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Grosser Auftritt fuer Sally

Grosser Auftritt fuer Sally

Titel: Grosser Auftritt fuer Sally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Schweineohrs, »dass man als Ersatz eine sehr ähnliche Kutsche braucht. In den ersten Aufnahmen ist Ihre nämlich voll zu sehen.«
    Jeder kam mit einem Vorschlag, wo Kutschen zu bekommen waren. Einer kannte Hochzeitskutschen in Blankenese, ein anderer Ausflugspferdewagen in der Lüneburger Heide. Alles wurde kurz besprochen, schließlich wieder verworfen - zu neu, zu weiß, zu aufgedonnert, zu schlicht, zu weit entfernt.
    Wieder war es Luisa, die die Lösung fand. So wie sie damals als Drehort die Waldkoppel vorgeschlagen hatte, fiel ihr heute als Ausweg das Museumsdorf ein. Das berühmte Museumsdorf von Großmoorstedt, mit uralten Fachwerkhäusern, Scheunen, einer Schmiede und Mühlen. In einem der Häuser wurden alte Pferdewagen und Kutschen gezeigt. Sechs oder sieben standen immer da. Und das Beste daran - das Museum lag nur zehn Minuten vom Reiterhof Birkenhain entfernt. Entschlossen stand Wolfgang Kampmann auf und strich sich die Kuchenkrümel vom Pullover. »Ich fahre sofort hin und sehe, was sich machen lässt«, sagte der Aufnahmeleiter und klopfte Luisa auf die Schulter. Mit roten Backen vor Freude stand sie vor dem Regiezelt, Ole am Zügel. »Kommst du mit, Luisa? Und Sie auch, Herr Jensen? Sie wissen am besten, welcher Wagen Ihrer Kutsche ähnlich sieht.«
    Ohne Zeit zu verlieren, machten sich die drei auf den Weg zu Herrn Jensens Auto. Maske rief Luisa noch einmal zurück; sie hatte doch tatsächlich vergessen Schuhe anzuziehen und ihr Jutekostüm abzulegen.
    Die restliche Filmbesatzung hockte währenddessen dicht nebeneinander auf Jensens Bänken und futterte das frische Gebäck. Axel Rakete und Bastian konnten sich in ihren unbeweglichen Eisenhemden nicht auf die niedrigen Bänke setzen. Darum lehnten sie stehend an Feddersens Regiepult und aßen Schweineohren. Ihr starres Kostüm ließ nur kurze, eckige Bewegungen zu. Die beiden wirkten wie Roboter, bei denen das Pro-gramm »Essen« eingeschaltet war. Als Axel Rakete versuchte Kaffee zu trinken, bekam er die Tasse nur mit Mühe bis an den Mund.
    »Pass auf, Axel, dass du dir keinen Kaffee aufs Kettenhemd schüttest«, kicherte Jule, »sonst rostest du ein.« »Darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an«, lachte der Reitlehrer und zeigte auf sein Kostüm. Er und Bastian sahen aus wie unheimliche Wesen aus der Vorzeit. Mindestens tausend Blätterteigkrümel hatten sich in den Ringen ihrer Kettenhemden verfangen. Axel griff nach einer Gabel und stocherte in den Ringen herum. Bastian machte es ihm nach, ohne sichtbaren Erfolg. Schließlich erbarmte sich Maske, holte ihren Batterie-Haartrockner aus dem Wohnmobil und pustete die beiden Krümelmonster sauber.
    Bär Feddersen sah auf die Armbanduhr. »Es dauert sicher noch einige Zeit, bis unsere drei Pfadfinder wiederkommen. Was haltet ihr davon, dass wir den Sprung ins Wasser noch einmal üben? Robin Hood hat ja inzwischen einige Springstunden auf Sally genommen ...«
    Er stand auf und schob seine Kaffeetasse zur Seite. »Also, ich würde sagen - in einer Viertelstunde geht es los. Nein, nein, die Falknerkappe lassen Sie bei der Probe lieber weg«, entschied er, als Robin Hood seine neue, grüne Kappe mit Feder aufsetzen wollte. »Die Dinger kann man so schwer besorgen.«
    Robin Hoods erste Kopfbedeckung, die beim Sturz ins Wasser pitschnass geworden war, konnte man nicht mehr benutzen. Die Filzkappe war lappig geworden und höchstens noch als Hut für Räuber Hotzenplotz zu gebrauchen.
    »Das war aber nicht sehr clever von unserem Bär«, flüsterte Jule Conny zu, »so etwas zu sagen. Jetzt weiß der arme Robin Hood genau, dass Feddersen ihm nichts zutraut. Nicht mal nach dem Springunterricht.«
    Sie wischte sich die letzten Krümel vom Mund und sagte über die Schulter zu Robin Hood: »Wir gehen noch zehn Minuten grasen. Gleich da vorn, am Zaun.«
    Mit Sally und Rocky am Zügel zogen die Mädchen zu der einzigen Stelle auf die Waldkoppel, die noch anständig mit Gras bewachsen war. »Wenn er es immer noch nicht schafft, also Robin Hood, dann kannst du vielleicht doch einspringen«, sagte Conny, während sie Rockys Nasenriemen öffnete. »Wäre doch super, oder?«
    Der Traber schüttelte befreit den Kopf und stürzte sich mit sichtlicher Freude auf die Grashalme. Grunzend vor Vergnügen schlug auch Sally ihre Zähne in das frische Grün. »Und wie«, sagte Jule und rieb ihr Gesicht an Sallys Fell, »aber selbst wenn . . . Du kennst ja meine Eltern. So was erlauben die nie! Die schalten total auf stur, wenn

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