Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
Nacken.
     
    »In dieser Straße ist es«, sagte Pitt. Er saß im Wagen der Seilers und dirigierte Nancy zu dem Apartment seines Cousins, wo sie sich an diesem Abend alle treffen wollten. Sheila hatte auf der Rückbank Platz genommen. Auf ihrem Schoß lag ein Stapel Papier. Es war bereits dunkel, und die Straßenlampen waren eingeschaltet. Als sie sich den Gartenanlagen des Gebäudekomplexes näherten, drosselte Nancy die Geschwindigkeit. »Heute abend sind ganz schön viele Leute unterwegs«, stellte sie fest.
    »Sie haben recht«, stimmte Pitt ihr zu. »Hier ist so viel los wie mittags in der Innenstadt. Dabei ist es Abend, und wir sind in einem Vorort.«
    »Bei den Hundebesitzern kann ich ja noch verstehen, daß sie unterwegs sind«, sagte Sheila. »Aber warum laufen all diese anderen Leute hier herum?«
    »Es ist wirklich seltsam«, entgegnete Pitt ratlos. »Was soll ich jetzt machen?« fragte Nancy. Sie waren fast da. »Fahren Sie noch einmal um den Block«, schlug Sheila vor. »Mal sehen, ob sie uns bemerkt haben.« Nancy folgte ihrem Rat. Als sie wieder an derselben Stelle angelangt waren, schien keiner der vielen Fußgänger in ihre Richtung zu sehen. »Gehen wir einfach«, sagte Sheila.
    Nancy parkte, und sie stiegen aus. Pitt ließ die beiden Frauen vorausgehen. Als er den Eingang erreichte, waren sie bereits im Treppenhaus und eilten nach oben. Er drehte sich noch einmal um und sah in Richtung Straße. Auf dem Weg zum Haupteingang hatte er das Gefühl gehabt, beobachtet zu werden. Doch jetzt schien sich keiner für ihn zu interessieren; niemand sah in seine Richtung.
    Er klopfte an die Wohnungstür und strahlte über das ganze Gesicht, als Cassy öffnete, so erleichtert war er, sie wiederzusehen. »Wie ist es gelaufen?«
    »Nicht besonders gut«, gestand Cassy. »Hast du Beau gesehen?«
    »Ja, aber laß uns lieber später darüber reden.«
    »Okay«, willigte Pitt ein, obwohl er sich wirklich Sorgen machte. Cassy schien ziemlich bedrückt, daran bestand kein Zweifel. Er folgte ihr ins Wohnzimmer. »Ich bin froh, daß wir jetzt hier sind«, begann Eugene. Er hatte den obersten Knopf seines Kambrikhemdes geöffnet und auch seine Strickweste ein wenig gelockert. Mit seinen aufmerksamen Augen nahm er jeden der Anwesenden ins Visier. Im krassen Gegensatz zu seiner eher gelangweilten und etwas herablassenden Art am Abend zuvor schienen seine Nerven heute aufs Äußerste gespannt.
    Jesse, Nancy und Sheila hatten schon am Tisch Platz genommen. In der Mitte des Tisches stand der Tupperbehälter mit den beiden schwarzen Scheiben, daneben hatte Jonathan die Kartoffelchips plaziert. Jonathan hielt sich in der Nähe des Fensters auf und sah hin und wieder nach draußen. Pitt und Cassy setzten sich zu den anderen.
    »Da draußen laufen scheißviele Leute herum«, stellte Jonathan fest.
    »Jonathan!« ermahnte Nancy ihren Sohn. »Achte auf deine Worte!«
    »Ist uns auch aufgefallen«, sagte Sheila. »Aber sie haben uns vollkommen ignoriert.«
    »Darf ich jetzt um Ihre Aufmerksamkeit bitten?« sagte Eugene ungeduldig. »Ich hatte heute, gelinde gesagt, einen ziemlich interessanten Tag. Carl und ich haben diese schwarze Scheibe mit allen nur erdenklichen Instrumenten beschossen und bearbeitet. Sie ist aus einem unglaublich harten Material.«
    »Wer ist Carl?« fragte Sheila.
    »Ein Doktorand, der mir assistiert«, erwiderte Eugene. »Ich dachte, wir hätten uns geeinigt, keine weiteren Leute einzuweihen«, wandte Sheila ein. »Zumindest bis wir wissen, womit wir es eigentlich zu tun haben.«
    »Carl ist okay«, entgegnete Eugene. »Aber Sie haben recht. Vielleicht hätte ich die Analyse allein vornehmen sollen. Ich muß gestehen, daß ich die Sache zunächst nicht so richtig ernst genommen habe. Doch inzwischen habe ich meine Meinung gründlich geändert.«
    »Was haben Sie herausgefunden?« fragte Sheila. »Die Scheibe ist aus keinem natürlichen Material«, erwiderte Eugene. »Sie ist aus einer Art Polymer hergestellt. Eigentlich wirkt sie fast wie aus Keramik, aber um richtige Keramik handelt es sich auch nicht. Wir haben nämlich auch einen metallischen Bestandteil entdeckt.«
    »Es ist sogar Diamant mit drin«, warf Jesse ein. Eugene nickte. »Wir haben Diamant, Silikon und eine Metallart entdeckt, die wir noch nicht bestimmen konnten.«
    »Und was soll uns das sagen?« fragte Cassy. »Ich will damit sagen, daß die Scheibe aus einer Substanz besteht, die wir mit unseren derzeitigen Kapazitäten unmöglich herstellen

Weitere Kostenlose Bücher