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Großstadtvampire (German Edition)

Großstadtvampire (German Edition)

Titel: Großstadtvampire (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Fröhlich
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schreien gehört, man kann auch sagen, ich bin Spezialist für Frauenschreie, na ja, auf jeden Fall sind wir ihr natürlich sofort zu Hilfe geeilt. Das gehört doch zu den Pflichten eines jeden ehrbaren Bürgers, oder?" Es war Yevgeni anzusehen, dass ihm die Rolle des vor Zivilcourage strotzenden Bürgers gefiel. Vladimir und Grischa hingegen fühlten sich in so ummittelbarer Nähe zu Polizisten nicht sonderlich wohl. Es erinnerte sie zu sehr an ihre Zeit in Tschita, einem nicht gerade schönem Gefängnis in Sibirien. In ihrer Vorstellungswelt kam es einfach nicht vor, dass man von Polizisten nett behandelt wurde.
    "Aber dass wir damit den Vampirmörder fangen würde, diesen berühmten und schrecklichen Vampirmörder, das konnten wir doch nicht ahnen", fuhr Yevgeni fort. "Aber wir haben ja nur einen kleinen Beitrag dazu geleistet. Das haben wir gerne gemacht. Für die Stadt und ihre Bürger."
    Währenddessen erzählte Brigitte einem anderen Polizisten ihre Version der Ereignisse. "Alle Zeitungen waren ja voll von dem Vampirmörder. Da wird man dann schon aufmerksam, nicht?"
    "Ja", pflichtete ihr Kurt bei, "und ich hab ja von Berufswegen schon gelernt aufmerksam zu sein. Wir wollen ja auch, dass unsere Häuser, also ich meine die Häuser, auf die ich als Hausmeister aufpasse, sauber bleiben. Das heißt man muss in ständigem Kontakt mit den Bewohnern stehen. Dann fällt einem sofort auf, wenn etwas nicht stimmt…"
    Bewundernd blickte Brigitte ihren Mann an. Die Aufregung hatte ihm wirklich gut getan. Dieser Elan, den er plötzlich wieder in seiner Stimme trug, gefiel ihr. Ja, vielleicht würde der Rummel es ihrem Kurt auch ermöglichen, in einer Detektei oder bei einem Sicherheitsdienst einen Job zu finden. Das wär' doch echt schau.
    Ein Sanitäter half der blonden Frau von der Liege auf. Nachdem sie wieder zur Besinnung gekommen war, hatte man sie kurz untersucht und sie auf der Liege platziert, damit sie sich erholen konnte. Zum Glück war der Vampirmörder von Johannes und den anderen daran gehindert worden, seine seltsame Apparatur bei ihr anzuwenden. So hatte sie sich einzig von den Folgen ihrer Ohnmacht und dem Schock erholen müssen. Nun ging es ihr wieder einigermaßen und sie fühlte sich stark genug, um dem Kommissar seine Fragen zu beantworten. Dennoch war sie etwas unsicher auf den Beinen, als sie vom Sanitäter zu Lohmann geführt wurde.
    "Wie geht es Ihnen?", wollte Lohmann von ihr wissen.
    "Schon besser." Sie war froh um die vielen Polizisten.
    "Es wird seine Zeit brauchen." Sagte Lohmann und wirkte dabei eher wie ein fürsorglicher Therapeut. "Zumindest brauchen Sie sich nicht mehr vor dem Vampirmörder zu fürchten."
    Er wartete einen Moment bevor er zu seiner Polizeiroutine zurückkehrte. "Aber damit wir ganz sicher gehen können, benötigen wir ihre Hilfe. Sie müssten den Täter für uns eindeutig identifizieren. Vorausgesetzt natürlich, dass Sie ihn gesehen haben und sich erinnern könnten, wer Ihnen das angetan hat."
    "Ich bin dazu bereit", antwortete die blonde Frau, ohne darüber nachdenken zu müssen.
    "Ich danke Ihnen." Lohmann gab Dieter, der etwas weiter weg stand, ein Zeichen. Dieter trat zur Seite und gab den Blick auf Wolli, der ganz in Schwarz gekleidet war und mit Handschellen gefesselt an der Hauswand von zwei weiteren Polizisten bewacht wurde, frei.
    "Ja, das ist er", sagte die Frau entschlossen. Komisch, dachte sie sich, ich habe keine Angst mehr vor ihm. So, ohne seinen Umhang und der Kapuze im hellen Licht, sieht er fast schon lächerlich aus. "Ich bin mir ganz sicher."
    "Abführen!", Lohmann nickte seinem Kollegen zu und sagte dann zur jungen Frau, "Ich danke Ihnen sehr. Das war's dann wohl für den Vampirmörder."
    Als die zwei Polizisten Wolli zum Ausgang führten, wurde der Hof plötzlich von einem Blitzlichtgewitter erfasst. Reporter hatten die Gegenüberstellung und Identifizierung mitbekommen, sprangen nun vor Wolli und die Polizisten und schossen Fotos für ihre nächsten Schlagzeilen. Ein Vorbeikommen an der Journalistenmeute war vorerst nicht möglich.
    Wolli erschrak vor dem Blitzlicht und suchte Schutz hinter den breiten Rücken der Polizeibeamten. Denn Wolli hatte Angst. Unheimliche Angst. Die echten Vampire würden seine Taten nicht ungestraft lassen. Das war ihm klar. Zu sehr hatte er ihre Welt in Gefahr gebracht. Dabei hatte er doch nur einer von ihnen sein wollen. Aber sie hatten sich ihm ja verweigert. Was war ihm da übriggeblieben? Die Vampire hatten ihn nie

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