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Grünes Gift

Titel: Grünes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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in Beaus Augen.
    »Bitte!« flehte er. »Schließ dich uns an!« Doch Cassy ließ sich auch durch diesen unerwarteten Gefühlsausbruch nicht umstimmen und flüchtete durch einen der Laubengänge zum anderen Ende des Hauses. Plötzlich stand die Frau neben Beau, die Cassy auf der Treppe abgefangen hatte. Während er sich mit Cassy unterhalten hatte, war sie diskret zur Seite getreten. Jetzt sah sie ihn an und deutete mit dem Kopf in die Richtung, in die Cassy abgehauen war.
    Beau verstand die Geste sofort. Sie wollte wissen, ob sie jemanden hinter Cassy herschicken sollte. Beau zögerte. Er war hin- und hergerissen. Schließlich schüttelte er den Kopf und ging wieder zu den am Tisch sitzenden Männern und Frauen.
     
    Jonathan hatte alle Sachen gefunden, die auf seinem Einkaufszettel standen. Gerade hatte er ein paar Flaschen Cola in den Einkaufswagen gestellt und war jetzt auf der Suche nach seinen Lieblings-Kartoffelchips, als er kurz vor der Fleischabteilung mit Candees Einkaufswagen zusammenstieß.
    »Candee!« platzte er heraus. »Wo bist du die ganze Zeit gewesen? Ich habe schon zwanzigmal bei dir angerufen.«
    »Hi!« entgegnete Candee gutgelaunt. »Bin ich froh, dich zu sehen! Ich habe dich so vermißt!«
    »Wirklich?« fragte Jonathan, während er registrierte, wie fabelhaft seine Freundin aussah. Sie trug einen engen Minirock und einen Body, der jede Kurve ihres wohlgeformten und geschmeidigen Körpers betonte.
    »Klar«, entgegnete Candee. »Ich habe total oft an dich gedacht.«
    »Warum warst du denn nicht in der Schule?« fragte Jonathan. »Ich habe dich überall gesucht.«
    »Ich habe auch nach dir gesucht«, sagte Candee. Jonathan schaffte es mit einiger Mühe, seinen Blick von Candees Kurven abzuwenden und ihr hübsches Gesicht zu betrachten. Plötzlich stutzte er. Candee lächelte ihn an, doch irgend etwas stimmte nicht an ihrem Lächeln. Er konnte allerdings nicht genau sagen, was.
    »Ich wollte dir noch sagen, daß ich mich geirrt habe«, erklärte sie. »Meine Eltern benehmen sich gar nicht komisch.« Bevor Jonathan auf diese schockierende Äußerung etwas erwidern konnte, bogen plötzlich Candees Eltern um die Ecke und stellten sich hinter ihre Tochter. Stan, der Vater, legte seine Hände auf ihre Schultern und strahlte über das ganze Gesicht.
    »Ist meine Kleine nicht reizend?« fragte er mit stolzgeschwellter Brust. »Und überdies hat sie auch noch Ovarien, in denen sich nur gute und gesunde Gene befinden.« Candee sah zu ihrem Vater und warf ihm einen bewundernden Blick zu.
    Jonathan mußte wegsehen. Ihm wurde plötzlich speiübel. Diese Menschen gehörten eindeutig in den Zoo. »Wir haben dich in letzter Zeit vermißt«, sagte Candees Mutter. »Komm doch heute abend zu uns. Wir haben ein Meeting, aber wir werden euch bestimmt nicht daran hindern, ein paar schöne Stunden miteinander zu verbringen.«
    »Klingt super«, entgegnete Jonathan. Er war leicht in Panik, denn Joy hatte sich neben ihn gestellt und ihn zwischen sich und dem Regal eingekeilt. Candee und ihr Vater blockierten den Fluchtweg nach vorne.
    »Dann können wir also heute abend mit dir rechnen?« fragte Joy.
    Jonathan warf noch einmal einen schnellen Blick auf Candees Gesicht. Ihr Lächeln hatte sich nicht verändert, und jetzt wurde ihm auch klar, was daran nicht stimmte. Es wirkte aufgesetzt. So lächelte jemand nur, wenn man sich krampfhaft einredete, ein freundliches Gesicht machen zu müssen. Die wirklichen Gefühle spiegelten ein solches Grinsen nicht wider. »Ich muß noch Hausaufgaben machen«, erwiderte er und ging mit seinem Einkaufswagen einen Schritt zurück. Joy warf einen Blick in seinen Wagen. »Du hast deine Karre ja ganz schön vollgeladen. Habt ihr etwa auch ein Meeting bei euch zu Hause? Vielleicht sollten wir einfach alle zu euch kommen.«
    »Nein«, entgegnete Jonathan schnell. »Wir erwarten keinen Besuch. Wirklich nicht. Ich habe nur ein bißchen Knabberzeug für einen gemütlichen Fernsehabend zusammengesucht.« Plötzlich schoß ihm der Gedanke durch den Kopf, daß sie womöglich von der Existenz der kleinen, gegen das Virus kämpfenden Gruppe wußten.
    Ein letzter Blick auf die grinsenden Taylors jagte ihm einen derartigen Angstschauer über den Rücken, daß er Hals über Kopf Reißaus nahm. Er zerrte seinen Einkaufswagen herum und rief ihnen über die Schulter hinweg zu, daß er schnell weg müsse. Dann stürmte er auf eine der Kassen zu. Im Gehen spürte er die Augen der Taylors in seinem

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