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Grüne Magie

Grüne Magie

Titel: Grüne Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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er nachgerade tollkühn handelt.«
    »Der Mensch namens Gerald McIntyre war sein Onkel«, bemerkte Misthemar. »McIntyre flehte, und wir erfüllten seinen Wunsch. Vielleicht sollten wir auch Howard Fair gegenüber nachgeben.«
    Voller Unbehagen öffnete Jaadian die eine Hand, und ein Funkenregen aus smaragdgrünem Feuer stob davon. »Die Ereignisse üben von allen Seiten Druck auf uns aus. Ich sehe mich außerstande, in dieser Beziehung etwas zu unternehmen.«
    »Auch mir würde es nicht gefallen, eine Tragödie herbeizuführen.«
    Eine Bedeutungseinheit schwebte zu ihnen empor. »Eine Störung inmitten der Spiraltürme! Eine Raupe aus Glas und Metall kam herangekrochen. Sie stieß elektrische Augen in die Portinone und brach das Ei der Unschuld auf. Howard Fair ist die Ursache.«
    Jaadian und Misthemar berieten sich mit grimmigem Unwillen. »Nun gut, wir machen uns beide auf den Weg. Eine solche Pflicht erfordert nicht nur eine Seele, sondern dergleichen zwei.«
    Sie begaben sich auf die Erde und fanden Howard Fair in einer Cocktailbar. Er saß dort in einer Nische und sah zu den beiden Fremden auf. Einer von ihnen fragte: »Dürfen wir Ihnen Gesellschaft leisten?«
    Fair musterte die Männer. Beide waren in unauffällig wirkende Anzüge gekleidet und trugen Kaschmirmäntel über den Armen. Howard bemerkte, daß ihre Fingernägel grün glänzten.
    Höflich stand Fair auf. »Bitte, setzen Sie sich!«
    Die grünen Geister hängten ihre Mäntel auf und nahmen ebenfalls in der Nische Platz. Fair sah sie beide nacheinander an und wandte sich dann an Jaadian. »Hatte ich nicht das Vergnügen, Sie vor einigen Wochen kennenzulernen?«
    Jaadian nickte. »Sie haben meinen Rat nicht beherzigt.«
    Fair zuckte mit den Schultern. »Sie forderten mich dazu auf, unwissend zu bleiben, mich mit Dummheit und Inkompetenz abzufinden.«
    »Und was ist daran so schlimm?« fragte Jaadian freundlich. »Sie sind ein Primitiver in einer primitiven Welt. Und trotzdem: In dieser Sphäre gibt es nur sehr wenige Leute, die sich mit Ihren Leistungen messen könnten.«
    Dem pflichtete Fair bei, und er lächelte schief. »Doch Wissen bewirkt das Verlangen nach weiteren Erkenntnissen. Und kann das Streben nach Einsichten schaden?«
    Misthemar, der lebhaftere der beiden Geister, erwiderte aufgebracht: »Ob das Bestreben, zu Einsichten zu gelangen, schaden kann? Denken Sie nur an Ihr tönernes Ungeheuer! Es verdreckte einen vierzig Meilen langen Bereich zartester Kunst, all das, was in zehn Millionen Jahren geschaffen wurde. Und dann Ihre Raupe! Sie zerstörte unsere Säulen aus verzierter Milch, unsere Traumtürme, und sie beschädigte die Nervenstränge, die für unsere Bedeutungseinheiten die Funktion von Schienen erfüllen.«
    »Das tut mir schrecklich leid«, antwortete Fair. »So etwas lag nicht in meiner Absicht.«
    Die Geister nickten. »Doch offenbar ist Ihre Entschuldigung keine Garantie dafür, daß sich solche Geschehnisse nicht wiederholen.«
    Fair griff nach seinem Glas und hob es. Ein Kellner trat an den Tisch heran und wandte sich an die beiden Geister. »Möchten Sie ebenfalls etwas?«
    Jaadian bestellte mit kohlensaurem Kalk angesetztes Wasser, und Misthemar folgte seinem Beispiel. Fair hingegen entschied sich für einen Whisky mit Soda.
    »Was erhoffen Sie sich durch jene Aktivität?« erkundigte sich Misthemar. »Zerstörerische Streifzüge nützen Ihnen nichts.«
    Das bestätigte Fair. »Tatsächlich konnte ich dadurch nur wenig in Erfahrung bringen. Doch ich habe wundervolle Dinge gesehen. Und ich bin mehr denn je dazu entschlossen, weitere Erkenntnisse zu gewinnen.«
    Mit finsteren Mienen starrten die beiden grünen Geister auf die Blasen in ihren Gläsern. Nach einer Weile seufzte Jaadian tief. »Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, Ihnen Mühe und uns Scherereien zu ersparen. Sagen Sie uns einmal ganz offen, welche Vorteile Sie sich von der grünen Magie versprechen.«
    Fair lächelte und lehnte sich in dem Sessel aus rotem Kunstleder zurück. »Ich erhoffe mir viele Dinge. Längeres Leben, die Möglichkeit, mich in der Zeit zu bewegen, assoziatives Gedächtnis, verbesserte Wahrnehmung, mit einem optischen Sinn, der sich auf das ganze Spektrum erstreckt. Ich wünsche mir physische Ausstrahlungskraft, körperlichen Magnetismus, ein jugendliches Erscheinungsbild, ein stabiles und athletisches Leistungsvermögen… Dann gibt es da noch einige andere Dinge, die bisher jedoch auf eine rein spekulative Natur beschränkt sind, zum

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