Großadmiral Thrawn 03 - Das letzte Kommando
bringen. Ihn zu retten, wie er Vader an Bord des zweiten Todessterns gerettet hatte. »Sie sind nicht in der Verfassung, irgend etwas zu gestalten, Master C’baoth. Sie sind krank. Aber ich kann Ihnen helfen, wenn Sie mich lassen.«
C’baoths Miene verdüsterte sich. »Wie kommst du dazu, solche Dinge zu sagen?« fragte er. »Wie kannst du es überhaupt wagen, derart blasphemische Dinge über den großen Jedi-Meister C’baoth auch nur zu denken?«
»Aber genau das ist es«, sagte Luke sanft. »Sie sind nicht der Jedi-Meister C’baoth. Zumindest nicht das Original. Der Beweis befindet sich in den Aufzeichnungen der Katana. Jorus C’baoth starb vor langer Zeit während des extragalaktischen Flugprojekts.«
»Dennoch bin ich hier.«
»Ja«, nickte Luke. »Sie schon. Aber nicht Jorus C’baoth. Sehen Sie, Sie sind sein Klon.«
C’baoths ganzer Körper versteifte sich. »Nein«, sagte er. »Nein. Das ist unmöglich.«
Luke schüttelte den Kopf. »Es gibt keine andere Erklärung. Gewiß ist Ihnen der Gedanke auch schon einmal gekommen.«
C’baoth holte tief und schaudernd Luft… Und dann, abrupt, warf er den Kopf zurück und lachte.
»Aufpassen«, stieß Mara hervor, den alten Mann über die Armlehne des Throns hinweg wachsam beobachtend. »Er hat denselben Trick auf Jomark versucht, erinnern Sie sich?«
»Ist schon gut«, meinte Luke. »Er kann uns nichts anhaben.«
»Ah, Skywalker, Skywalker«, sagte C’baoth kopfschüttelnd. »Auch du? Großadmiral Thrawn, die Neue Republik und jetzt du. Was hat diese plötzlich Faszination für Klons und das Kloning zu bedeuten?«
Er brach erneut in Gelächter aus; und dann, ohne Vorwarnung, wurde er todernst. »Er versteht es nicht, Jedi Skywalker«, sagte er feierlich. »Nicht Großadmiral Thrawn – keiner von ihnen. Die wahre Macht der Jedi beruht nicht auf diesen simplen Tricks der Materie und Energie. Die wahre Macht der Jedi besteht darin, daß von allen Bewohnern der Galaxis allein wir die Kraft haben, über uns selbst hinauszuwachsen. Uns über die Weiten des Universums auszudehnen.«
Luke sah Mara an und erntete ein Schulterzucken und einen verwirrten Blick. »Wir verstehen es auch nicht«, wandte er sich an C’baoth. »Was meinen Sie damit?«
C’baoth trat einen Schritt auf ihn zu. »Ich habe es getan, Jedi Skywalker«, flüsterte er, die Augen glitzernd im gedämpften Licht. »Mit General Covell. Was nicht einmal der Imperator getan hat. Ich habe sein Bewußtsein in meine Hände genommen und es verändert. Es neu gestaltet und nach meinem eigenen Bild geformt.«
Luke durchlief ein Frösteln. »Wie meinen Sie das, nach Ihrem Bild geformt?«
C’baoth nickte, und um seine Lippen spielte ein geheimnisvolles Lächeln. »Ja – es nach meinem Bild geformt. Und das war erst der Anfang. Unter uns, in den Tiefen des Berges, steht in diesem Moment die zukünftige Armee der Jedi bereit, uns zu dienen. Was ich mit General Covell getan habe, werde ich wieder tun, und wieder, und immer wieder. Denn Großadmiral Thrawn hat nie erkannt, daß er die Armee, die er für sich selbst aufzustellen glaubte, in Wirklichkeit für mich geschaffen hat.«
Und plötzlich verstand Luke. Die Klons, die unten in der Höhle heranwuchsen, waren nicht nur körperlich mit ihren Originalschablonen identisch. Auch ihre Bewußtseine war identisch, oder einander zumindest so ähnlich, daß sie nur winzige Variationen desselben Musters waren. Wenn C’baoth lernen konnte, wie man den Willen eines einzigen Klons brach, dann konnte er es auch bei der ganzen Gruppe machen.
Luke sah wieder Mara an. Auch sie begriff. »Glauben Sie immer noch, daß er gerettet werden kann?« fragte sie grimmig.
»Ich muß nicht gerettet werden, Mara Jade«, erklärte ihr C’baoth. »Sage mir, glaubst du wirklich, ich würde einfach zulassen, daß mich Großadmiral Thrawn auf diese Weise einsperrt?«
»Ich schätze, er hat Sie nicht um Ihre Erlaubnis gebeten«, stieß Mara hervor und trat vom Thron zurück. »Hier ist nichts, was uns weiterhelfen könnte, Skywalker. Verschwinden wir von hier.«
»Ich habe euch nicht die Erlaubnis zum Gehen gegeben«, sagte C’baoth mit plötzlich laut und herrisch klingender Stimme. Er hob einen Arm, und Luke sah, daß er einen kleinen Zylinder in der Hand hielt. »Und ihr werdet nicht gehen.«
Mara gestikulierte mit ihrem Blaster. »Und Sie werden uns damit nicht aufhalten«, sagte sie mit kaum verhüllter Verachtung. »Eine Fernsteuerung braucht etwas zum
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