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Große Liebe Desiree

Titel: Große Liebe Desiree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirinda Jarett
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das tue ich für Obadiah, nicht für Sie. Und was das andere betrifft - von Kapitän Herendons Zuneigung zu profitieren und ihn auszuspionieren -, das habe ich nie getan, und ich werde jetzt nicht damit anfangen.«
    »Tatsächlich?« Er riß die Augen auf in gespielter Überraschung und legte den Kopf schief. »Die Aussicht auf Jeremiahs rasende Eifersucht schreckt Sie nicht mehr!? Ich kann mir vorstellen, daß er Ihnen diese längst vergangene Sache mit Jamison verzeiht, aber dies hier, dieses gewöhnliche, schamlose, wiederholte Kopulieren mit einem englischen Offizier auf einem englischen Kriegsschiff, bei dem die gesamte englische Besatzung jede Nacht Wetten abschließt, wie oft ihr Kapitän Sie vor Lust schreien lassen wird, ehe der Morgen dämmert - glauben Sie wirklich, daß Jeremiah dazu wohlwollend lächeln wird?«
    Obwohl seine groben Worte sie verletzten, schüttelte sie energisch den Kopf. »Er wird es tun, wenn Obadiah ein gutes Wort für Jack einlegt.«
    »Ah, Obadiah. Der Grund für diese ganze Angelegenheit. Und hoffen Sie auch, daß der liebe Obadiah Sie und Ihre Großmutter schützen kann, wenn ich Beweise dafür vorlege, daß Sie Ihre Geschäfte schlecht geführt haben? Das ist nicht schwer, wissen Sie. Wie jedes Unternehmen in Providence hat auch das Ihre ein paar fragwürdige Praktiken, aber Sie könnten die ersten sein, die deswegen vor Gericht kommen.«
    »Obadiah wird mir glauben, wenn ich ihm erzähle, wie Sie mich bedroht haben!« rief sie aus. »Sie haben deutlich gezeigt, daß Sie ihn für einen Narren halten, Mr. Macaffery, aber ich sage Ihnen, das ist er nicht! Er ist genau so klug wie Jeremiah und ...«
    »Und er ist vielleicht schon tot«, unterbrach Macaffery sie. Sein Lächeln war verschwunden. »Die Anzeichen sprechen dafür, daß er es ist, Désirée. Haben Sie das nicht bemerkt?«
    »Er ist nicht tot.« Ihre Abwehr kam aus ihrer Verzweiflung, nicht aus Überzeugung. »Er kann es nicht sein, nicht nachdem ich einen so weiten Weg zurückgelegt habe, um ihm zu helfen.«
    »Er kann durchaus, und aller Wahrscheinlichkeit nach ist er es auch. Er war sterbenskrank im Gefängnis, als Herendon ihn vor Monaten verließ. Warum sollte er überlebt haben?«
    Eine plötzliche Schwäche überkam sie, und Désirée schloß die Augen und lehnte sich gegen ein Schott. Natürlich hatte sie daran gedacht, daß Obadiah möglicherweise nicht mehr am Leben war, aber sie hatte es nie glauben können. Nicht ihr charmanter, unbeschwerter kleiner Bruder mit seinem Glücksshilling .. .
    Mitleidlos sprach Macaffery weiter. »Bauen Sie Ihre Verteidigung nicht auf einem Toten auf, Désirée. Wenn man bedenkt, wie Sie Herendon verhext haben, würde ich sagen, Sie müssen nicht lange nach einem neuen Beschützer suchen.«
    »Er hat mich weggeschickt«, sagte sie ruhig. »Er bringt mich heute morgen zu einer Freundin in Portsmouth, und das, nehme ich an, wird das letzte sein, was ich von ihm sehe. Er wird mir helfen, zu Obadiah zu gelangen, aber sonst hat er mir nichts versprochen und nichts angeboten.«
    »Ah, Missy, das tut mir leid.« Macaffery ließ ihre Hand los, und zu Désirées Überraschung sah er auf einmal sehr mitfühlend aus. »Wer hätte gedacht, daß ein Gentleman wie er schon so bald genug von Ihnen hat?«
    Sie hatte es nicht gedacht. Sie spürte die Einsamkeit bereits wie einen körperlichen Verlust. Vor Jack hatte es niemanden gegeben, der ihr so viel bedeutet hatte, und sie wußte, daß es niemanden nach ihm geben würde. Vor ihr lag ein einsames Leben ohne Jack, und sie mochte gar nicht daran denken.
    Mit geschlossenen Augen hörte sie Macaffery seufzen und merkte, daß er herankam und jetzt ganz nahe bei ihr stand.
    »Mir scheint, Désirée«, sagte er, »daß Sie dringend einen Freund brauchen. Jemanden, dem Sie trauen können und der Sie sicher nach Hause bringt. Ich könnte dieser Freund sein, Missy, wenn Sie es wünschen.«
    »Sie?« Sie riß die Augen auf und starrte ihn an. »Nach allem, was Sie zu mir gesagt haben, wie Sie mich benutzt haben, wie Sie mir und meiner Familie gedroht haben! Sie, Mr. Macaffery, wären der letzte auf der Welt, dem ich vertrauen würde!«
    Ein pockennarbiger Seemann kam die Stufen herunter und runzelte die Stirn, als er erst Désirée und dann Macaffery ansah. »Was ist hier los?«
    »Die Lady fühlte sich nicht gut«, sagte Macaffery und reichte Désirée den Arm. »Ich bot ihr an, sie zu ihrem Quartier zu bringen.«
    Désirée kehrte Macaffery den Rücken

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