, knurrte Bel Iblis. »Eine kleine Spitze gegen unsere Moral, damit er sich zwischen den Angriffen auch weiter amüsieren kann.«
»Er beherrscht alle Aspekte der Kriegsführung«, stimmte Karrde zu. Aber in Leias Ohren klang sein Tonfall merkwürdig. »Wie viele von diesen Asteroiden haben Sie bis jetzt gefunden? Ich nehme doch an, daß Sie nach ihnen gesucht haben?«
»Wir haben einundzwanzig aufgespürt und vernichtet«, erklärte sie. »Das bedeutet, daß zweiundzwanzig ausgeschaltet sind, wenn man den einen mitzählt, der von den Imperialen zerstört wurde, damit er uns nicht in die Hände fiel. Aber unsere
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