Gruft der Piraten
Kapitän Nemo und den Busfahrer. Jetzt ahne ich auch, woher das Klopfen kam. Die haben wahrscheinlich den schmalen Eingang oben aufgemeißelt, damit sie durchpassen.« Miller hob eine Fackel auf und hielt sie in die Luft.
»Hallo, hört ihr mich? Ich weiß, dass ihr Jungs hier drin seid. Wir haben euch von der Nautilus auf der Steilküste gesehen. Ihr hättet eure Fahrräder nicht an der Straße abstellen sollen. So war es für uns ein Kinderspiel, den Höhleneingang zu entdek-ken. Weiß der Teufel, wie ihr das alles rausgefunden habt. Egal. Und jetzt zeigt euch! Wenn ihr nicht freiwillig kommt, müssen wir euch holen. Was ist?« Die drei ??? hielten die Luft an. »Na schön. Wie ihr wollt. Dann spielen wir eben ein bisschen Verstecken. Hu hu … wo seid ihr?« Kapitän Nemo und der Busfahrer folgten ihm.
»Kannst du sie noch sehen?«, flüsterte Bob in Justus’ Ohr.
»Nein, sie sind um die Ecke gegangen. Gleich müssten sie das Lager entdecken.« Justus lag mit seiner Vermutung richtig. Aus der Ferne war plötzlich die Stimme von Miller zu hören. »Guckt euch das an! Strandpiraten … Ich hab es immer gewusst.« Wenig später schienen die drei Männer auch das Gold entdeckt zu haben. Sie schrien vor Begeisterung und ihr gieriges Brüllen hallte wie ein Gewitter von den Felswänden zurück.
»Das ist unsere Chance«, zischte Bob. »Los, schnell zum See und nichts wie weg hier.« Blitzschnell zwängten sich die drei ??? aus der Felsnische und krabbelten zurück über die Felsbrocken. Dabei kamen einige der Steine ins Rollen und polterten krachend auf den Boden. »Was war das?«, hörte man Kapitän Nemo rufen. »Wenn das nicht unsere drei kleinen Froschmänner sind. Los, die schnappen wir uns.« Justus, Peter und Bob sprangen kopfüber ins Wasser.
»Ich hör sie kommen«, prustete Peter und schwamm auf den Tunnel zu. Dann hangelten sich alle drei am Seil zurück und zogen sich auf der anderen Seite ans Ufer. Auf einem Felsvorsprung stand eine starke Lampe und leuchtete den Raum aus. Die drei Männer hatten sie anscheinend dort stehen gelassen. Bob nahm die Lampe und rannte zu dem flachen Kriechgang. »Komm, Just, lass doch das Seil!«, rief er seinem Freund zu.
»Wartet, ich knote es schnell ab. Dann können die sich nicht daran zurückziehen. Das verschafft uns einen kleinen Vorsprung.« Anschließend kroch auch er den anderen beiden hinterher. Wenig später standen sie in dem tiefen Schacht unter dem Höhleneingang. Von weitem hörten sie die Stimmen der Männer.
»Schnell, die müssen gerade aufgetaucht sein«, schnaufte Bob und kletterte als Erster die aufgetürmten Felsbrocken hoch. Ihm folgte Peter nach draußen. Neben dem Eingang zur Höhle lagen noch der Hammer und der Meißel, mit denen der enge Spalt breiter ausgeschlagen worden ist.
»Justus, was ist los?«, brüllte Bob nach unten.
»Verdammt, ich bin abgerutscht. Aber jetzt komme ich!«, rief Justus zurück. Doch auch die drei Männer kamen. Justus hörte, wie Miller hinter ihm flink die Felsen hochkletterte. Gerade als Justus seinen Kopf aus dem Loch steckte, wurde er von unten am Fuß gepackt.
Torschlusspanik
Panisch blickte Justus seine beiden Freunde an. Doch plötzlich nahm Bob, ohne nachzudenken, eine Handvoll Sand und schleuderte sie herunter in Miller’s Gesicht. Laut fluchend ließ er Justus’ Fuß los und rieb sich die Augen.
»Schnell, raus hier, Just!«, schrie Bob und gemeinsam mit Peter zog er ihn nach oben. Dann schoben sie mit letzter Kraft die schwere Holzplatte auf den Eingang. Sie war immer noch groß genug, um das Loch abzudecken. Im selben Moment drückte Miller jedoch von unten dagegen. Entschlossen sprangen die drei ??? auf die Platte. Justus war zum ersten Mal im Leben glücklich über sein Gewicht.
»Wir müssen von den Seiten zusätzlich Sand raufschaufeln!«, rief er. Und das war auch nötig, denn inzwischen drückten die Männer zu dritt. »Macht den verdammten Deckel auf, sonst könnt ihr was erleben!«, brüllte Miller rasend vor Wut. Sie dachten nicht daran und schaufelten noch mehr Sand heran.
»Lange können wir sie auf diese Weise nicht zurückhalten«, keuchte Justus atemlos. »Peter, du bist der Schnellste. Lauf zu den Fahrrädern und hol die Polizei. Du kannst von der Tankstelle aus Kommissar Reynolds anrufen. Miller ist ja jetzt nicht dort.« Peter war einverstanden und machte sich auf den Weg. Unter der Platte hörten sie immer noch die drei Männer
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