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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht. Du kannst sie nicht erreichen, und, mein Kind, du bist noch nicht bereit, ihr entgegenzutreten. Zwischen diesen Zeiten und Welten wird ihr Durst immer größer werden, den schließlich nur noch die Vernichtung der gesamten Menschheit befriedigen kann. Du wirst deine Rache bekommen, Hoyt, wenn du sie besiegst. Du wirst weit reisen und du wirst leiden. Und auch ich werde unter deinem Schmerz leiden, denn du bist mein. Glaubst du denn, dein Schicksal, dein Glück bedeuten mir nichts? Du bist mein Kind genauso wie das Kind deiner Mutter.«
    »Und was wird aus meiner Mutter, Herrin? Aus meinem Vater, meinen Schwestern und ihren Familien? Wenn ich sie nicht beschütze, sterben sie vielleicht zuerst in diesem Kampf, von dem du sprichst.«
    »Sie werden diesen Kampf überleben.« Sie breitete die Hände aus. »Deine Liebe zu deinem Blut ist Teil deiner Macht, und ich werde nicht von dir verlangen, dass du sie aufgibst. Du kannst nicht klar denken, ehe du nicht sicher bist, dass ihnen nichts passiert.«
    Sie warf den Kopf zurück und reckte die Arme mit den Handflächen nach oben. Der Boden unter Hoyts Füßen bebte leicht, und als er aufblickte, sah er Sternschnuppen am nächtlichen Himmel. Als Lichtpunkte schossen sie auf ihre Handflächen zu und zerbarsten dort wie Flammenbälle.
    Wie ein Feuerwesen stand sie da, und sein Herz schlug heftig, als sie sagte: »Geschmiedet von den Göttern, vom Licht und von der Nacht. Symbol und Schild, einfach und wahr. Diese Gaben sollen dir Vertrauen und Treue geben. Ihr Zauber wirkt, wenn Blut vergossen wurde, deins und meins.«
    Schmerz durchzuckte seine Handflächen, und er sah ihr Blut und seins in das lodernde Feuer fließen.
    »Und er soll leben für alle Zeit. Gesegnet seien die, die Morrigans Kreuz tragen.«
    Das Feuer erlosch, und die Göttin hielt Kreuze aus glänzendem Silber in den Händen.
    »Sie werden deine Familie beschützen, aber sie müssen die Kreuze immer tragen, Tag und Nacht, von der Geburt bis zum Tod. Jetzt weißt du, dass ihnen nichts geschehen kann, wenn du sie verlässt.«
    »Wenn ich es tue, verschonst du dann meinen Bruder?«
    »Du willst mit den Göttern feilschen?«
    »Ja.«
    Sie lächelte, amüsiert wie eine Mutter. »Du bist auserwählt worden, Hoyt, weil du der Richtige bist. Du wirst von hier fortgehen und dich mit den anderen zusammenschließen. Du wirst dich vorbereiten und lernen. Der Kampf wird mit Schwert und Lanze gefochten werden, mit Zähnen und Klauen, mit Witz und Hinterlist. Wenn du siegreich bist, werden die Welten wieder versöhnt sein, und du wirst alles haben, was du möchtest.«
    »Wie soll ich gegen einen Vampir kämpfen? Ich habe schon einmal versagt.«
    »Lerne und übe«, sagte sie. »Und lerne von ihrer Art. Von einem ihrer Geschöpfe. Einem, der zu dir gehört hat, bevor sie ihn genommen hat. Zuerst musst du deinen Bruder finden.«
    »Wo?«
    »Nicht nur wo, sondern wann. Blick ins Feuer, und du wirst es sehen.«
    Sie befanden sich wieder in seinem Cottage, wie er feststellte, und standen vor dem Herd.
    Die Flammen loderten auf und nahmen die Gestalt von Türmen an, von einer großen Stadt.
    Stimmen und Geräusche ertönten, wie er sie noch nie gehört hatte. Tausende von Menschen eilten Straßen entlang, die aus einer Art Stein bestanden. Und Maschinen fuhren an ihnen vorbei.
    »Was ist das für ein Ort?«, flüsterte er. »Was für eine Welt ist das?«
    »Es heißt New York, und es existiert etwa tausend Jahre später. Immer noch gibt es das Böse auf der Welt, Hoyt, aber es gibt auch die Unschuld und das Gute. Dein Bruder ist jetzt schon lange durch die Zeiten gewandert. Jahrhunderte sind vergangen. Daran solltest du denken.«
    »Ist er jetzt ein Gott?«
    »Er ist ein Vampir. Er muss dich lehren, und er muss an deiner Seite kämpfen. Ohne ihn gibt es keinen Sieg.«
    So groß, dachte er. Gebäude aus Silber und Stein, höher als jede Kathedrale. »Findet der Kampf an diesem Ort statt, in diesem New York?«
    »Man wird dir sagen, wo und wie es sein wird. Und du wirst es wissen. Und jetzt musst du gehen und dich vorbereiten. Geh zu deiner Familie und gib ihnen ihren Schutz. Dann musst du sie rasch wieder verlassen und zum Tanzplatz der Götter gehen. Du wirst all deine Fähigkeiten und meine Macht brauchen, um hindurchzukommen. Finde deinen Bruder, Hoyt. Es ist Zeit, dass ihr euch zusammentut.«
    Er erwachte am Feuer, die Decke um sich geschlungen. Und erkannte, dass es kein Traum gewesen war. Das Blut in seinen Handflächen

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