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Große Liebe Desiree

Titel: Große Liebe Desiree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarett
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dessen die Aurora geentert.«
    »O Désirée, willst du mich so trösten? Auch wenn ich es nicht geschafft habe, hat man mich doch wenigstens nicht gefangengenommen.« Er streifte seine Schuhe ab und ging auf Strümpfen zu dem Tisch mit dem Wein, füllte sein Glas nach, und diesmal leerte er es in einem Zug. »Es gibt im Kampf keine Halbheiten. Entweder du gewinnst oder du verlierst, und nichts sonst zählt.«
    Sie dachte an das, was Mary Clegg ihr erzählt hatte, daß er bisher noch nie ein Kommando oder eine Prise verloren habe. »Ist das der Sinn für all das hier? Weil es für dich im Leben nichts anderes als den Sieg gibt?«
    »Es gibt nur eine Alternative, meine Liebe, und glaub mir, ich habe sie oft genug erwogen.« Er stellte das leere Glas zurück und schob es vorsichtig mit einem Finger am Rand des Tabletts entlang. »Versager ist ein Wort, das ich nicht mit meinem Namen verbunden wissen möchte.«
    »Versager!« Sie konnte es nicht glauben, nicht von ihm. Er schien ihr von Anfang an der Mann mit dem größten Selbstvertrauen zu sein, den sie jemals getroffen hatte. »Jack, wer würde dich je als Versager bezeichnen, der weiß, was du geleistet hast? Warum quälst du dich so, Jack?« Sie trat näher zu ihm und streckte ihm die Hand entgegen in der Hoffnung, daß er sie ergreifen würde. Als er sie ansah, zögernd und abwägend, hielt sie den Atem an.
    Dann drehte er sich um. »Es ist spät, Désirée. Geh zu Bett.«
    »Das werde ich nicht tun.«
    »Ich sagte, du sollst gehen.«
    Sie kam noch näher, bis sie dicht hinter ihm stand. »Ich will verdammt sein, wenn ich gehe, bevor ich dir gesagt habe, daß ich dich liebe.«

12. KAPITEL
    »Du liebst mich«, wiederholte Jack ausdruckslos. Désirée konnte nicht wissen, was sie ihm mit diesem Geständnis gab. Sie konnte es nicht so meinen, nicht so, wie er es verzweifelt ersehnte.
    »Ich liebe dich«, wiederholte sie, jetzt mit mehr Nachdruck. Wenn er sich jetzt umdrehte, würde er es in ihren Augen lesen, und dann gäbe es keinen Ort mehr, zu dem er fliehen konnte.
    »Ich liebe dich, Kapitän Lord John Herendon.« Er spürte, wie sie ihn berührte. Sie legte die Arme um seine Taille und schmiegte sich an ihn, weich und warm an seinen nackten Rücken.
    »Du kannst mich nicht lieben«, sagte Jack grob. »Wenn du die Wahrheit über mich wüßtest, würdest du dich von mir abwenden und weglaufen, solange du noch die Möglichkeit dazu hast.«
    Ihre samtweichen Lippen strichen unterhalb des Verbands über seinen Rücken, und er schloß die Augen, um dem Gefühl zu widerstehen, das ihre Berührung in ihm auslöste.
    »Aber ich weiß die Wahrheit über dich«, sagte sie. »Ich weiß, daß du gut und freundlich und ehrlich bist, und ich weiß, daß ich dich liebe, mehr als ich je einen Menschen geliebt habe.«
    »Vertrau mir nicht, Désirée«, entgegnete er und kämpfte gegen die Versuchung, die sie ihm bot. Versuchung oder Rettung - was immer es war, er verdiente es nicht, aber er hatte nie etwas anderes in seinem Leben mehr ersehnt.
    Sie schmiegte die Wange an seinen Rücken. Er nahm ihre Hände, drehte sich zu ihr um und hielt sie von sich ab. Sie trug das Haar noch immer offen wie am Morgen - war es wirklich erst heute morgen gewesen, als er sie in seiner Kajüte fand? -, und ihr blaues Kleid war zerknittert und staubig. Aber ihm erschien sie jetzt schöner, als wenn sie in Seide gekleidet und mit Diamanten geschmückt gewesen wäre, weil sie nach allem, was heute passiert war, noch immer zu ihm hielt.
    »Du willst nicht gehen?« fragte er.
    »Ich werde es nicht tun.« Désirée errötete. »Ich kann nicht.«
    Er drehte ihre Hände um, berührte mit den Daumen ihre Handflächen und beobachtete, wie sie die Finger um seine Hand schloß. »Du bist kein kleines Kind mehr, Désirée. Du weißt, was es bedeutet, wenn du bleibst.«
    Sie nickte, und die Röte ihrer Wangen vertiefte sich. Er ließ ihre Hände los, und sie legte sie ihm leicht auf die Schultern.
    »Ich weiß, daß in diesem Leben nichts sicher ist. Sieh dich an«, sagte sie leise. Sie strich mit dem Finger über die alten Narben, die ihn zeichneten - der ungleichmäßige Schnitt von einem Entermesser, fast verborgen von dem lockigen goldblonden Brusthaar, eine dunkle Brandwunde an seiner
    Seite, ein dunkelroter Ring auf dem Oberarm, der von einer Pistolenkugel stammte. »Du hättest ein dutzendmal getötet werden können.«
    »Narben gehören zur Uniform. Sie kommen mit den Epauletten und den

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