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Große Tiere

Große Tiere

Titel: Große Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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Ben.«
    Von da an ging’s bergab. Der Trooper blieb völlig unbeeindruckt von Diamond J. Loves längst ungültiger Polizeimarke des NYPD; auch hatte er absolut kein Verständnis dafür, daß Diamond J. Loves New Yorker Führerschein längst abgelaufen war. Oder für die Tatsache, daß laut irgendeinem Computer die Seriennummer an Diamond J. Loves Camaro genau mit der eines Camaro übereinstimmte, der acht Monate vorher in New Smyrna Beach gestohlen worden war.
    »Das ist doch Quatsch«, sagte Diamond J. Love.
    »Bitte steigen Sie aus dem Wagen«, forderte der Trooper ihn auf.
    Woraufhin Diamond J. Love versuchte, Gas zu geben und sich statt dessen am Kragen durch das Seitenfenster gezerrt und mit dem Gesicht nach unten auf den Asphalt gelegt fühlte. Nachdem er sein Bewußtsein wiedererlangt hatte, entdeckte Diamond J. Love Plastikbänder, die schmerzhaft in seine Hand-und Fußgelenke einschnitten. Er war weiterhin überrascht, feststellen zu müssen, daß er sein Schicksal mit mehreren anderen Sicherheitsmännern teilte, die offenbar auf ihrer frühmorgendlichen Fahrt zum Wunderland der Abenteuer der Highway Patrol in die Quere geraten waren. Dort saßen Ossie Cano, ein Detective des Raubdezernats in Seattle, der seinen Dienst als Hehler beendet hatte; William Z. Ames, ehemaliger Streifenpolizist aus Orlando mit einer besonderen Vorliebe für Pornographie und die damit zu erzielenden Profite; Neal »Bart« Bartkowski, früher Sergeant bei der Polizei von Atlanta, derzeit angeklagt wegen Steuerhinterziehung.
    »Was zum Teufel ist hier los?« wollte Diamond J. Love wissen.
    »Straßensperre«, erwiderte Cano.
    »Eine Ein-Mann-Sperre?«
    »Er hat per Funk Verstärkung angefordert.«
    »Aber trotzdem«, sagte Diamond J. Love. »Nur ein Beamter?«
    Bei Sonnenaufgang waren neun von ihnen gefesselt oder anderweitig außer Gefecht gesetzt; eine Reihe trübsinniger Pinguine, die am Rand der County Road 905 hockten. Es war praktisch die gesamte Sicherheitstruppe des Wunderlands, bis auf Pedro Luz und einen anderen Wächter, der die Nacht im Vergnügungspark verbracht hatte.
    Trooper Jim Tile war beeindruckt von Joe Winders genauen Informationen, vor allem was Marken und Zulassungsnummern der Privatwagen der Wächter betraf – Daten, die Carrie Lanier sich aus den Akten der Personalabteilung besorgt hatte. Jim Tile war außerdem beeindruckt, daß keiner der Wächter eine reine Weste hatte; bis auf den letzten Mann gab es Probleme mit Führerscheinen, ungültigen Registriernummern, gefälschten Dokumenten oder unbezahlten Strafzetteln. Jeder der neun versuchte, sich mit ungültigen Polizeimarken durch die Sperre zu schwindeln. Zwei der neun hatten Jim Tile im Flüsterton entweder Bargeld oder Narkotika angeboten; drei andere hatten ihr Schicksal mit rassistischen Bemerkungen besiegelt. Alle waren entwaffnet und so schnell und gründlich gefesselt worden, daß tätlicher Widerstand von vornherein unmöglich war.
    Als der Gefangenentransporter des Sheriff’s Office von Monroe County erschien, wanderten die Blicke des Deputy zwischen Jim Tile und der fluchenden Horde Gefangener hin und her.
    Der Deputy sagte: »Jimmy, hast du das alles allein geschafft?«
    »Einen nach dem anderen«, antwortete der Trooper.
    »Ich kenne ein paar von den Jungs.«
    »Das hab ich mir fast gedacht.«
    »Liegt was Ernstes vor?«
    »Wir überlegen uns das noch.«
    Vom Ende der Reihe ertönte ein Ruf Diamond J. Loves: »Dwight, läßt du diesen Nigger damit durchkommen?«
    Jim Tile verriet durch keine Reaktion, daß er die Bemerkung gehört hatte. Der Deputy namens Dwight tat es jedoch. »Verdammtes Pech«, sagte er mit einem fröhlichen Grinsen. »Die Klimaanlage im Viehtransporter ist gerade zusammengebrochen.«
    Der Trooper sagte: »Das ist aber schade.«
    »Und die Fahrt zum Revier ist lang.«
    »Sicher wird es in der Karre höllisch heiß.«
    »Wie in einem Backofen«, sagte Dwight.
    »Leckt mich doch!«, brüllte Diamond J. Love. »Fickt euch doch selbst, ihr beiden.«
     
    Das Telefon klingelte um Viertel nach sieben in Charles Chelseas Apartment. Es war fast so, als sei eine Bombe explodiert.
    »Dieser verdammte Pedro, ich kann ihn nicht finden!« Es war natürlich Francis X. Kingsbury.
    »Haben Sie es mal im Fitneßraum versucht?« sagte Chelsea verschlafen.
    »Ich hab es überall versucht. Und außerdem sind keine Wächter da! Ich habe gewartet, hab schließlich gesagt, scheiß drauf und bin allein zur Arbeit gefahren.« Er benutzte den

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