Grundlos erschoepft - Nebennieren-Insuffizienz
wir uns niemals damit abfinden, dass unsere Nebennieren nicht mehr richtig funktionieren! Die Abbildungen mögen bei Ihnen vielleicht ein Schmunzeln hervorgerufen haben, aber die Symptome einer Nebennieren-Insuffizienz sind alles andere als witzig. Wenn Sie solche Symptome aufweisen, bedeutet dies, dass ihre Nebennierenrinde den Stress, mit dem Sie konfrontiert sind, nicht mehr richtig verarbeiten kann. Es handelt sich um Warnzeichen, dass sich etwas verändern muss, wenn Sie sich wieder gesund und wohlfühlen wollen.
Wenn Sie unter mehr als drei von diesen Symptomen leiden, sollten Sie unbedingt Kapitel 6 lesen, den Fragebogen in Teil 2 ausfüllen und die dort vorgestellten Übungen machen, um herauszufinden, bis zu welchem Grad Ihre Nebennierenfunktion in Mitleidenschaft gezogen ist.
Kapitel 6 Der Verlauf einer Nebennieren-Insuffizienz
Eine Insuffizienz der Nebennieren kann je nach Situation schlagartig oder schrittweise eintreten. Wenn sie durch eine einzige, klar identifizierbare Ursache ausgelöst wird, zum Beispiel durch einen Verkehrsunfall, eine Kopfverletzung, eine Infektion, eine Schadstoffbelastung, einen emotionalen Schock oder eine Lebenskrise, also wenn ein solcher Vorfall deutlich als Auslöser der Nebennieren-Insuffizienz erkennbar ist, zeigen sich die Symptome dieser Insuffizienz unmittelbar nach dem Ereignis. Oftmals war die Hormonproduktion bis zu einem gewissen Grad schon vorher eingeschränkt, aber hinterher sind die Auswirkungen umso stärker sichtbar.
Weil wir im Allgemeinen ein mehr oder weniger stressbelastetes Leben führen, entwickelt sich die Nebennieren-Insuffizienz in vielen Fällen jedoch stufenweise. Wenn dies geschieht, gehen die Symptome (was wir im Körper wahrnehmen und fühlen) normalerweise den Anzeichen (sichtbare Veränderungen, medizinische Testberichte) voraus. Während sich die Probleme verschlimmern, bilden Symptome und Anzeichen zusammen ein Syndrom, das als Krankheitszustand identifiziert wird. Unglücklicherweise wird in der Medizin eine Krankheit oft erst dann erkannt, wenn das Syndrom voll zutage getreten ist. Bis zu diesem Zeitpunkt hat sich Ihr Leben möglicherweise aber schon einschneidend verändert. In der Regel erfordert ein Syndrom eine viel intensivere Behandlung als ein einzelnes Symptom.
Es gilt also, Symptome im Frühstadium zu erkennen, bevor diese sich mit anderen Symptomen zu einem vollständigen Syndrom entwickeln. Sie müssen lernen, wie Sie eine Verschlimmerung der Symptome verhindern und wie Sie sie lindern oder eliminieren können. Sinnvoll ist zudem, dass Sie sich das nötige Wissen zu eigen machen, um sich auch künftig vor einer Nebennieren-Insuffizienz zu schützen.
Krankheiten und Beschwerden, die mit der Hypoadrenie in Verbindung stehen
Da die Nebennieren die Drüsen sind, die die Verarbeitung von Stress regulieren, sind sie auch an der Heilung vieler chronischer Krankheiten beteiligt. Der Grund dafür liegt ganz einfach darin, dass die meisten chronischen Krankheiten großen Stress auslösen. Chronische Krankheitsabläufe – von Arthritis bis hin zu Krebs – belasten die Nebennieren, weil der Körper durch die Krankheit immer stärker gefordert wird. Es kann daher als allgemeine Regel gelten, dass jemand, der unter einer chronischen Krankheit leidet und morgens immer extrem müde ist, auch Probleme mit den Nebennieren hat. Bei jeder Krankheit, in deren Verlauf auch Corticosteroide verabreicht werden, ist eine geschwächte Funktion der Nebennieren eine sehr wahrscheinliche Begleiterscheinung. Alle Corticosteroide sind so konzipiert, dass sie die Wirkung von Cortisol – einem Hormon, das in der Nebennierenrinde produziert wird – nachahmen. Sie werden dann vom Körper gebraucht, wenn die Nebennieren den notwendigen Bedarf an Cortisol nicht mehr selbst herstellen können. Wenn die körpereigene Cortisolproduktion hingegen reibungslos läuft, müssen keine synthetischen Substanzen mehr von außen zugeführt werden, es sei denn in extremen Ausnahmefällen.
Einige Krankheiten sind besonders eng mit der Funktion der Nebennieren verknüpft. Zu ihnen gehören chronische Müdigkeit, Fibromyalgie (chronische Schmerzen), Alkoholismus, ischämische Herzerkrankung, Hypoglykämie, rheumatoide Arthritis sowie chronische oder periodisch auftretende Infektionen der Atemwege. Im Fall von chronischer Müdigkeit und Fibromyalgie gibt es inzwischen den begründeten Verdacht, dass diese Krankheitsbilder durch infektiöse Mikroorganismen hervorgerufen
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