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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Zur Demonstration formte sie mit Daumen und Zeigefinger einen Ring mit einem Durchmesser von etwa vier Zentimetern.
    »Cassy!« stöhnte Pitt.
    »Reg dich nicht auf!« sagte Cassy. »Wir haben doch nichts zu verlieren, aber wir können einen großen Schritt vorankommen.«
    »Von was für einer schwarzen Scheibe reden Sie?« wollte Sheila wissen.
    »Da haben wir den Salat«, grummelte Pitt und verdrehte die Augen.
    »Ich nehme an, Sie meinen eine schwarze Scheibe, die einen flachen Boden hat mit einer Art Kuppe, und am Rand mit kleinen abgerundeten Hubbein versehen ist.«
    »Ganz genau«, entgegnete Cassy.
    »Kurz bevor er diesen Anfall bekam, hat er mir eine ganze Reihe von den Dingern gezeigt.«
    Cassy sah Pitt triumphierend an. Seine leicht gequälte Miene hatte sich schlagartig aufgehellt und verriet jetzt brennendes Interesse.
    »Hat Ihr Kollege womöglich auch erwähnt, daß ihn eine dieser Scheiben gestochen hat?« fragte Pitt. »Ja«, antwortete Jesse. »Er sagte, sogar mehrmals. Allerdings war ihm völlig unklar, wie er sich an den Dingern hatte verletzen können. Er hat sie nämlich gründlich untersucht und nirgends eine scharfe Kante entdeckt. Und wissen Sie, was mir dabei noch einfällt? Captain Hernandez, mein Vorgesetzter, ist auch von so einer Scheibe gestochen worden.«
    »Vielleicht erklärt mir mal einer, was es mit diesen Scheiben auf sich hat«, schaltete Sheila sich in das Gespräch ein.
    »Wir haben vor vier Tagen zum ersten Mal eine entdeckt«, erklärte Cassy. »Eigentlich hat Beau sie gefunden. Sie lag auf einem Parkplatz, und Beau hat sie aufgehoben.«
    »Sie lag im Kies«, fügte Pitt hinzu. »Wir hatten keine Ahnung, was das komische Ding darstellen sollte. Ich dachte zuerst, es wäre irgendein Teil, das von Beaus Auto abgebrochen ist.«
    »Kurz darauf hat Beau plötzlich ›Au‹ gesagt, und behauptet, daß ihn die Scheibe gestochen hat«, sagte Cassy. »Und ein paar Stunden später hatte er die Grippe.«
    »Ich hatte diese Scheibe schon wieder ganz vergessen«, fuhr Pitt fort, »bis ich hier ein kleines Mädchen mit Grippesymptomen aufgenommen habe, das mir erzählt hat, es sei von einem schwarzen Stein gebissen worden.«
    »Und gestern abend haben wir etwas beobachtet, das uns wirklich nachdenklich gemacht hat«, erklärte Cassy. Sie beschrieb Sheila und Jesse, was sie auf dem Markt gesehen hatten und erwähnte sogar das schwache blaue Glühen, das sie und Pitt gesehen zu haben glaubten.
    Als Cassy fertig war, sagte für eine Weile niemand etwas. Schließlich schürzte Sheila die Lippen und atmete tief durch.
    »Das klingt alles ziemlich verrückt, und wie ich schon einmal sagte - unter normalen Umständen würde ich Sie beide zum Psychiater schicken. Aber inzwischen bin ich soweit, nahezu jeder verrückten Idee auf den Grund zu gehen.«
    »Eins interessiert mich«, schaltete sich Jesse wieder ein. »Weiß Beau eigentlich, daß er sich anders verhält als sonst?«
    »Angeblich nicht«, erwiderte Cassy. »Obwohl ich es kaum glauben kann, denn er tut Dinge, die er noch nie zuvor getan hat.«
    »Dem kann ich nur zustimmen«, bestätigte Pitt. »Vor einer Woche fand er es noch unmöglich, daß sich Leute in der Stadt große Hunde halten, jetzt hat er sich plötzlich selber einen angeschafft. «
    »Und dann auch noch, ohne vorher mit mir darüber zu reden«, fügte Cassy hinzu. »Dabei leben wir zusammen. Aber warum fragen Sie?«
    »Es wäre wichtig zu wissen, ob die Infizierten sich bewußt verstellen«, erklärte Sheila. »Wir müssen sehr vorsichtig vorgehen. Als erstes sollten wir uns eine von diesen schwarzen Scheiben besorgen.«
    »Wir können ja noch einmal auf den Markt gehen«, schlug Pitt vor.
    »Ich könnte uns auch eine aus der Asservatenkammer holen«, sagte Jesse.
    »Lassen Sie es uns auf beiden Wegen versuchen«, empfahl Sheila. Sie nahm zwei Visitenkarten aus ihrer Schreibtischschublade und schrieb ihre private Telefonnummer auf die Rückseite. Eine reichte sie Jesse, die andere gab sie Pitt.
    »Wer zuerst eine von diesen schwarzen Scheiben auftreibt, ruft mich an. Ansonsten gilt absolutes Stillschweigen. Es scheint mir genau die Art Geschichte zu sein, die eine Massenpanik hervorruft, falls auch nur etwas Wahres daran sein sollte.« Bevor sie aufbrachen gab Pitt Sheila und Jesse die Telefonnummer der Wohnung seines Cousins und sagte, daß er und Cassy dort zu erreichen seien. Cassy warf ihm einen fragenden Blick zu, doch sie widersprach ihm nicht.
    »Weißt du noch, wo der

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