Große Ferien

erhobene, im Zaudern gefrorene Hand: Jetzt haben Sie ausgeholt.
    Da hätte er vielleicht endlich bekommen, was er verdiente, und er verdiente es nicht nur, er brauchte es sogar unbedingt. Einmal entgeistert werden, einmal entsetzt. Den Schreck spüren, in dem jeder nackt aussieht und dumm, wenn ihm die Sprüche ausgehen, wenn er einmal angefasst wird und einer zudrückt, drückt, so fest er kann. Ausgeholt, nun schlag auch zu, dachte Schramm, das war, wohin der gewollt hatte mit seinen Anspielungen, seinen Bemerkungen, das war, was sie alle miteinander in Wahrheit wollten und wünschten, dass eins zum andern kam und ihr Tun nicht ohne Folgen blieb. Ohne Zwinkern hatte der Junge ihn angesehen, nur das Zittern des rechten, etwas tiefer hängenden Lids, vor allen Eifer, alle Angst gezerrt, vor alle Verzückung, dass endlich etwas geschah.
     
    Er hatte die Levkojen ausgepflanzt, die Zinnien. An dem Nachmittag die Setzlinge ins Freie gebracht, das erinnerte er, von denen jetzt nichts übrig war. Und wieder hörte er das Sausen im Ohr, im rechten, und wenn er es mit dem Finger zuhielt, tönte es nur lauter. Aber es war nichts, es hatte keine ernste Ursache. Er wusste, wie es entstand, das war gewiss. Es würde weiterziehen. Nur einen Moment, dachte er, einen Moment an der Erde liegen. Und er streckte seine Beine aus, legte den Kopf weit zurück, so weit, dass er die Welt auf dem Kopf betrachten konnte, der Himmel unten, die Häuserreihe oben war, zuoberst die Gartengrenze, das Hundegesicht. Der Labrador näherte sich nicht. Er blieb, wo er war, kratzte in der Erde beim Zaun, wo er etwas Neues entdeckt hatte, scharrte und schnüffelte, ehe er sich setzte, die Rute gestreckt, und wartete, dass der Mann wieder aufstand.,,