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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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diesem Zusammenhang die Dinosaurier als Beispiel genannt hat.«
    »Das gibt’s doch gar nicht!« staunte Harlan. »So viel also zu der Asteroid- oder Kometentheorie.«
    »Hat Beau erwähnt, woran die Lebewesen gestorben sind?« fragte Sheila. »Was die konkrete Todesursache war?«
    »Ich glaube nicht, daß er Cassy das erzählt hat«, erwiderte Pitt. »Zumindest hat sie nichts davon gesagt. Aber ich frage sie später.«
    »Es könnte äußerst wichtig für uns sein«, sagte Sheila und starrte gedankenversunken ins Leere. Ihr Hirn arbeitete auf Hochtouren. »Und Sie sagen, daß das Virus wahrscheinlich vor drei Milliarden Jahren auf der Erde gelandet ist?«
    »So hat Cassy es mir erzählt.«
    »Was geht Ihnen durch den Kopf?« wollte Harlan wissen.
    »Haben wir hier im Labor anaerobe Bakterien?« fragte Sheila.
    »Selbstverständlich«, erwiderte Harlan.
    »Dann lassen Sie uns welche holen!« rief Sheila. Sie war plötzlich ganz aufgeregt. »Wir infizieren sie mit dem aktivierenden Protein.«
    »Gut«, willigte Harlan ein und stand auf. »Aber was haben Sie vor? Warum wollen Sie Bakterien haben, die ohne Sauerstoff gedeihen?«
    »Tun Sie mir einfach den Gefallen«, entgegnete Sheila. »Schaffen Sie die Bakterien her! Dann kann ich unterdessen noch mehr von dem aktivierenden Protein präparieren.«
     
    Beau riß die Tür auf, die vom Wohnzimmer auf die Terrasse führte und ging nach draußen. Alexander folgte ihm. »Bitte, Beau!« redete Alexander auf ihn ein. »Gehen Sie jetzt nicht weg! Wir brauchen Sie hier.«
    »Sie haben ihr Auto gefunden«, entgegnete Beau. »Sie muß sich in der Wüste verirrt haben. Nur ich kann sie finden. Inzwischen muß sie auf bestem Wege sein, eine von uns zu werden.« Er ging die von der Terrasse auf den Rasen führende Treppe hinab und steuerte auf den wartenden Hubschrauber zu. Alexander blieb ihm dicht auf den Fersen.
    »Diese Frau kann doch unmöglich so wichtig sein!« rief Alexander. »Sie können sich jede beliebige Frau nehmen. Das ist nun wirklich nicht der Zeitpunkt, uns mit dem Gateway allein zu lassen. Wir haben noch nicht einmal getestet, was passiert, wenn wir sämtliche Steuergitter unter Strom setzen. Was ist, wenn wir nicht rechtzeitig fertig werden?« Beau drehte sich um. Seine schmalen Lippen waren vor Wut noch dünner geworden.
    »Diese Frau macht mich wahnsinnig. Ich muß sie finden. Ich bin so schnell wie möglich zurück. Solange müssen Sie ohne mich auskommen.«
    »Warum warten Sie nicht bis morgen?« insistierte Alexander. »Nach der Landung können Sie in aller Ruhe nach ihr suchen.«
    »Wenn sie sich in der Wüste verirrt hat, ist sie morgen tot«, erwiderte Beau. »Meine Entscheidung ist unumstößlich.«
    Beau drehte sich um und eilte zum Hubschrauber. Auf den letzten Metern mußte er sich ducken, um den Rotorblättern auszuweichen. Er kletterte auf den Platz neben dem Piloten, begrüßte mit einem Nicken den hinten sitzenden Vince und gab dem Piloten durch ein Handzeichen zu verstehen, daß er abheben solle.
     
    »Wie lange ist es jetzt her?« fragte Sheila.
    »Etwa eine Stunde«, erwiderte Harlan.
    »Das sollte eigentlich reichen«, stellte Sheila ungeduldig fest. »Eine unserer ersten Erkenntnisse war, daß das aktivierende Protein unwahrscheinlich schnell wirkt, sobald es von einer Zelle aufgenommen wurde. Ich denke, wir sollten der Kultur jetzt eine kleine Dosis Röntgenstrahlen verabreichen.« Harlan sah Sheila von der Seite an.
    »Langsam dämmert es mir, was in Ihrem Kopf vorgeht«, sagte er. »Sie behandeln das Virus wie ein Provirus, was es ja auch ist. Und jetzt wollen Sie es aktivieren, indem Sie seine latente Phase beenden und es in seine aggressive Form verwandeln. Aber warum nehmen Sie dafür anaerobe Bakterien? Warum darf kein Sauerstoff an die Kultur?«
    »Warten wir ab, was passiert«, erwiderte Sheila. »Danach erkläre ich es Ihnen. Drücken Sie die Daumen! Das könnte der Durchbruch sein. Vielleicht haben wir die Achillesferse unserer außerirdischen Gegner entdeckt.«
    Sie verabreichten der infizierten Bakterienkultur die entsprechende Dosis Röntgenstrahlen, ohne dabei deren Kohlendioxydatmosphäre in Mitleidenschaft zu ziehen. Sheilas Hände zitterten vor Aufregung, als sie gemeinsam die Objektträger für das Rasterelektronenmikroskop präparierten. Sie wünschte sich von ganzem Herzen, daß sie kurz vor einer wichtigen Entdeckung standen.
     
    An der verlassenen Tankstelle trat Beau so kräftig gegen die Tür, daß die Scharniere

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