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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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er zu würgen begann. Ein paar Sekunden später wurde ihm schwarz vor Augen, und er wurde von einer Reihe schnell aufeinanderfolgender, tödlich verlaufender Anfälle geschüttelt.

 
     
    Kapitel 5
    2.10 Uhr
    F ür ein Studentenapartment war die Wohnung von Cassy und Beau ziemlich luxuriös und groß, und da sie im ersten Stock lag, bot sie sogar einen passablen Ausblick. Sowohl Cassys als auch Beaus Eltern hatten Wert darauf gelegt, daß ihre Kinder in einer anständigen Umgebung lebten. Deshalb waren sie bereit gewesen, ihre monatlichen Unterhaltszahlungen entsprechend anzuheben, als die beiden beschlossen hatten, aus dem Studentenwohnheim auszuziehen. Die elterliche Großzügigkeit hatten Cassy und Beau sich unter anderem dadurch verdient, daß sie hervorragende akademische Leistungen erbrachten.
    Die beiden hatten die Wohnung vor acht Monaten gefunden und sie gemeinsam gestrichen und eingerichtet. Die Möbel waren größtenteils aus Second-Hand-Läden, die Vorhänge umfunktionierte Bettlaken.
    Das Schlafzimmerfenster ging nach Osten, was vor allem dann nicht gerade angenehm war, wenn die Morgensonne direkt hineinschien. Jedenfalls lud es nicht dazu ein, lange zu schlafen. Doch mitten in der Nacht, kurz nach zwei, war es ziemlich dunkel. Das einzige in den Raum fallende Licht kam von einer Straßenlaterne auf dem Parkplatz.
    Cassy und Beau lagen im Tiefschlaf. Cassy lag auf der Seite, Beau auf dem Rücken. Wie immer hatte Cassy sich in regelmäßigen Abständen von einer Seite auf die andere gedreht, Beau hingegen hatte sich überhaupt nicht bewegt. Genau wie am Nachmittag im Medical Center hatte er völlig reglos auf dem Rücken geschlafen. Um exakt zehn nach zwei begannen Beaus geschlossene Augen zu glühen. Das gleiche geschah mit dem Radiumzifferblatt eines alten, aufziehbaren Weckers, den Cassy von ihrer Großmutter geerbt hatte. Seine Augen glühten von Minute zu Minute stärker und gingen plötzlich auf. Beide Pupillen waren so erweitert wie am Nachmittag seine rechte. Seine Augen strahlten so hell, als wären sie selbst eine Lichtquelle. Als sie einen gewissen Helligkeitsgrad erreicht hatten, wurde das Leuchten allmählich schwächer, bis die Pupillen wieder schwarz waren wie immer. Dann verengte sich auch die Iris in beiden Augen und nahm wieder ihre normale Größe an. Beau blinzelte ein paarmal und stellte fest, daß er wach war. Langsam richtete er sich auf. Ähnlich wie beim Aufwachen im Krankenhaus war er im ersten Augenblick etwas orientierungslos. Er ließ den Blick durch den Raum schweifen und registrierte schnell, wo er war. Er hob die Hände und musterte sie gründlich, er bewegte jeden einzelnen Finger. Irgendwie fühlten sich seine Hände anders an, aber er konnte beim besten Willen nicht erklären, wie. Eigentlich nahm er seinen ganzen Körper anders wahr als sonst.
    Er tastete nach Cassy und schüttelte sie sanft an der Schulter. Sie rollte sich auf den Rücken und sah ihn unter schweren Lidern hervor an. Als sie registrierte, daß er neben ihr saß, richtete sie sich ebenfalls auf.
    »Was ist los?« fragte sie mit krächzender Stimme. »Ist alles okay mit dir?«
    »Mir geht’s wunderbar«, erwiderte Beau. »Kein Husten mehr?«
    »Bis jetzt nicht. Mein Hals tut auch nicht mehr weh.«
    »Und warum hast du mich dann geweckt? Soll ich dir was holen?«
    »Nein«, erwiderte Beau. »Ich glaube, ich sollte dir etwas zeigen. Komm mal mit!«
    Er stand auf und ging auf Cassys Seite. Dort nahm er sie bei der Hand und zog sie hoch.
    »Du willst mir jetzt etwas zeigen?« fragte sie ungläubig und warf einen Blick auf die Uhr. »Ja, jetzt sofort«, erklärte Beau und führte sie ins Wohnzimmer. Er trat durch die Schiebetür auf den Balkon hinaus, und gab ihr ein Zeichen, ihm zu folgen.
    »So kann ich doch nicht auf den Balkon gehen«, sagte sie. »Ich bin nackt.«
    »Nun komm schon!« drängte Beau. »Hier sieht uns doch niemand. Es dauert nur einen Augenblick, und wenn du jetzt nicht kommst, verpaßt du alles.«
    Cassy war hin- und hergerissen. Im Halbdunkel konnte sie Beaus Gesichtsausdruck nicht erkennen, aber seine Stimme klang ziemlich ernst. Trotzdem schoß ihr der Gedanke durch den Kopf, daß er sie nur an der Nase herumführen wollte. »Hoffentlich ist es etwas Interessantes«, warnte sie ihn, bevor sie schließlich auf den Balkon hinaustrat. Die Nachtluft war ziemlich kalt, und Cassy verschränkte die Arme, um sich ein wenig zu wärmen. Trotzdem bekam sie eine Gänsehaut.
    Beau trat hinter

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