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Große Tiere: Roman (German Edition)

Große Tiere: Roman (German Edition)

Titel: Große Tiere: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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Spezialität«, sagte Joe Winder. Dann zu Skink: »Darf ich mal erfahren, weshalb Sie heute die Tür aufgebrochen haben? Und Ihr Zeitgefühl ist außerdem beschissen.«
    Skink befand sich wieder am Fenster und sah hinaus in die Dunkelheit. »Kennen Sie jemanden, der einen blauen Saab fährt?«
    »Nein -«
    »Denn so einer hat heute morgen vor Ihrem Haus gewartet. Ein ziemlich großer kubanischer Schlägertyp, der im Park arbeitet. Er sah Sie ankommen.« Skink ging wieder auf die Knie runter. Zu Winder sagte er dann: »Sie waren mit dem Wagen der jungen Dame dort, nicht wahr?«
    »Sie hat ihn mir geliehen. Na und?«
    »Sie hat einen Parkplatzaufkleber auf der Stoßstange.«
    »O Scheiße, Sie haben recht.« Joe Winder hatte es völlig vergessen; Angestellte des Wunderlands erhielten Parkausweise mit dem Konterfei Petey Possums. Jeder Aufkleber trug eine Kennummer. Es war ganz einfach, Carrie Lanier als Besitzerin des Wagens zu identifizieren.
    »Ich glaube, ich muß bei Dr. Kimble in die Schule gehen«, sagte Winder. »Das war wirklich dämlich.«
    Carrie fragte Skink nach dem Mann im blauen Saab. »Ist er Joe auch gefolgt? Ist er jetzt da draußen?«
    »Er ist abgelenkt worden«, sagte Skink. »Doch am Ende wird er sicher hier auftauchen. Deshalb verschwinden wir von hier.«
    »Nein«, sagte Winder, »ich kann nicht.«
    Skink bat Carrie Lanier um eine Papierserviette. Sorgfältig wikkelte er das noch nicht verzehrte Stück Wasserschlange ein und steckte es in die Tasche seines Regenanzugs.
    Er sagte: »Es gibt Ärger, wenn wir bleiben.«
    »Ich kann nicht weg«, beharrte Winder. »Sehen Sie, der Faxapparat ist installiert. Alles hier ist einsatzbereit.«
    »Demnach haben Sie noch weitere Pläne?«
    »Das wissen Sie genau. Sie waren es doch, der mich auf den Gedanken gebracht hat.«
    »Na schön, dann warten wir bis zum Tagesanbruch. Können Sie im Dunkeln tippen?«
    »Es ist zwar eine Weile her, aber ich denke schon.« Damals, in den ruhmreichen Tagen, hatte Winder einmal einen meterlangen Artikel in der Finsternis einer Moteltoilette in Gulfport geschrieben – auf einer mechanischen Royal-Schreibmaschine, die er auf dem Schoß balancierte. Während draußen der Hurrikan Frederic tobte. Skink sagte: »Dann los, an die Arbeit, Sie Genie. Ich halte am Fenster Wache.«
    »Kann ich irgendwie helfen?« fragte Carrie.
    »Legen Sie was von den Stones auf«, sagte Skink.
    »Und zieh dir ’nen Slip an«, flüsterte Winder.
    »Sei still und benimm dich nicht wie eine alte Jungfer«, sagte Carrie.
    Während der Abschleppwagen den Saab auf den Haken nahm, zwang Pedro Luz sich, die Ereignisse noch einmal Revue passieren zu lassen.
    Er stand da, wartete darauf, daß Winder wieder aus dem Apartment rauskam, als dieser große schwarze Highwaytrooper auftaucht und ans Fenster seines Wagens klopft.
    »Hi, Freund«, sagt er hinter seiner verdammten Spiegelsonnenbrille.
    »Hi«, sagt Pedro Luz mit dem leichten Macho-Nicken, das soviel sagt wie: Ich bin einer von euch, Bruder.
    Aber der Bimbo kauft es ihm nicht ab. Verlangt Pedros Führerschein und die Papiere des Saabs. Sieht sich alles an und fragt: »Wer ist Ramex Global?«
    »Ach, Sie wissen schon«, sagt Pedro und zückt seine alte Marke der Polizei von Miami.
    Der Polizist macht »Hmmm«. Ganz einfach »Hmmm«. Und dann notiert dieser Wichser die Nummer der Marke, als wolle er sie überprüfen!
    Pedro widersteht dem Impuls, unter den Sitz zu greifen und die Pistole hervorzuholen. Statt dessen sagt er: »Mann, Sie lassen mich auffliegen. Ich führe gerade eine Beschattung durch.«
    »Ja? Und wie heißt der Betreffende?«
    Pedro Luz erwidert: »Smith. Jose Smith.« Das ist das Beste, was ihm auf die Schnelle einfällt, während das Gehirn in seinem Schädel wie verrückt hin und her zuckt. »Mann, Sie und Ihr Streifenwagen machen meine Tarnung kaputt!«
    Den Trooper scheint das nicht sehr zu stören. »Sie sind also Polizeibeamter. Ist das richtig?«
    »Zum Teufel«, sagt Pedro, »Sie haben doch die Marke gesehen, oder?«
    »Klar, habe ich. Sie haben die Stadt aber weit hinter sich gelassen.«
    »Hey, Chico, wir stehen mitten im Krieg, oder?«
    »Drogen?« Der Trooper zeigt mildes Interesse. »Dieser Smith, der ist doch sicher ein dicker Fisch, was?«
    »Er war es«, sagt Pedro. »Wenn er Ihren Wagen hier rumstehen sieht, dann hat er nie was anderes als Schuhe verkauft.«
    »Hmmm«, macht der schwarze Trooper erneut. Unterdessen gaukelt Pedros Phantasie ihm vor, wie er den Beamten

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