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Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition)

Titel: Grün wie die Hoffnung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ausgelöscht, was er einmal geliebt hatte. Seine impulsive, fröhliche Hälfte, während er selbst oft langweilig und zu ruhig war. Er war immer schon mehr an seinen Studien und seinen Fähigkeiten interessiert gewesen als am gesellschaftlichen Leben.
    Cian hingegen hatte das Spiel und die Kneipen, die Mädchen und Wettkampf geliebt.
    »Seine Liebe zum Leben«, murmelte Hoyt, während er arbeitete, »seine Liebe zum Leben hat ihn umgebracht. Ich habe nur das getötet, was ihn in dem Monster gefangen gehalten hat.«
    Er musste es einfach glauben.
    Als er seinen Umhang auszog, schmerzte sein gesamter Oberkörper. Seine Haut war mit Prellungen und blauen Flecken übersät, so wie sein Herz mit Trauer und Schuldgefühl. Er trug Salbe auf und begann dann heftig fluchend seine Rippen zu bandagieren. Zwei waren gebrochen, das spürte er ganz deutlich.
    Der Ritt nach Hause am kommenden Morgen würde alles andere als ein Zuckerschlecken werden.
    Er schluckte den Trank und humpelte zum Feuer, auf das er Torf gab, sodass die Flammen rot aufleuchteten. Er kochte Tee und wickelte sich in eine Decke. So saß er am Herd, trank von Zeit zu Zeit einen Schluck und grübelte.
    Er war von Geburt an mit einer Gabe gesegnet und hatte schon als Kind danach gestrebt, sich ihrer würdig zu erweisen. Oft hatte er sich von allen zurückgezogen und für sich allein studiert und geübt.
    Cians Macht war nicht so ausgeprägt, aber Hoyt erinnerte sich auch daran, dass er nie so eifrig gelernt und geübt hatte. Letztendlich hatte Cian mit der Magie nur gespielt und sich und andere damit erheitert.
    Und manchmal hatte er Hoyt sogar überredet, mit ihm gemeinsam irgendetwas Albernes anzustellen. Einmal hatten sie den Jungen, der ihre kleine Schwester in den Schlamm geschubst hatte, in einen langohrigen, iahenden Esel verwandelt.
    Wie Cian gelacht hatte. Anschließend hatte Hoyt drei Tage lang panisch daran gearbeitet, den Zauber zurückzunehmen, während sich Cian keinen Deut darum geschert hatte.
    Er war doch der geborene Esel. Wir haben ihm nur seine wahre Gestalt gegeben.
    Mit zwölf Jahren war Cian wesentlich mehr an Schwertern als an Zaubersprüchen interessiert. Und das war für ihn auch das Beste, dachte Hoyt, als er seinen bitteren Tee trank. Die Zauberei hatte er verantwortungslos betrieben, mit dem Schwert hingegen war er ein wahrer Zauberer gewesen. Letztendlich jedoch hatte ihn weder das Schwert noch die Magie gerettet.
    Er lehnte sich zurück. Trotz des warmen Feuers war er völlig durchgefroren. Der Sturm hatte nachgelassen, rüttelte aber immer noch an dem Dach seines Cottages und heulte durch den Wald, in dem es stand.
    Aber sonst hörte er nichts Bedrohliches. Ungestört konnte er seinen Gedanken und Erinnerungen nachhängen.
    Er hätte an jenem Abend mit Cian ins Dorf gehen sollen. Aber er hatte gearbeitet, und ihm war nicht der Sinn nach Ale, nach den Gerüchen und Geräuschen in einer Taverne oder nach Menschen gewesen.
    Er hatte keine Frau gewollt, Cian jedoch immer.
    Aber wenn er mitgegangen wäre, wenn er einen einzigen verdammten Abend lang seine Arbeit hätte ruhen lassen, dann wäre Cian noch am Leben. Sie beide gemeinsam hätte der Dämon nicht überwältigen können. Dank seiner Gabe hätte er bestimmt gespürt, was sie für ein Geschöpf war, trotz ihrer Schönheit und ihres Auftretens.
    Wenn sein Bruder bei ihm gewesen wäre, wäre Cian niemals mit ihr gegangen. Und ihre Mutter bräuchte jetzt nicht zu trauern. Das Grab wäre nie gegraben worden, und – bei den Göttern – die Kreatur, die sie begraben hatten, wäre nie wieder aufgetaucht.
    Hätte er die Zeit zurückdrehen können, würde er all seine Fähigkeiten aufgeben, ihnen abschwören, um noch einmal den Moment zu erleben, in dem er seine Arbeit hätte liegen lassen, um seinen Bruder zu begleiten.
    »Was nützen mir alle meine Fähigkeiten denn schon? Wozu sind sie gut? Warum verfügt man über magische Kräfte, wenn man noch nicht einmal das Wichtigste im Leben retten kann? Verflucht seien sie.« Er warf seinen Becher durch den kleinen Raum. »Verflucht sollen sie sein, die Götter und Feen. Er war unser Licht, und ihr habt ihn in die Dunkelheit gestoßen.«
    Sein ganzes Leben lang hatte Hoyt getan, was von ihm erwartet wurde. Er hatte sich Hunderte kleiner Freuden versagt, um sich ganz seiner Kunst zu widmen. Und jetzt hatten die, die ihm diese Gabe, diese Macht verliehen hatten, sich abgewendet, als ihm sein Bruder genommen wurde?
    Und nicht etwa in der

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